Eugenik in Österreich bis 2001

„Psychiater“ entscheiden über Leben oder Tod: Sterilisation von jungen Frauen

Am 17. September 2012 wurde im Mittagsjournal des österreichischen Senders OE1 der Beitrag „Zwangssterilisation in Kinderheimen“ ausgestrahlt.

Der Inhalt bezog sich nicht auf den Ausrottungsfeldzug unter den Nationalsozialisten, sondern auf die Praktiken in Behindertenheimen bis zum Jahr 2001.

Mädchen und junge Frauen wurden ohne ihr Wissen durch die Ärzte unter Tarnung einer Blinddarmoperation sterilisiert.

„Viele Träger von Behindertenwohneinrichtungen haben von den Eltern auch verlangt, dass diese Sterilisationseingriffe vor der Aufnahme in eine solche Einrichtung durchgeführt werden“ sagte Prof. Ernst Berger von der Universität Wien.

Als Grund für diese ungeheuerlichen Vorgänge reichte in einigen Fällen ein angeblicher Intelligenzquotient von unter 85 aus.

Rückendeckung für diese unwiderruflichen Operationen an den ahnungslosen Frauen holten sich die Einrichtungen bei Andreas Rett, einem 1997 verstorbenen Kinderpsychiater in Wien, der mit vielen hochdotierten medizinischen Auszeichnungen für seine Werke prämiert wurde sowie mit dem 1989 verliehenen „Grosses Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“.

Weitere Informationen zu der Sendung sind zur Zeit noch unter diesem Link (Text und AUDIO-Datei der Sendung) abrufbar.

In dem Beitrag windet sich der Stellvertreter von Andreas Rett, Dr. Heinz Krisper mit Begriffen wie „damals“ oder „aus heutiger Sicht“ um die Verantwortung, als würden diese verbrecherischen Eingriffe einer überholten Vergangenheit angehören.

Quellen:
(1) http://oe1.orf.at/artikel/317528
(2) http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/aktuell/487363_Zwangssterilisierungen-in-oesterreichischen-Heimen.html

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