Auch Harvard-Professor Niall Ferguson warnt vor einem „Lehman-Ereignis“, „erwartet“ die „politische Union“ über die Demokratien Europas und stellt dazu fest: „Manchmal reduziert sich die Geschichte auf eine einzige Person.“
Der Präsident von Goldman Sachs, Gary D. Cohn, äußerte vor drei Tagen gegenüber der Kapitalseite „Bloomberg“ die Meinung, daß die „europäischen Politiker“ ein „Ereignis wie Lehman“ („Lehman-Like Moment“) brauchen, um sie zum „Handeln anzuspornen“ („to Spur Action“). Cohn:
„Meine persönliche Ansicht ist, wie brauchen ein Ereignis. Politiker brauchen manchmal das Ereignis („the moment“), um das zu tun, was sie tun müssen.“
Cohn spielte damit auf den plötzlichen Zusammenbruch der Bank Lehman Brothers am 15. September 2008 an. Vorher hatte die Bank, laut einem später 2010 in der „New York Times“ veröffentlichen Bericht des Bankprüfers Anton R. Valukas, systematisch und (in ominöser Zusammenarbeit mit anderen Banken wie JPMorgan und Citigroup) seine Bilanzen gefälscht. Beihilfe leisteten die Bankprüfer von Ernst & Young. Man verschob u.a. mit einem Schlag 50 Milliarden Dollar aus den Bilanzen.
Am 1o.September 2008 hatte die Bankführung von Lehman Brothers unter Richard Fuld ebenso überraschend wie unnötig verkündet, dass sie Verluste in Höhe von 3,9 Milliarden US-Dollar für das dritte Quartal 2008 erwarte. Vorher hatte die Bank von April bis Juni 2008 noch 9 Milliarden Dollar Kapital eingeatmet. Nur fünf Tage später erklärte Lehman Brothers die Insolvenz. Und abermals 4 Tage später, nur knapp eine Woche nachdem Lehman Brothers seine Schuldenerwartungen öffentlich gemacht hatte, stand am 19. September 2008 der Finanzminister der USA Henry Paulson vor der Presse und legte einen äußerst detailreichen Gesetzentwurf für den Ausverkauf seines Staates vor: 700 Milliarden Dollar für das Bankensystem, u.a. für Goldman Sachs, deren Vorsitzender er gewesen war. (27.März 2010, DIE GRIECHENLAND-KRISE (III): Das “nächste Lehman Brothers” – die Entstaatlichung der Staaten)
Gary D. Cohn, der Präsident der später am am 4. November 2011 vom G20 Bund der Zentralbanker, Staats- und Regierungsleiter und Finanzminister von 19 reichen Industriestaaten der Welt (plus der „Europäischen Union“) zur „systemisch wichtigen“ / systemrelevanten Bank des Weltkapitalismus ernannten Bank Goldman Sachs, weiter zu „Bloomberg“:
„Wir denken, die größten Gelegenheiten für uns sind zur Zeit in Europa. Die wichtigste Ressource die wir brauchen, ist das humane Kapital.“
Auch Banker wollen eben meistens das, was sie nicht haben. Die Deutschen haben das Grundgesetz und sehen das deswegen natürlicherweise anders.
Von einem kommenden „Lehman-Moment“ hatte bereits am 15. Juni der jung-dynamische Leistungsträger und Harvard-Professor Niall Ferguson zu „Bloomberg TV“ gesprochen.
„Deutsche Politiker wissen das: sie müssen nur die eine Sache zu ihren eigenen Wählern und die andere Sache privat zu anderen europäischen Führern sagen.“
Peinlich wird allerdings, wenn sie sich privat das Eine und dem Verfassungsgericht der Bundesrepublik Deutschland das Andere erzählen. (Analyse: Der Staatsstreich kommt zum Stehen, Volksabstimmung über das Grundgesetz als letzte Option)
Harvard-Professor Niall Ferguson stellte gestern das Existenzrecht der europäischen Demokratien in Frage und „erwartete“ eine „politische Union“ über das „Alte Europa“ (Zitat Donald Rumsfeld aus 2003). Ferguson sah als einziges noch verbleibendes Hindernis bei diesem Vorhaben den „psychologischen Zustand“ von Kanzlerin Angela Merkel. Die Deutschen, prognostizierte er, würden am Ende „zusammenzucken“.
„Angela Merkel leugnet die Probleme der Währungsunion. Die einzige Frage, die man sich im Hinblick auf die Problem in Europa stellen muss, ist jene nach der psychologischen Konstitution einer deutschen Frau – das meine ich ernst! Manchmal reduziert sich die Geschichte auf eine einzige Person.“
Dem letzten Satz stimme ich zu.
Der seit dem Jahre 2004, ganz ohne Zweifel untadelig und völlig fehlerfrei, amtierende Präsident des Bundeskriminalamtes, Jörg Ziercke (SPD), warnte heute in den Presseorganen, die sich ihm noch erbarmen, zum soundso vielten Male vor dem Schrecken (lat.: terror). Die „Gefahr islamistischer Anschläge“ sei nach wie vor hoch, auch wenn es derzeit „keine konkreten Hinweise“ darauf gebe.
Ziercke warnte explizit vor Einzeltätern.
„Die Täter handeln dabei in Übereinstimmung mit den dschihadistischen Zielen ihrer Leitfiguren, deren Ideologie sie meist über das Internet konsumiert und verinnerlicht haben.“
Das Auge sieht, was es sucht. Jedenfalls im Allgemeinen.
Manchmal aber fällt einem auch etwas ins Auge, das man nicht gesucht hat.
(…)
Artikel zum Thema:
11.08.2008 Offenbar Gespräch von BKA-Chef Ziercke und “Tagesspiegel” aufgezeichnet
TS: Hihihi..Hihihiiihi
TS: Wat is´denn nun schon wieder
TS: Er spült? Ja was spült er denn?
TS: Bist Du jetzt völlig übergeschnappt?
TS: Neee.. (kichert wild) ..das ist doch aus “Der grosse Blonde mit dem Scharzen Schuh”…