Offenbarungseid der Seelenkäufer: Psychologische Kriegsführung gegen eigene Mitarbeiter
Nichts wird in Geheimdienstkreisen so sehr gefürchtet als das Zusammenbrechen passend zurecht gezimmerter Aktionen und Berichte durch publik gewordene Offenlegung. Whistleblower handeln aus verschiedenen Motiven, sei es um parteilich unliebsame Kontrahenten blosszulegen und in Misskredit zu bringen oder aus ehrlicher Überzeugung heraus, an der Beteiligung übler Machenschaften nicht länger mitwirken zu können, die sie mit ihrem Gewissen nicht mehr in Einklang bringen wollen.
Aus diesem Grund hat der allerhöchste Chef sämtlicher Geheimdienste in den USA angeordnet, Lügendetektoren bei potentiell verdächtigen Mitarbeitern und in den routinemässigen Prozedere zur Sicherheitsüberprüfung anzuwenden.
James Clapper, der Director of National Intelligence (DNI) steht unter mächtiger Anspannung und erklärte in einer Pressemitteilung:
„Die neuen Schritte werden eine starke Botschaft senden, dass das Personal der Nachrichtendienste sich immer an den höchsten Standard an Professionalität gehalten hat und das weiter tun wird“
Diese Massnahme dient eher der Abschreckung denn als echtes Beweismittel einer überführten Person, denn die Fehlerrate ist viel zu hoch.
Aber Angst einjagen und bluffen ist schon jeher ein beliebtes Mittel in diesen Kreisen, um sich wichtiger zu geben als man an wirklichen Fähigkeiten besitzt.
Mitleid sollte bei diesen ungewöhnlichen Arbeitgebermethoden nicht aufkommen: jeden steht es frei, den Job eines staatlichen Denunzianten zu quittieren – nun ja wenn da eben diese Angst vor Vergeltung nicht wäre. Daraus sollte die Lehre gezogen werden, sich gar nicht erst in die Fänge dieser skrupellosen Dienste zu begeben, sondern sein Brot mit ehrlicherer Arbeit zu verdienen.
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