Vive la Merkollande – vive la France?
Eine Einschätzung zur Wahl von Francois Hollande zum Präsidenten von Frankreich.
In der zwar schon etwas angestaubten, aber immerhin schon 5. Republik unserer Nachbarn, zeichnet sich bei der Wahl zum Präsidenten bereits ein Sieg von Francois Hollande ab. Hollande wird sich – mit der für die 5. Republik typischen quasi-monarchischen Vollmachten ausgestattet – beim auch in Frankreich üblichen Verrat an jeder Art von Wählern ein paar Monate Zeit lassen. Er wird sich Zeit lassen müssen, da im Juni die Wahlen zur Nationalversammlung sind, einer Art besseren Umfrage (das Parlament Frankreichs hat sich in den letzten Jahrzehnten ebenso systemisch entmachtet hat wie der Bundestag).
Nach dieser kleinen Schamfrist wird der neue Präsident von Frankreich zu einer Karikatur des alten gerinnen: zu Merkollande.
Kommen wir also nun zuerst kurz zur Frage: Wer ist Merkollande?
Francois „Merkollande“ Hollande ist ein großes Kind der feudalen Oberschicht, die Frankreich ausplündert, regiert, verwaltet und sie allgemein als ihr Eigentum betrachtet. Sämtliche Oberschichtskinder gehen durch die gleichen Oberschichtsschulen, in denen sie nichts lernen außer Oberschicht zu sein, also alles und jeden aus tiefster, systemrelevanter Seele zu verachten. Merkollande repräsentiert den durchschnittlichen Funktionär einer etablierten politischen Partei Frankreichs, ganz besonders aus der Verrätermaschine der „Sozialistischen Partei“, verdientes Pendant zur SPD in Deutschland, mit der man zusammen in der EU-Einheitspartei „Partei der Europäischen Sozialisten“ bzw „Sozialdemokratischen Partei Europas“ ist.
Wie französische Politik funktioniert, dies sei hier nur anhand einer klitzekleinen von so vielen Possen umrissen.
2007 ließ Merkollande als Vorsitzender der „Sozialisten“ seine Lebensgefährtin Segolene Royal, mit der vier Kinder hat, zuerst als Präsidentschaftskandidatin der „Sozialisten“ scheitern und trennte sich dann offiziell von ihr. 2012 tritt er nun selbst an, nachdem er die Vorwahlen der „Sozialisten“ u.a. gegen seine ex-Freundin Royal gewann. Gewinnen tat er nur deshalb, weil zuvor ein anderer Schurke (dessen Name hier unerwähnt bleiben soll) am 14.Mai 2011 in New York hops genommen wurde und somit als Präsidentschaftskandidat der „Sozialisten“ ausfiel. Dieser Konkurrent hätte einen Tag später in seiner Eigenschaft als Direktor des „Internationalen Währungsfonds“ sich mit der Kanzlerin von Deutschland in Berlin beraten und wieder einen Tag später dann am Treffen der sogenannten „Eurogruppe“ zu Griechenland und Portugal teilnehmen sollen. Bekanntermaßen wurde daraus nichts. Stattdessen nahm ein weiteres Prachtexemplar der französischen Oberschicht, Christine Lagarde, mit tatkräftiger Unterstützung Merkels den Platz des ausgeschalteten Konkurrenten von Nicolas Sarkozy (und ganz nebenbei auch des Konkurrenten vom jetzt gewählten Präsidenten von Frankreich) ein, nämlich das Amt des IWF-Direktors.
Und so weiter.
Wer Merkollande nur ein einziges Wort von dem glaubt, was er erzählt, ist ein Idiot – nicht naiv, nicht gutgläubig, nicht hoffnungsvoll, sondern ein Idiot.
Noch eine kleine Anmerkung zur hehren „Unterstützung“ von Merkel für ihren kleinen -ozy von Frankreich.
Als ich Anfang Februar von der Ankündigung Merkels hörte, Wahlkampf für Nicolas Sarkozy in Frankreich machen zu wollen, erwartete ich jeden Tag aus Paris die panische Ankündigung vom Baus einer neuen Maginot-Linie. Was mich erstaunte, war, daß in Deutschland wirklich kein Mensch diesen „Todeskuss“ Merkels durchschaute (so bezeichnete später Sarkozys Erzfeind Dominique de Villepin Merkels Finte).
Nur dem in Intrigen nun wirklich durchgeübten „Spiegel“ schwante etwas:
„Schließlich besteht die Möglichkeit, dass ihre Unterstützung Sarkozy nicht nur nicht hilft, sondern ihm sogar schadet. Es ist schwer zu sagen, ob Merkel und der CDU-Führung all das bewusst war, als sie den Anfragen aus Sarkozys Umfeld nachkamen, sich für den Amtsinhaber einzusetzen.“
Daß es überhaupt Anfragen „aus Sarkozys Umfeld“ gab, wage ich zu bezweifeln. Kein noch so betrunkener Franzose, dem an seinem Machterhalt irgendetwas lag, wäre so bescheuert gewesen, die in ganz Europa verhasste Kanzlerin von Deutschland als „Wahlhelferin“ nach Frankreich einzuladen.
Ich gehe für meinen Teil davon aus, daß Hollande – wie alle Funktionäre der EU-Einheitspartei der „Europäischen Sozialisten“ und ihren Ablegern in Griechenland, Österreich, in Italien, in Deutschland, (Pasok, SPÖ, Partito Democratico, SPD, usw, usw) – nur auf seine Gelegenheit wartet, seine Wähler auf´s Dreckigste und Gemeinste zu betrügen. Dazu sind die Partei-„Sozialisten“ ja da. Das ist ihre Aufgabe. Das ist auch das Einzige, was sie sich unter Politik überhaupt vorstellen können. Etwas anderes begreifen diese Leute gar nicht. Und der Beweis dafür ist: genau das haben sie gemacht. 20 Jahre lang.
Wieso, muss man nun sich fragen, sollte irgendeiner aus diesem Apparat, der davon gut leben kann, jemals damit aufhören?
Meine Prognose für die nächsten Monate ist folgende:
– als erstes eilt Hollande eilt nach Berlin, fällt Merkel in die Arme. Merkollande wird sich feiern lassen.
Es wird natürlich etwas Zwist geben. Das gab es anno dazumal bestimmt auch in Vichy. Irgendwann, irgendwo, hat sich da mal ein kleiner, tapferer Kollaborateur seinen Anweisungen widersetzt und überlebte. Ganz bestimmt. Und heute noch wird davon erzählt. Weil: war nicht alles schlecht. Das wird man doch noch sagen dürfen.
– es wird ein bisschen rumgeheuchelt bis zu den Parlamentswahlen im Juni, dann alles geht weiter wie bisher, nur schlimmer.
Weil: jetzt kann man´s ja machen. Jetzt sind es ja die „Sozialisten“, die die Leute erwürgen. Die machen das irgendwie netter. So eine kleine Frage, in sanftem Tonfall, „Was brauchts Du Rente, Väterchen? Lebst doch eh viel zu lange und nimmst anderen die Lebensplätze weg“, dann läuft die Sache. Da hat man doch Verständnis.
Obwohl – so ganz passt das ja nicht zum Franzosen. Eher zu seinem Nachbarn im Norden. Aber was so ein kleiner Merkollande ist, der will vielleicht Lernfähigkeit beweisen und daß der Franzose an sich eh ein guter Deutscher ist. (Ich warte nur auf den Tag, an dem dieser Trottel das versucht. Ich werde feiern und das Popcorn raus holen und zusehen, wie dieser Wicht von seinem Volk zerlegt werden wird.)
– Der Fiskalpakt wird in der Tat neu verhandelt, weil er nämlich keine Rolle spielt. Die Mühe das den Abgeordneten im Bundestag zu erklären, machte sich vor kurzem der Präsident des Bundes der Steuerzahler Bayern, Rolf von Hohenau, der sich zu Recht darüber wunderte, daß diesen so „viele von der Linken gelesen“ hatten.
Nur um Mißverständnisse zu vermeiden: Von Hohenau und anderen Vertretern des Mittelstands (der immer noch nicht begriffen hat, daß Finanzsadismus und Ausplünderung von anderen Völkern irgendwann auf einen zurückfällt) geht es hierbei nur darum, um jeden Preis eine demokratische Kontrolle von Geldschöpfung zu verhindern und den volkswirkschaftlichen Selbstmord aller europäischen Demokratien durch „Schuldenabbau“ unter Diktat der Geldmonopolisten weiterhin zu gewährleisten.
– das entscheidende Projekt, die transnationale Staatsfinanzkontrollorganisation „Europäischer Stabilisierungsmechanismus“ ESM wird weiter durchgepeitscht werden, durch Merkellande und das Berliner Original.
Hollande hat bereits die Aufstockung des ESM-Etats auf eine Billion Euro gefordert, was einer alten Forderung von Finanzminister Wolfgang Schäuble entspricht. Die vorgesehene Banklizenz für den ESM, mit der Option, sich von der EZB dann Geld drucken zu lassen (Kredite schöpft der Währungsdiktator Kraft seiner Macht aus dem Nichts) welche der ESM dann an die Staaten weiter reichen könnte, erscheint zwar auf den ersten Blick als Option, den mörderischen Druck der Kreditmonopolisten in den Geschäftsbanken und an den Geldmärkten abzuschütteln.
Letztlich aber würde das erwiesenermaßen zerstörerische Währungs- und Finanzsystem „Euro“ weiter ausgebaut, EZB und ESM weiter ermächtigt, das Währungsgebiet weiter entstaatlicht und entdemokratisiert, jeder einzelne Staat im Währungsgebiet Euro noch abhängiger und erpressbarer und den Republiken Frankreich und Deutschland letztlich die Schlinge um den Hals gelegt.
Der ESM, so er denn durch alle Parlamente und Verfassungsgerichte in den Unterzeichnerstaaten abgenickt werden sollte, wäre keine öffentliche oder gar gemeinnützige Bank. Der ESM wäre ein Plan-Moloch, der dem Ende 2009 durch den Lissabon-Vertrag erst als Rechtspersönlichkeit geschaffenen Moloch „Europäische Union“ praktisch nachfolgen und nicht einmal mehr dessen Recht unterstehen würde, geschweige denn staatlichem. Alles wirkt wie die Abfolge sich ständig steigender Monstrositäten, die wie die Stufen auf einem Treppchen immer auf das Gleiche hinauslaufen: die Auflösung der Staaten in Mittel- und Südeuropa.
Diesem seit zwei Jahrzehnten laufenden (und in den letzten zwei Jahren dramatisch beschleunigten) Prozess hat sich auch der Funktionär Francois Hollande nie widersetzt, zu keinem Zeitpunkt. Im Gegenteil. Hollande wirkt wie ein neuer Vorarbeiter der Abbauhelfer Frankreichs, der sein Amt nur deswegen antritt, weil dem alten die Hausbewohner in den Arm fielen und die Plünderer ein neues Gesicht brauchen, hinter dem sie sich verstecken können.
Resumee
Durch den neuen Präsidenten von Frankreich Francois Hollande wird nichts besser werden, nicht in Frankreich, nicht in Griechenland, nicht in Deutschland, nirgendwo.
Besser wird es nur durch die Völker selbst, wenn sie sich für die Demokratie entscheiden und bereit sind für sie zu marschieren; wenn es sein muss, auch gegen ihre Parlamente, gegen ihre Regierungen und gegen ihre Präsidenten, die ihre eigenen Länder zerstören und aufgehört haben irgendjemanden oder irgendetwas anderes zu vertreten, als das weltweit eng vernetzte Kartell der „systemrelevanten“ Banken.