Insektenbrutkasten: Monsanto-Genmais lässt Maiswurzelbohrer-Populationen explodieren
Profiteure des Cry3Bb1 Mais (kurz: Bt-Mais)-Vollmastprogramms an reichlich gedecktem Tisch: Fressfest mit Gentechnologie-Industriefutter – Fazit: je höher die toxische Dosis (high-dosis events), umso vitaler die Nachkommen
Ausgerechnet der Nachwuchs der Käfer, denen die Technologen von Monsanto mit ihrem biotechnologischem Gepfusche den Todeskampf angesagt hatten, triumphiert über diese ausgesäte Saat von Ignoranten des natürlichen Kreislaufs der Natur. (Das Cry3Bb1-Protein, das aus dem Bacillus thuringiensis (Bt.) Bakterium abgeleitet ist, wurde in den genetischen Code des Korn eingeschleust und das Protein soll angeblich für alle „rootworms“ tödlich sein.)
Diejenigen Tiere, die über die Larven ihren Fortbestand durch Nahrungsaufnahme an den mit giftiger Chemie verpesteten Wurzeln des Maises gesichert hatten und so mit dem eingeschleusten Toxin abgetötet werden sollten, haben Resistenzen erworben und feiern in den Feldern eine ungewöhnlich hohe Geburtenrate gegenüber ihren Artgenossen, die sich von langjährigen, auf herkömmliche Weise gezüchteten Maissorten ernährten.
Die Zeitschrift GM Crops & Food veröffentlichte in ihrer neuen Ausgabe die jüngsten Forschungsergebnisse zu diesem Thema.
Für das Jahr 2010 wurde in der Studie festgestellt, dass die Maiswurzelbohrer-Population über eine elffache Überlebensrate an dem gentechnisch veränderten Mais im Vergleich zu einer Kontrollgruppe verfügte. Das ist acht Mal mehr als im Jahr zuvor, als erstmals nachgewiesen wurde, dass in dieser Gruppe Resistenzen entwickelt wurden.
Dieser unerhörte Anstieg der Geburtenexplosion lässt sich nicht mit optimalen Klimabedingungen in diesem Jahr als Ausrede wegdiskutieren, da andere Insekten der gleichen Art auf transgenen unbehandelten Maisfeldern ihr natürlich zu erwartendes Verhalten beibehielten.
Doch nicht nur die Anzahl der Tiere hatten sich mit ihrer Geburtenfreudigkeit unverhältnismässig stark erhöht sondern die Larven schlüpften zudem viel eher aus als erwartet – der früheste Zeitraum seit Jahrzehnten.
Der Entomologe Mike Gray schrieb in The Bulletin, eine Zeitschrift der Abteilung für Kornstudien an der Universität Chicago:
„Die frühe Saison des Westlichen Maiswurzelbohrers ist mit einem Tempo im Gange, das ich so nie beobachtet habe seit ich mit dem Studium dieser vielseitigen Insekten als Doktorand in den späten 1970er Jahren begann“,
so Gray.
Diese Studie steht nicht allein im Raum. Im letzten Jahr stellte Aaron Gassmann, Wissenschaftler an der Iowa State University fest, dass eine Reihe von Bauern sehr zu ihrer Bestürzung entdeckt und gemeldet hatten, dass eine grosse Anzahl von „rootworms“ nach dem Verzehr von gentechnisch veränderten Pflanzen überlebten. Gassmann brandmarkte diese Schädlinge als „Superbugs“.
Auszug aus der umfangreichen Studie von Aaron J. Gassmann, Jennifer L. Petzold-Maxwell, Ryan S. Keweshan und Mike W. Dunbar:
„Beginning in 2009, populations of western corn rootworm were identified in Iowa, USA that imposed severe root injury to Cry3Bb1 maize. Subsequent laboratory bioassays revealed that these populations were resistant to Cry3Bb1 maize, with survival on Cry3Bb1 maize that was three times higher than populations not associated with such injury. Here we report the results of research that began in 2010 when western corn rootworm were sampled from 14 fields in Iowa, half of which had root injury to Cry3Bb1 maize of greater than 1 node. Of these samples, sufficient eggs were collected to conduct bioassays on seven populations. Laboratory bioassays revealed that these 2010 populations had survival on Cry3Bb1 maize that was 11 times higher and significantly greater than that of control populations, which were brought into the laboratory prior to the commercialization of Bt maize for control of corn rootworm.
Die Chemiekonzerne werden ihren egozentrischen Kampf gegen die Natur immer verlieren. Eher stirbt das komplexe Säugetier Homo sapiens durch die Aufnahme an einer Überfülle an toxischen Belastungen mit vorausgehenden verheerenden Siechtum mit einer Reihe von Krankheiten aus als kleinere Lebewesen mit ihrem Bruchteil an Reproduktionsraten. Auch andere Gliederfüsser entwickeln Resistenzen und schlagen dem „superschlauen Unmensch“ eher ein Schnippchen als ihm den Gefallen zu erweisen, die eigene Art zu Grabe zu tragen.
Tiere, Pflanzen, Bakterien und Viren vermehren sich logischerweise unter günstigen Bedingungen. Der Mensch hat diese in der Landwirtschaft geschaffen: völlig realitätsfern bar jedes gärtnerischen Verständnisses mit Riesenplantagen- und Feldern in Monokultur-Anbau.
Das Ausbringen chemischer Keulen führte von jeher zu Resistenzen und vergiftete die Nahrungsgrundlagen der Menschen. Gegen die selbstverschuldeten Feld“schädlinge“ oder „Unkräuter“ wurden unter anderem Unmengen von Tonnen an Parathion-methyl auf die Felder gesprüht.
Genützt hat es nie – ausser den überlebenden Organismen, die nur umso gestärkter und immuner aus den chemischen Angriffen hervorgingen. Und je höher die Dosis an den Chemiecocktails, zu denen auch die Genmanipulationen gehören, umso grösser ist dieser Effekt zu beobachten – auf Kosten anderer Lebewesen, die sich nicht so schnell anpassen.
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Quellen:
http://www.landesbioscience.com/journals/gmcrops/article/20744/
http://rt.com/usa/news/superbug-monsanto-corn-resistance-628/