Teheran greift, überaus mutig, in den U.S.-Präsidentschaftswahlkampf ein
Der Iran gedenkt am 22. Jahrestag dem Überfall des von den U.S.A. gestützten Diktators des Irak, Saddam Hussein, und dem darauf folgenden blutigen Irak-Iran-Krieg, in dem Saddam Hussein Chemiewaffen gegen den Iran einsetzte, die U.S.-Regierung beide Seiten verdeckt militärisch unterstützte, dafür Drogengelder aus kontrollierten Diktaturen Mittel- und Südamerikas wusch und versuchte, das Leiden beider Staatsvölker möglichst lange andauern zu lassen.
Offensichtlich Anlass für die Kommandeure des iranischen Militärs maximalen Scheiss zu erzählen.
In mehreren Erklärungen seitens des Oberkommandierenden der Revolutionsgarden, General Mohammad Ali Jafari, des Kommandierenden der Luftwaffe der Revolutionsgarden, General Amir Ali Hajizadeh, des Generals Hossein Salami, sowie des Generalstabschefs des iranischen Militärs insgesamt, General Seyed Hassan Firouzabadi, wurde wieder einmal die begnadete Taktik angewandt, Kriegstreiber in den U.S.A. und Israel auf´s Entschlossenste zu unterstützen. Der Staat Israel wurde seitens Jafari als „gefährlicher Tumor“ bezeichnet, den „Zionisten“ wurde mit „Vernichtung“ gedroht und – wenn man schon mal am Gedenken war – gleich vom möglichen Ausbruch eines „Dritten Weltkriegs“ gewarnt. Salami konnte seine Vorfreude gar nicht zurückhalten:
„Wenn die Zionisten sich anschicken Iran anzugreifen, wird es für die islamische Revolution eine historische Gelegenheit bieten sie von der geographischen Landkarte der Welt zu tilgen.“
Zudem brachte Revolutionsgarden-Luftwaffen-Chef Hajizadeh bei seinem Al-Alam-Interview auch noch einen Angriffskrieg, einen Erstschlag gegen Israel ins Gespräch. Natürlich nur zur Verteidigung.
„Iran wird keinen Krieg beginnen, aber er könnte einen Präventivschlag starten, wenn er sicher wäre, dass die Feinde die letzten Vorbereitungen träfen ihn anzugreifen.“
Selbstverständlich war das nicht der einzige Hirnausfall, den sich auch Militärs im Iran immer mal wieder zu leisten pflegen. (5. März 2009, Israels Gaza-Wahlkampf in iranischer Version: Dummbeutel von Revolutionsgarden reissen die Klappe auf)
Hat man es mit den U.S.A. sowieso schon mit einer Republik zu tun, die sich eng an das historische Drehbuch des Römischen Imperiums hält und nur deshalb im November General David Petraeus nicht zum Präsidenten wählt, weil der leitende C.I.A.-Direktor auf eine Kandidatur verzichtet hat, so kommt der zur Zeit absaufenden Kandidaten-Prothese Mitt Romney solche Wahlkampfhilfe wie gerufen. Kein anderer außer dem iranischen Regime und seinem Militär hätte dies so effektiv tun können. Von den Auswirkungen in der Öffentlichkeit weltweit, auch in der Atommacht Israel, sowieso ganz zu schweigen. In Benjamin Netanjahus Büro werden sie ein Sektfrühstück beginnen.
Von allen Idioten des Planeten kann man mit Fug und Recht behaupten, dass sie umso gefährlicher werden, je mehr Macht(mittel) man ihnen gibt. Diese simple Erkenntnis wird sich – naturgemäß – nie bei den Mächtigen durchsetzen.
Bleibt nur der ganze Rest, sich so seine Gedanken zu machen.
Artikel am 25.09., 12.35 Uhr aktualisiert