Karte vom Frontverlauf im Syrien-Krieg: Invasoren in ungünstiger Position

Karte von Frontverlauf im Syrien-Krieg (Stand: Juni 2012)
Karte von Frontverlauf im Syrien-Krieg (Stand: Juni 2012, Quelle: Wikipedia)

Die Lage der interventionistisch-imperialistischen Invasoren ist sehr viel schlechter als es sowohl in Informationsindustrie und Staatsmedien der angreifenden Staaten des Nordatlantikpakts N.A.T.O., als auch in Russland und China dargestellt wird.

Die obige Karte wurde durch Wikipedia Autoren erstellt. Sie spiegelt den Stand von Juni 2012 wieder, also über ein Jahr nach Beginn von Demonstrationen gegen das Regime Syriens und die im Schatten der syrischen Demokratiebewegung begonnene Invasion durch ausländische Proxy-Armeen, Milizen, Todesschwadronen, Sondereinheiten und Profikillern, die vor keiner Bluttat zurückschrecken und sich dabei bezeichnenderweise übergelaufener alter Autokraten, Militärs und Spione des Regimes als Fassade bedienen, die genau wie sie Zeit ihres Lebens Demokratie und Menschenrechte verachtet haben.

Der in der obigen Grafik umschriebene Frontverlauf deckt sich mit Angaben interventionistisch-imperialistischer Medien wie z.B. dieser Seite. Virtuelle Tagträume von nationalistisch-seperatistischen Gruppen syrischer Kurden wie dieser können dagegen vernachlässigt werden.

Es bleibt zu hoffen dass sich die Kurden – deren Volk durch die Geschichte hindurch mehr gelitten hat als man es in Worte fassen könnte – nicht vor den Karren dieser imperialistischen und aus den Regierungszentralen von Washington, Ankara, Paris, London, Riad, sowie (anderen) irrelevanten asiatischen Kirchenstaaten orchestrierten Invasion spannen lassen und die Integrität des Staates Syrien nicht gefährden. Nach dem Zusammenbruch der Invasion ist eine weitgehende Autonomie der kurdischen Gebiete, die die Souveränität und Integrität Syriens nicht gefährdet, in jedem Falle unumgänglich; ebenso eine umfassende Demokratisierung des Staates, die Wahl einer Nationalversammlung und neuen Verfassung durch das syrische Volk.

All dies würde im Falle einer geglückten Invasion und Eroberung Syriens vernichtet. Diese Vernichtung einer Chance auf ein demokratisch reformiertes Syrien ist meiner Ansicht nach sogar einer der Hauptgründe für diese – im Schatten eines demokratischen Frühlings – von besessenen Antidemokraten und Menschenfeinden teuflisch und mit maximaler Heuchelei und Zynismus exekutierten Invasion.

Deren Lage ist keineswegs günstig. Nach über anderthalb Jahren ist den Invasoren keine Eroberung einer einzigen strategisch wichtigen Stadt gelungen. Dass sich in den letzten Monaten die militärische Lage für die Invasoren, entgegen aller Propaganda, strategisch nicht verbessert hat, sondern sich im Gegenteil stetig verschlechtert, zeigt die Eroberung der strategisch wichtigen Autobahn zwischen Damaskus und Aleppo durch die Regimetruppen am 13./ 14. November, nach erbitterten Kämpfen bei Maarat-Naaman (Maaret al-Numan) gegen die (selbst von den U.S.A. mittlerweile offiziell als terroristisch eingestufte) al-Nusra Miliz.

Am 19. Dezember trompetete die nicht existierende „Freie Syrische Armee“ (ein Sammelbegriff und Tarnname für ausländische Sonderheiten und Dutzende von Milizen) über das Geldhändler-Megafon  „Bloomberg“ heraus, sie hätte „Teile der Autobahn“  zurückerobern können. Gestern kündigte es die „Opposition“ dagegen wieder an dies tun zu wollen, im Nebel einer der üblichen vermeintlichen Erfolgsmeldungen.

Wer sich im Zuge der Invasion bereits bis auf die Knöchel ins Fenster der Geschichte gelehnt hat, ist explizit der Auslandsgeheimdienst der Republik Deutschland namens „Bundesnachrichtendienst“, der es immer wieder schafft mit seinen Gesprächskanonierern den einfältigen Außenminister zu bequatschen, wenn auch nur diesen und nur das. Des Weiteren hängt der Elysee-Palast – dessen Fremdenlegion bereits nach eigener Aussage im Nebel der „Rebellen“ Syriens operiert, ebenso wie israelische Sondereinheiten – frei in der Luft und jammert der französischen Eroberung von Damaskus in 1920 und der anschließend „für Wachstum und Beschäftigung“ so erfolgreich errichteten Kolonie hinterher.

Womit wir, wieder einmal, zu Russland kommen.

Ich habe im Leben ja schon viel dummes Zeug gehört. Aber diesen Stuss, den ich mir jeden Tag aus Moskau durchlesen muss, das hält doch kein Sapiens mehr aus. So ein erbärmliches Hin und Her und Hähnekrähen im Abwinde, dreimal, natürlich. Aber was scheren mich Politiker und deren kleine Angestellten.

Die syrische Opposition ist syrisch, in Syrien und bringt keine Landsleute um, auch nicht wegen deren Religionszugehörigkeit oder Herkunft. Namentlich zu beziffern wäre als diese die Feiglinge von der „Syrischen Koalition für friedlichen Wandel“ a.k.a „Volksfront für Wandel und Freiheit“, die im Volksrat jahrelang alles taten um dieses heutige Desaster mit zu verursachen, aber vor allem das „Nationale Koordinationskomitee für Demokratischen Wandel“ (abgekürzt als N.C.C. oder N.C.B.) das die eigentliche syrische Demokratiebewegung repräsentiert, aber auf ihrer (schlechten) Webseite praktisch nie mit der Weltöffentlichkeit kommuniziert, sondern lieber mit irgendwelchen Präsidenten, Ministern oder sonstigen ausgesuchten Schurken.

Womit wir zu Bashar al-Assad kommen.

Ich hätte mir wahrlich nicht träumen lassen, mich im Leben ein einziges Mal für diese Figur einzusetzen. In diesem Falle geht es um Syrien und das Leben der Einwohner Syriens, welche Eltern sie sich auch immer „sündhaft“ ausgesucht haben mögen. Es schert mich alles einen Dreck – wer was daher quatscht, welche Regierung irgendetwas behauptet oder erzählt – aber das Leben der Syrer und ihres Staates, das kümmert mich. Was die Syrer wollen, das Volk, das hat Priorität. Und dies heraus zu finden, was die Syrer wollen, kann nicht so schwer sein. Man sollte sie einfach mal fragen.

Dazu aber muss diese Invasion gestoppt werden. Und von alleine werden die Invasoren nicht anhalten, sie müssen zurückgeschlagen werden. Am Boden. Vor Ort. Und unter Beachtung der Menschenrechte, der Genfer Konvention, unter Einsicht in die Moral als dem kriegsentscheidenden Faktor und mit dem Willen zum Sieg der (immerhin) besseren Sache.

(…)

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