US-Kapitallobby und DGB propagieren Bankenunion des Euro-Systems
Der Vorsitzende vom „Deutschen Gewerkschaftsbund“ und „Internationalen Gewerkschaftsbund“, Michael Sommer, deckt in einem „Bild“-Interview den 100 Milliarden Euro schweren Finanztransfer von staatlichen Finanzmitteln hinein in die Banken mit Sitz in Spanien. Er deckt den Kurs der Kanzlerin von Deutschland, Angela Merkel, und stimmt einer „Bankenunion“ des Euro-Systems zu.
Gleichzeitig fordert der Rat des „Institute for New Economic Thinking“ in New York, darunter zwei „Wirtschaftsweise“ der Regierung von Deutschland, ebenfalls eine „Bankenunion“ des Währungssystems, was (noch) 17 immer katastrophaler werdenden Verlusten und Krisen ausgesetzte europäische Staaten benutzen.
Aufmerksame politische Beobachter und aktive Teilnehmer der Öffentlichen Meinung definieren zu Betrug, Sozialraub, Entdemokratisierung, Enteignung und Entstaatlichung der Demokratien im Einflussbereich des ab 1999 Zug um Zug installierten Euro-Finanzsystems längst wie folgt: „Still, stiller, am Stillsten, DGB“. Nun meldete sich gestern der Vorsitzende vom „Deutschen Gewerkschaftsbund“ (DGB) Michael Sommer zu Wort – in der „Bild“-Zeitung, mit einem Hohelied auf das Euro-System und die Kanzlerin. Daß der Bundestag international engmaschig vernetzten Banken mit Sitz in Spanien 100 Milliarden Euro aus dem Staatsgeld-Fonds der EFSF zugesprochen habe, das findet der Vorsitzende des „Deutschen Gewerkschaftsbundes“ – rein zufällig auch Vorsitzender des „Internationalen Gewerkschaftsbundes“ (IGB) – „richtig für uns und für Spanien“. Denn, so Sommer:
„Für Deutschland ist Stabilität und der Erhalt des Euro überlebenswichtig.“
Vom Überleben des deutschen Milliardärs und eines deutschen Taxifahrers mal ganz abgesehen – was ist mit Spanien? Was sagt IGB- und DGB-Vorsitzender Sommer zum brutalen Raub von 65 Milliarden Euro am Eigentum der Spanier, bei gleichzeitigem Gastgeschenk für die Banken mit Sitz im Lande in Höhe von 100 Milliarden Euro, das dann auch noch dem spanischen Staat als Haftungssumme, also Schulden, obendrauf gepackt werden? Was sagt Michael Sommer dazu?
„Ohne Beseitigung der Kreditklemme kann es dort keine wirtschaftliche Erholung geben.„
Aha. Also gebet den Banken, auch wenn die keine Kredite geben, denn das werden sie schon irgendwann machen und dann wird alles gut im Kapitalismus.
Selbstverständlich sieht man das in Spanien genauso. Die gesamte Bevölkerung ist über solche „Gewerkschaftler“ wie den DGB und alle anderen politischen Prostituierten des Kapitals in Deutschland geradezu hellauf begeistert. (Bilder aus Spanien: 1989 reloaded)
Zur Kanzlerin, die in enger Zusammenarbeit mit dem damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy, der Frankfurter Zentralbank, EU-Kommissaren und dem „Internationalen Währungsfonds“ (IWF), Spanien bereits letzten September zu einer Verfassungsänderung erpresst hat und in den Staaten Europa als Instrument skrupelloser Verarmung der Bevölkerungen verhasst ist, sagt der Vorsitzende des „Internationalen Gewerkschaftsbundes“:
„Es ist richtig, dass die Kanzlerin unbeirrt daran festhält, den Euro zu retten aber wie sie es macht ist falsch.“
Sommer weiter:
„Die Staaten müssen endlich die Banken kontrollieren und nicht umgekehrt. Im Anschluss kann man auch über eine Bankenunion reden.“
Den kürzlich aus dem Euro-System ins Spiel gebrachten Begriff „Bankenunion“ umschrieb gestern der britische „Guardian“ als
„den ersten Schritt auf der Langstrecke in Richtung eines föderalen Europas oder einer politischen Union als der systemischen Antwort auf die Euro-Krise“.
Die „Bankenunion“ war auch das, was ebenfalls gestern – rein zufällig, natürlich – auch die 17 Marktradikalen und Finanzextremisten im Rat des „Institute for New Economic Thinking“ forderten, darunter mehrere Finanzberater aus dem mächtigen Gremium der „Wirtschaftsweisen“ der Bundesregierung, wie Peter Bofinger und Beatrice
Weder di Mauro. Das heute unter viel Tam Tam und Nebel als flammender Aufruf von 17 tapferen „Experten“ in die deutschsprachige Presse geschobene Resümee des Rats vom offenbar pro-euro-europäischen „Institute for New Economic Thinking“ lautete:
„Es ist immer noch möglich – wirtschaftlich und politisch – einen Ausweg aus der Euro-Zonen-Krise zu finden, wenn die Politik-Macher („policy makers“) separat zwei Problemen begegnen: mit den Kosten der Altlast des anfänglich fehlerhaften Entwurfs der Euro-Zone umzugehen und den Entwurf in Ordnung zu bringen. Ersteres benötigt signifikantes Teilen der Lasten und eine ökonomische Strategie, die sich auf die Stabilisierung der Länder konzentriert, die unter Rezession und Kapitalflucht leiden. Im Gegensatz dazu, benötigt die Korrektur des Entwurfs eine Finanz- (Banken-) Union mit starken Euro-Gebiets-Institutionen und einer minimalen fiskalen Sicherung (Anm.: durch die Staaten).“
Der ganze Vorgang stellt sich nun wie folgt dar:
Während Kapitallobbyisten und Finanz-Strategen den Regierungen die Linie vorgeben, spricht gleichzeitig der Vorsitzende des „Internationalen Gewerkschaftsbundes“ und „Deutschen Gewerkschaftsbundes“ Michael Sommer die Ausgeplünderten an („Zwangs-Anleihe für Reiche“), macht Versprechungen, aber ohne das vor über einem Jahrzehnt installierte Finanzsystem in dem all dies passiert in Frage zu stellen und deckt dabei in Wirklichkeit den Kapitalinteressen, der Kanzlerin von Deutschland und der im Namen „Europas“ heran rückenden Kräften der Finanzdiktatur beim laufenden Plünderungsfeldzug gegen die europäischen Demokratien die Flanke.
Michael Sommer ist ein Heuchler, ein Schwindler. Er redet für Dumme und Primitive. Nur wer das ist, glaubt ihm und finanziert weiter die Apparate, die genau diejenigen ausplündern und ruhig halten, die so dumm und primitiv sind, sie zu finanzieren.
Michael Sommer und der DGB müssen nicht die klassische Arbeiterschaft in der Republik fürchten, da diese nicht organisiert ist und bis auf ganz wenige Ausnahmen (wie z.B. die Gewerkschaft der Lokomotivführer) keine Gewerkschaften und ganz sicher keine Partei mehr hat.
Fürchten müssen Michael Sommer, der DGB, Kanzlerin Merkel, die transnationale Lobby des internationalen Banken-Kartells und „die Märkte“ lediglich, daß sich irgendwann einmal eine echte Partei und ein echter Gewerkschaftsbund bilden. In der Republik Deutschland, in allen anderen betrogenen Demokratien auf dem Kontinent und darüber hinaus.
(…)
Artikel zum Thema:
01.05.2011 “Das historische Projekt, unser gemeinsames Europa”: Die wahre Rede des IGB-Vorsitzenden Michael Sommer
Der leitende Kader des “Internationalen Gewerkschaftsbundes” IGB, nebenbei auch der des untergeordneten “Deutschen Gewerkschaftsbundes” DGB, hat also zum 1. Mai in Stuttgart eine Rede gehalten. Lassen Sie sich nicht täuschen.