Das politische Kapital

Was das Finanzsystem „Euro“ und seine Apologeten tatsächlich repräsentieren.

Am 21. Juni verdeutlichte der Präsident der Juni 1998 gegründeten „Europäischen Zentralbank“ (EZB), was das Währungs- und Finanzsystem „Euro“ tatsächlich bedeutet. In einem Interview mit dem französischen „Le Figaro“ äußerte EZB-Präsident Mario Draghi, er sei „absolut sicher“, daß das Euro-System nicht kollabieren würde und führte zur Begründung folgendes an:

Sie lassen das politische Kapital außer acht, das unsere politischen Führer in diese Union investiert haben und die Unterstützung der Europäer“.

Die Unterstützung der „Europäer“, also der Bürger in den europäischen Staaten die diesem Finanzsystem beitraten und dessen Währung ab 1999 benutzten mussten, sei dahingestellt. Mit „Union“ meint Draghi, als oberster Repräsentant des Währungsdiktators EZB, die „Europäische Währungsunion“ (EWU). Mit deren Entstehungsgeschichte zu Zeiten der westeuropäischen EWG – die im Zuge der Gründung der „Europäischen Union“ 1992 in „Europäische Gemeinschaft“ umbenannt wurde, dann siebzehn Jahre unauffällig parallel zur EU existierte und mit dem Inkrafttreten des Lissabon-Vertrags im Dezember 2009 still und leise aufgelöst wurde – wird sich noch zu beschäftigen sein.

Klar muss nach dieser Aussage Draghis sein, daß das Finanzsystem „Euro“ – dessen politische Apps in allen etablierten Parteien der EU-Mitgliedsstaaten sich ebenso unauffällig in den letzten 20 Jahren paneuropäischen Mutterparteien untergeordnet haben – nicht nur ein Finanzsystem ist, sondern einen eigenen Herrschaftsanspruch beinhaltet.

Ebenso erklärt dies die Gefügigkeit der Partei- und Staatsfunktionäre in den europäischen Demokratien gegenüber dem Banken-Kartell. Sie repräsentieren nicht mehr ihren Staat Sie repräsentieren nicht mehr ihr (Staats)Volk. Sie repräsentieren nicht mehr dessen Demokratie.

Sie repräsentieren ausschließlich nur noch eine durch selbsternannte Rechts-Links-Hegelianer organisierte Symbiose, nicht Synthese, von Politik und Kapitalismus, von Partei und Banker, von Staat und Kapital:

Das politische Kapital.

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