Griechenland, Frankreich: Alexis Tsipras, Vorsitzender der Koalition der Radikalen Linken Griechenlands SYRIZA, trifft heute den Präsidentschaftskandidaten der französischen Linksfront und Vorsitzenden der Linkspartei Frankreichs Jean-Luc Melenchon in der französischen Hauptstadt.
Bei den Parlamentswahlen in Griechenland hatte die Koalition der Radikalen Linken SYRIZA 16.8 Prozent der Stimmen bekommen und lag damit nur knapp hinter der alten Staatspartei Nea Dimokratia, die wie die „sozialistische“ Pasok (-37,7 %) dramatisch verlor und auf 18.9 Prozent abstürzte (-14.6 %) .
Daß die Linkskoalition SYRIZA und Tsipras nun keine Regierung bilden konnten, lag an dem absurden Wahlgesetz in Griechenland, welches der stärksten Partei pauschal 50 Parlamentssitze schenkt. Nur so kamen die Banker-Parteien Pasok und ND, bei zusammen knapp 32 Prozent Stimmanteil, auf fast 50 % der Abgeordnetensitze, 149 von 300.
Tsipras hat bereits die gesamte über Griechenland verhängte Finanzdiktatur von „Internationalem Währungsfonds“, „Europäischer Union“ und „Europäischer Zentralbank“ für null und nichtig erklärt, einen entsprechenden Brief nach Frankfurt und Brüssel geschickt, sowie ein „Rückzahlungsmoratorium“ für sämtliche Staatsschulden Griechenlands, eine staatliche Kontrolle der Banken, einen Stopp der Lohnkürzungen und eine Untersuchung darüber angekündigt, wie die ganze Finanzdiktatur über Griechenland überhaupt zustande kommen konnte. (hier mehr)
In Frankreich wiederum erreichte Jean-Luc Melenchon im ersten Wahlgang der Präsidentschaftswahlen am 22.April als Kandidat der Linksfront 11,1 Prozent. Unmittelbar danach rief er seine Wähler zur Unterstützung des Kandidaten der „Sozialisten“, Francois Hollande, im 2. Wahlgang auf, der schließlich mit knapp drei Prozent Vorsprung vor Nicolas Sarkozy zum Präsidenten Frankreichs gewählt wurde.
Ob SYRIZA-Vorsitzender Tsipras in Paris nun auch Präsident Hollande treffen wird, ist unklar. Von mutmaßlichen Panikattacken des bekanntermaßen weich geschlagenen Puddings („Flamby“) im Elysee-Palast muss ausgegangen werden.