PROJEKT PANEUROPA (I): Das „Amerikanische Komitee für ein Vereinigtes Europa“
Lobbyisten und Rechtsberater des Giftgas-Produzenten I.G. Farben und Anstifter zu politischen Morden legten nach dem 2. Weltkrieg mit den Grundstein für die totale Kontrolle über die souveränen Staaten Europas, deren Versuch der Zerstörung mit der Bildung der Europäischen Union seit mehr als sechzig Jahren immer noch in vollem Gange ist.
Für den Kontinent Europa gab es seit Jahrhunderten vielfältige Überlegungen zum Management der Machtverteilung. Je nach Interessenlage fielen die Vorstellungen dazu unterschiedlich aus.
Das Spektrum reichte bis heute von pazifistischen Beweggründen über die Sicherung der Pfründe der Bankenwelt und Schwerindustrie bis hin zur eigennützigen militärischen Blockbildung gegen andere Großmächte.
Unzählige Europa-Vereine und Organisationen wurden zur Verfolgung dieser Ziele ins Leben gerufen.
Die im April 1951 als Vorreiter der Europäischen Gemeinschaft von Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlande mit Unterstützung der USA gegründete „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ (EGKS) mit einer Laufzeit von fünfzig Jahren, die treffenderweise auch als „Montan-Union“ bezeichnet wurde, verschmolz nach Ablauf im Jahr 2002 im EG-Vertrag. Die strategisch wichtige Kohle- und Stahlproduktion wurde der Kontrolle der Internationalen Ruhrbehörde und britischen Besatzung entzogen.
Die EGKS wurde auf Betreiben Frankreichs initiiert, daß sich so Zugang zu dem üppigen Kohlereichtum im Westen Deutschland zu sichern suchte und in Deutschland auf offene Ohren stiess, um die Fremdbestimmung abzuschütteln.
Es ging um knallharte Wirtschaftsinteressen und nicht um den „Europäischen Gedanken“.
Unter Ausnutzung der alten Ideen, die sie nicht erfunden haben, verfolgen Großindustrielle und US-Geheimdienste ihre Interessen. Das gesamte Projekt „Europäische Idee“, wie es heute existiert, ist ein den USA extrem dienliches Konzept, was den Kontinent zu ihrer willfährigen Einflusszone degradiert bzw. diesen Status aufrecht erhält. Biometrische Personendaten, Übermittlung der Fluggastdaten oder Bankkontenabfragen durch US-Behörden von Bürgern der „Europäischen Union“ sowie die Einführung von gentechnischen Produkten der US-Biotechnikkonzerne sind nur wenige Beispiele aus der Fülle von Anordnungen aus Washington in der jüngsten Vergangenheit, denen die US-Lobbyisten in Brüssel gegen die Interessen und massivem Widerstand der Bürger Folge leisten und immer weiter auszudehnen versuchen.
Ein weiteres Beispiel für den Einfluss der Vereinigten Staaten von Amerika auf die Nachkriegsgeschichte Europas ist das Amerikanische Komitee für ein Vereinigtes Europa, dem „American Committee for a United Europe“ (ACUE) zur Förderung eines „freien und vereinigten Europas“, von denen einige Hauptmitbegründer – hoch angesehene Persönlichkeiten in der „besseren Gesellschaft“ – ohne Skrupel und voller wahnsinniger Besessenheit bereit waren, Verbrechen zur Erreichung ihrer Ziele zu begehen.
Dieses im Jahr 1948 durch den US-Geheimdienst und nordamerikanische Großindustrielle gegründete Komitee hat es in sich. Die im Jahr 1936 gegründete Ford Foundation, die Rockefeller-Stiftung und weitere regierungsnahe US-Unternehmen finanzierten dieses Komitee – Konzerne, die zuvor mit Adolf Hitler große Geschäfte abwickelten.
William Joseph Donovan, ehemaliger Geheimdienstchef des Office of Strategic Services (OSS), fungierte im Status einer Zivilperson als Geschäftsführer. Stellvertretender Geschäftsführer der ACUE wurde der fünf Jahre später ins Amt berufene CIA-Direktor Allen Welsh Dulles, dessen Bruder John Foster Dulles zeitgleich ab 1953 den Posten des Aussenminister der Vereinigten Staaten von Amerika begleitete. Der Onkel der beiden Brüder, Robert Lansing, war als US-Aussenminister nach dem Ersten Weltkrieg an der Gestaltung des Versailler Vertrages beteiligt und wurde von John Foster Dulles beraten.
Die Gebrüder Dulles arbeiteten vor Beendigung des 2. Weltkrieges in der Wirtschaftskanzlei Sullivan & Cromwell – John Foster als Direktor – und vertraten mit viel Lobbyarbeit die Interessen zahlreicher Großunternehmen wie die der Chase Bank, von Ford, ITT, SKF, der Belgischen Nationalbank, der Baukonzerne des Panamakanals, der United Fruit Company und – der I.G. Farben, dem heutigen Bayer-Konzern.
Nach dem 2. Weltkrieg spannte Allan Dulles Naziverbrecher zur antikommunistischen Zusammenarbeit gegen die Sowjetunion ein und wurde Präsident der David Rockefeller-Denkfabrik Council on Foreign Relations (CFR). Dulles bevorzugte öffentliche Propaganda und eine Desinformation der Bevölkerung. Als Mitglied der Warren-Kommission verhinderte er eine Aufklärung des Mordes an John F. Kennedy.
„Dulles, der bereits auf Hitler Attentate geplant hatte, akzeptierte politische Morde an ausländischen Staatsoberhäuptern als opportunes geheimdienstliches Instrument. So hatte er auch Stalin bei einem Besuch in Paris liquidieren wollen, was Smith, der von Truman zu allem freie Hand bekommen hatte, nicht zuließ. Als neuer CIA-Direktor befahl Dulles verdeckte Mordanschläge unter anderem auf Fidel Castro, Patrice Lumumba und Rafael Trujillo. Auch die Liquidation des chinesischen Premierministers durch einen Anschlag auf dessen Flugzeug wurde erwogen. Der zu ungewöhnlichen Methoden neigende Dulles initiierte 1953 das CIA-Programm MK ULTRA, bei dem man unter anderem hoffte, Menschen durch Psychodrogen gefügig zu machen oder verdeckt zu vergiften. MK Ultra wurde sowohl vor den späteren Präsidenten als auch vor Dulles Nachfolger McCone geheim gehalten.“ (1)
Das American Committee for a United Europe wurde der Öffentlichkeit als zivile Einrichtung präsentiert, deren einer der Hauptakteure, Allan Dulles in Frankreich die Spaltung der Gewerkschaften finanziell unterstützte sowie die italienische Mafia.
Die Finanzierung durch die Ford Foundation mit ihren CIA-Hintermännern sollte im umfangreichen Netzwerk der Einmischung der USA in Europa so unauffällig wie möglich vor der Öffentlichkeit verschleiert werden.
ACUE subventionierte im kulturellen Bereich Künstler, Intellektuelle, Zeitschriften, wissenschaftliche Programme und nichtkommunistische linke Organisationen und beeinflusste diese, die Idee eines Vereinigten Europas im Namen des „internationalen Friedens“ voranzubringen ohne das diese ahnten, gesponserte Werkzeuge in den Händen der CIA im Interesse Washingtons zu sein. Ebenso gab es finanzielle Unterstützung für Programme, Dissidenten und Künstler, die aus den Ostblock-Staaten in westliches Exil übersiedelten, aus Prestigegründen der Vorzüge der kapitalistischen Gesellschaft dabei zu ermuntern.
In Wahrheit dienten sie als Bollwerk gegen den Kommunismus und waren in die strategischen militärischen Planspiele der transatlantischen Agenda der Blockbildung eingebunden.
Artikel zum Thema
29.09.2011 Carl Duisberg: “Ein verbrecherisches Genie”
Quellen:
(1) http://de.wikipedia.org/wiki/Allen_Welsh_Dulles#Politischer_Mord