„Hochmut kommt vor dem Fall“ die arrogante Bankenmetropole bibbert vor ihren Klienten – angeblich
Die fünfte Macht im Staat – die Bevölkerung – verteidigt jetzt im Alleingang – aber vereint – die Demokratie wo die anderen kläglich versagen!
Ein völliges Eingeständnis der eigenen Niederlage vor der Bevölkerung, der die Bankenwelt so „selbstlos“ dient, sind die Vorbereitungen zu den Protesten in den nächsten vier Tagen vom 16. bis 19. Mai in ihrer ureigensten Hochburg – dem Finanzzentrum Frankfurt am Main.
In der Presse wurden verschiedene Verteidigungsmassnahmen der einzelnen Finanzinstitute zum erwarteten „Run auf die Banken“ bekanntgegeben. Medien, die bisher als Sprachrohr der Regierungspolitik kritiklos den Raubzug der Banken deckten, ergiessen sich plötzlich voller Spott und Häme über die angebliche Furcht im Finanzenviertel vor „chaotischen Zuständen“. Von „Rüstung“, „Angst“, „Panik“ und „Schlacht“ ist vielerorts in den Blättern zu lesen. Wenn jemand in Rüstung und bewaffnet den Ring gegen Zivilisten betritt, ist es die Staatsgewalt und in ihrem Gespann der eine oder andere geschulte Spitzel.
Die vierte Macht im Staate bedient somit indirekt den gross angelegten polizeilichen Aufmarsch, das Abriegeln der hochgefährdeten Area und das Zurückdrängen der Demonstranten und fallen diesen wieder einmal in den Rücken anstatt das Anliegen der Menschen zu transportieren, die eigentlich ihr Leben leben wollen und nicht in ihrer Freizeit dazu gezwungen werden, der hemmungslosen Politik der Regierung auf diesem Wege Einhalt abzuverlangen.
So titelte am 15.Mai die Frankfurter Allgemeine Zeitung: „Blockupy-Proteste in Frankfurt: Die Angst vor der großen Randale“ und beschreibt in ihrem widerlichen, realitätsfernen Beitrag bürgerkriegsartige Zustände.
Die deutsche Medienwelt hat sich wieder einmal dazu entschlossen, alle Ansätze der Bürgerkritik und Forderungen nach direkter demokratischer Beteiligung zu diskrediteren, zu zertrampeln, in den Dreck zu ziehen.
Auszüge aus dem antidemokratischen kontraproduktiven Presserummel:
Die Bankenverteidigung:
1. Mitarbeiter sollen Urlaub nehmen
2. Verkleidung als lässiger Bürger
3. Auslagerung der laufenden Geschäfte in die Filialen andere Städte
Die Unternehmensberatung PWC rät ihren Mitarbeitern im Freizeitstil zu erscheinen: „Wir sollen möglichst unauffällig und im Freizeit-Look erscheinen.“
„Wir wurden aufgefordert uns so zu kleiden, dass wir nicht als Bankmitarbeiter zu erkennen sind“, sagte laut „Welt“ ein Angestellter einer grossen Bank.
Endlich können diese mephistophelischen Mitarbeiter einmal in ihrem Leben an ihrem Arbeitsplatz ohne ihre Uniform – die zuschnürende, unabhängiges Denken abschneidende Krawatte – tief Luft holen und frei nach Goethes Faust I, Vers 940 (Osterspaziergang) zu Christi Himmelfahrt ausrufen: „Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein“ – was sich hoffentlich dann auf eine ordentliche Beratung von Mensch zu Mensch auswirken sollte.
Die Landesbank Hessen-Thüringen verlegt die Handelsabteilung nach Offenbach, die DZ Bank hält Notfallarbeitsplätze in Stuttgart und Hannover bereit, die für Katastrophenfälle reserviert sind wenn im Frankfurter Bankgewerbe nichts mehr geht. Die Commerzbank schliesst zwei Hochhäuser nahe der EZB von Donnerstag bis Sonntag.
Blockupy Frankfurt ist ein Bündnis aus vielen Organisationen und unzähligen Bürger, die sich aus Überzeugung, etwas verändern zu wollen, angeschlossen haben. Es ist eine bunte Mischung quer durch alle Bevölkerungschichten, die in diesen Maitagen nach Frankfurt reisen.
Das Wichtigste dabei, was diesen Menschen allen gemeinsam sein wird ist der Wille zu friedlichen Protesten. Der Liedermacher Konstantin Wecker steht mit an vorderster Front und wird am Donnerstag in Frankfurt sein. Aufruf von Konstantin Wecker:
„Der staatliche Versuch, unser Grundrecht auf uneingeschränkte Versammlungs- und Meinungsfreiheit außer Kraft zu setzen, ist ein Skandal.
Wie viel Angst müssen die Mächtigen vor unserer Kritik und unserer Empörung über ihre menschenverachtende Krisen- und Kriegspolitik haben? „Denk‘ ich an Deutschland in der Nacht, Dann bin ich um den Schlaf gebracht“ – uns geht es heute wie Heinrich Heine 1843 in seinen Nachtgedanken: Es ist erschreckend, dass sich kritische KünstlerInnen weltweit wieder dafür stark machen müssen, um vor den Türmen der Mächtigen Protestlieder singen zu können.
Ich werde am Donnerstagmittag – ob am Opern- oder am Paulsplatz – gemeinsam mit vielen anderen KünstlerInnen singen und demonstrieren. Ich freue mich darauf, diesen Protest gemeinsam mit Euch allen auf die Straße zu tragen. Empört Euch!“
Der Offene Brief von Blockupy Frankfurt an die Polizeibehörden zum Aufruf bestehendes Recht zu respektieren und jegliche Gewaltanwendung gegen die Demonstranten zu unterlassen:
Gestern Abend teilte die Polizei mit, dass die Aufenthaltsverbote zurückgenommen werden, da sie keinen richterlichen Bestand haben.
Frankfurter Rundschau:
„Nach einer intensiven Erörterung mit dem Verwaltungsgericht Frankfurt habe sich das Präsidium entschlossen, die am 11.Mai ausgesprochenen Aufenthaltsverbote zurück zu nehmen. Das Gericht habe zuvor signalisiert, dass die Ereignisse am 31. März hierfür nicht ausreichten. Die auf dieser Grundlage erlassenen Aufenthaltsverbote würden daher nicht durchgesetzt.“
Quellen:
http://www.welt.de/wirtschaft/article106318318/Banker-verkleiden-sich-aus-Angst-vor-Protestlern.html
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/blockupy-proteste-in-frankfurt-die-angst-vor-der-grossen-randale-11752706.html
http://www.fr-online.de/blockupy-frankfurt/blockupy-proteste-polizei-nimmt-aufenthaltsverbote-zurueck,15402798,15417320.html