Organisierte Kriminalität: Spurensuche – Teil I

Verschwörungstheorien entstehen bekanntlich durch ein Übermaß an Logik, die kleinste Ungereimtheit wird zum Fakt eines angeblichen Gegenbeweises zur offiziellen Version.

Nehmen wir die so genannte „NSU“ (Nationalsozialistischer Untergrund), die Zwickauer Terrorzelle, bestehend aus Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe als Beispiel.

Angeblich hat diese „NSU“ Angst und Schrecken durch willkürliche Morde an ausländischen Kleinunternehmern und an einer Polizistin verbreiten sollen. Nur, wie konnten sie dies, wenn keiner die wahren Hintergründe der ihnen zur Last gelegten Taten kannte, außer ein paar gut informierte Personen der rechten Szene? Zumindest an diesem angeblichen Motiv der offiziellen Version müssen ernsthafte Zweifel bestehen.

Dieses Beispiel zeigt: Das an diesem notwendigen Übermaß an Logik, welches angeblich zur einer Verschwörungstheorie führt, nur sehr geringe Anforderungen zu stellen sind.

Wenn dies schon eine Verschwörungstheorie ist, dann bin ich gerne einer ihrer Vertreter, denn ich sehe bei der so genannten „NSU“ mehr offene Fragen, als beantwortete.

Diese meine Fragen ranken sich um den Mord an einer Polizistin, aber auch um die Tatsache, dass auf einer Todesliste, welche der NSU zugerechnet wird, die Namen von zwei Mitgliedern des Untersuchungsausschusses „Visa- Affäre“ stehen. Die Todesliste stammt aus einer Zeit, als diese beiden (Todes-) Kandidaten noch nicht die innenpolitischen Sprecher ihrer Fraktionen waren. Eine Funktion, welche durchaus ein Motiv hätte sein können. Wie und warum sie auf diese Liste kamen ist mir daher unklar.

Wer mutmaßliche Hintermänner in Fällen der Wirtschaftskriminalität sucht steckt infolge der Hyperaktivitäten einiger der direkt handelnden Täter in einer bösen Zwickmühle und wandelt auf einem schmalen Grad zwischen objektiver Wahrheit und Verschwörungstheorie und doch gibt es „Vorgänge“ die können und dürfen einfach nicht ignoriert werden, besonders dann nicht, wenn sie Rückschlüsse auf eine Juristen-Mafia zulassen.

Allein die Vorstellung, es gebe eine Mafia, bestehend aus hohen Justizbeamten, Richter, Staats- und Rechtsanwälten, verursachte eine Gänsehaut. Wenn Spuren der Geldwäsche in Richtung der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen in Nordrhein-Westfalen und Hamburg führen, kommt zu dieser Gänsehaut noch ein Schüttelfrost.

Die politische Tragweite dieser Arbeitsgemeinschaft innerhalb der SPD ist gering. In Zeiten des Innenministers Wolfgang Schäuble (CDU) und der Justizministerin Brigitte Zypries (SPD) glänzte diese ASJ bei allen Gesetzen zur Beschränkung der Freiheitsrechte mit ihrer voreiligen Zustimmung. Dies war die einzige politische „Leistung“, die mir auffiel.

Informationen aller Art, über ihre Tätigkeit, die Zahl ihrer Mitglieder usw. sind überraschend spärlich. Es bedarf schon der Recherche um zu erfahren, das ein Mitglied der ASJ nicht zwingend SPD Mitglied sein muss und sich die Arbeitsgemeinschaft hinter vorgehaltener Hand selbst als „Karriere-Förderungswerk“ versteht, quasi als Antwort auf die Verbindungen, Landsmann- und Burschenschaften.

Von einem ehemaliger Informant der UCK bekam ich Material, aus dem hervorging das deutsche Firmen oder von Deutschen gesteuerte Firmen versuchten ihre griechischen Geldanlagen mit Hilfe von Kosovo- Mafiastrukturen in das ehemalige Jugoslawien zu verlagern.

Seriöse Firmen haben andere Möglichkeiten sich von griechischen Anlageobjekten zu trennen, auch wenn zur Zeit die griechische Steuerfahndung alle 50.000 Personen oder Firmen unter die Lupe nimmt, welche von 2009 bis heute etwa 20 Milliarden Euro ins Ausland überwiesen.

Die Information roch daher nach Geldwäsche, nach organisierter Kriminalität.

Die Aufklärung dieser Firmen erwies sich als äußerst schwierig, da sie Teile endloser (Firmen-) Ketten sind, von denen zwei zu meiner Überraschung bei Juristen endeten, die mir schon vor Jahren als mutmaßliche Mitglieder des „Cercle Violet/MV“ genannt wurden. Einige der Geschäftsführer dieser Firmen sind alte Bekannte aus meiner Recherche gegen den ehemaligen Insolvenzverwalter Hans-Jürgen L.

Andere Geschäftsführer dieser Firmen lassen sich parteipolitisch festmachen. Sie gehören – laut einem Informanten – der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer Juristen an.

Dass Massenorganisationen OK-Strukturen als Operationsplattformen dienen ist so neu nicht, da sich deren Mitgliederversammlungen hervorragend für konspirative Treffen eignen. Vorstellbar ist deshalb: „Während im angemieteten Raum ´Politik gemacht wird´, werden in einem Hinterzimmer kriminelle Aktivitäten abgesprochen“.

Vor einem solchen Missbrauch kann sich keine Massenorganisation schützen, zumal dann nicht, wenn sie von diesem nichts ahnt. Klar doch, die Frage die mich beschäftigt ist:

„Dient die ASJ einigen Kriminellen nur als Operationsplattform oder gibt es Spuren der OK in die Arbeitsgemeinschaft?“

Weiter geht es mit dem historischen Hintergrund in Teil II.