„¡No pasarán! Sie werden nicht durchkommen!“
(Dolores Ibárruri)
CastorTV Livestream unterwegs… Samstag ab 9:00 Uhr online: Berichten wir Live um und aus den Blockaden des Naziaufmarsches in Magdeburg.
„Wenn die marschieren werden wir blockieren“
Zum heutigen Samstag, den 12. Januar 2013, hat ein breites Bündnis Magdeburg Nazifrei zum zivilen Widerstand gegen den genehmigten Aufmarsch von Rechtsextremen in Magdeburg aufgerufen. Anlass für den Aufmarsch der Nationalisten, Faschisten und Neonazis ist der 68. Jahrestag der Zerstörung Magdeburgs am 16. Januar 1945 durch einen Luftangriff im Zweiten Weltkrieg.
Zum Widerstand und Protest gegen den Aufmarsch der Rechtsextremen sind allein für die „Meile der Demokratie“, zu der 15.000 Menschen erwartet werden, einundzwanzig Veranstaltungen und Aktionen angemeldet worden.
Auch die Polizei hat sich mit einem Grossaufgebot gerüstet: mehr als zweitausend Polizisten, darunter fünfzehn Hundertschaften aus zehn Bundesländern Bereitschaftspolizei, mehrere Reiterstaffeln, Wasserwerfer stehen in Alarmbereitschaft. Die beiden Brücken über die Elbe werden gesperrt. Diese Maßnahmen, die an bürgerkriegsähnliche Zustände erinnern, gelten Bürgern, die am heutigen Tage der viel beschworenen Zivilcourage Ausdruck verleihen und Blockaden gegen Kräfte durchführen werden, die sich in der Tradition der schlimmsten Diktatur sehen die (nicht nur) Deutschland je gesehen hat und den Luftkrieg gegen Städte erst erfunden hat.
Schon 1937 legten die Bomberstaffeln der deutschen faschistischen Streitkräfte im spanischen Bürgerkrieg als Verbündete des später bis in die 70er Jahre herrschenden Diktators Franco die Stadt Gernika in Schutt und Asche. Es waren die modernen Luftverbände der in Kontinuität aus dem Kaiserreich entstandenen Streitkräfte des „Dritten“ Deutschen Reiches, die im 2. Weltkrieg damit begannen Flächenbombardements gegen zivile Gebiete und Städte im Vereinigten Königreich durchzuführen. Es war das Hitler-Regime, was 1941 den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg erklärte. Es war Reichspropagandaminister Goebbels, der nach der Niederlage bei Stalingrad 1943 den „Totalen Krieg“ ausrief. Nur wer die Geschichte nicht kennen oder sie wiederholen will versucht sie zu verdrehen.
Der Luftangriff auf Magdeburg am 16. Januar 1945 durch die Luftstreitkräfte des Vereinigten Königreiches war ohne Zweifel ein mit dem gezielten Willen zur Vernichtung exekutiertes und militärisch sinnloses Kriegsverbrechen gegen die deutsche Zivilbevölkerung. Jeder Luftangriff auf jede Zivilbevölkerung repräsentiert ein Kriegsverbrechen, egal wann, wo, wie oder gegen wen. Es ist nun weder ehrenvoll noch würdevoll deutsche Opfer eines Luftangriffs ausgerechnet für eine „Gedenkveranstaltung“ derjenigen Kräfte benutzen zu wollen, die mehr als alles andere Diktatur, Angriffskrieg und Vernichtung repräsentieren, aber ganz bestimmt nicht die Magdeburgerinnen und Magdeburger.
Holger Stahlknecht (CDU), Innenminister von Sachsen-Anhalt, verurteilte nun in der „Mitteldeutschen Zeitung“ nicht etwa die heutige „Gedenkveranstaltung“ von Rechtsextremen. Stahlknecht verurteilte den Aufruf zu den Gegendemonstrationen, zu dessen Erstunterzeichnern auch die Bischöfin der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland Ilse Junkermann gehört.
Aus dem Aufruf von der „Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus“.
Ziviler Ungehorsam ist ein Bürgerrecht!
Von den Kriminalisierungsversuchen zivilen Ungehorsams durch einige Politker_innen und Behörden lassen wir uns nicht irritieren. Gewaltfreie Blockaden sind eine Gewissensentscheidung und gehören zum Grundrecht auf freie Meinungsäußerung.
Wichtige Telefonnummern
Auf den Arm/Hand schreiben!!
Ermittlungsausschuss (EA): 015121957577
Infotelefon 1: 015121934630
Infotelefon 2: 015121934630
Sanitäter: 01776218242
Karte der Route
Aktuelle Meldungen
Naziroute ist raus! Nazis reisen über Bahnhof Herrenkrug an und treffen sich am Jerichower Platz. Sie werden in Crycau laufen.
Naziroute: Jerichower Platz Georg-Heidler-Str. Friedrich-Ebert-Str. Cracauer Str. Brückstr. Herrenkrug Str. Jerichower Platz
9.20 Uhr
Die Sternbrücke ist gesperrt
9.33 Uhr
Anwälte versuchen an der Jerusalembrücke, AktivistInnen den Zugang zur Kundgebung Tessenowstraße zu ermöglichen
9.50 Uhr
Foto Jerichower Platz
9.58 Uhr
Die Polizei sagt, dass sie die Nazis nicht am Herrenkrugbahnhof aussteigen lässt
10.17 Uhr
Wasserwerfer auf dem Weg in den Nordteil der Stadt.
10.37 Uhr
Am Industiehafen hat die Polizei gerade mehrere GegendemonstrantInnen, die über eine Fussgängerbrücke wollten angegriffen
10.40 Uhr
#mdnazifrei: Die Polizei hat Pressevertreter informiert das die Nazis nicht in Cracau laufen sollen. Wir konnten, dass nicht bestätigen. Bleibt wo ihr seid!
10.50 Uhr
Von der A14 kommend werden auf dem Magdeburger Ring die Insassen verdächtiger Autos von der Polizei kontrolliert
10.52 Uhr
Die Jerusalem Brücke nach Cracau ist passierbar. Dort vorher ausgesprochene Platzverweise wurden aufgehoben
10.58 Uhr
#mdnazifrei: Bei Platzverweisen oder sonstigen Versammlungsrechtlichen Einschränkungen, fragt die Polizei, wer hat den Platzverweis ausgespochen (Dienstnummer) und mit welcher rechtlichen Begründung, setzt euch mit dem EA in Verbindung
11.00 Uhr
300 Menschen blockieren in der Herrenkrugstraße
11.14 Uhr
Blockade vor Nautica Herrenkrugstr. Lage insg unuebersichtl. sollten hier Buckau und Neustädter halten.
11.19 Uhr
Am Neustädter Bahnhof stehen 15 Polizeibusse
2 Wasserwerfer stehen in der Brandenburger Straße
11.30 Uhr
50 Polizeibusse treffen am Jerichower Platz ein, Kessel? Knapp 500-600 Menschen vor Ort,
11.35 Uhr
Die Blockade in der Herrenkrugstrasse wurde von der Polizei aufgefordert, sich aufzulösen
An der Blockade an der Fachhochschule mit 400 Leuten gab es die erste Aufforderung der Polizei die Straße zu räumen
11.57 Uhr
In Magdeburg wird der Neonazi-Aufmarsch anscheinend doch am Hauptbahnhof starten…
Der Jerichower Platz leert sich.
Der Brennpunkt verlagert sich zum Hauptbahnhof.
Die Grüne Jugend hat dort eine Versammlung angemeldet.
Polizei wird am Hbhf verstärkt: Wasserwerfer und Räumfahrzeug ist in Richtung Hauptbahnhof unterwegs
12.03 Uhr
Ein Teil der Nazis vom HBF (Gleis4), ist in den Zug Richtung Halle mit Halt in Buckau, eingestiegen
Nazis vom Bahnsteig besteigen den Re 17625 in Fahrtrichtung Halle
Hbf von Polizei abgesperrt: Foto
12.05 Uhr
Im Bereich AMO/Steubenallee (Nähe Stadtpark Rothehorn) befinden sich Reiterstaffeln der Polizei
Schweres Gerät in Wartestellung auf dem Werder: Foto
12.10 Uhr
Antifademo wird in der Heckelstraße von der Polizei Richtung HBF getrieben
12.30 Uhr
#mdnazifrei wird mit Spam-Müll geflutet
12.45 Uhr
Wie „Magdeburg Nazifrei“ via Twitter meldet, sammeln sich die Rechtsextremen südlich vom Bahnhof Buckau beim Bahnhof SKET/Industriepark Höhe Schanzenweg.
13.26 Uhr
Kulturschwaermer zitiert auf Twitter: „1326 Nazis laufen falsch. Kommentar eines Polizisten: Sind die dämlich oder was?“
13.45 Uhr
Die Nazis laufen gerade auf der Alt-Fermerslebener Straße Richtung Süden
Das Libertäre Zentrum (L!Z) befindet sich im Süden Magdeburgs an der Grenze zwischen Fermersleben und Salbke, auf der Karte im Quadranten M21
Die Alt-Fermerslebener Straße ist nun für Autoverkehr abgesperrt. Daher ist davon auszugehen, dass die Nazis am L!Z vorbeilaufen werden
13.34 Uhr
Polizei bestätigt MDR SACHSEN-ANHALT: Route für Neonazi-Umzug geändert, führt durch Salbke. Rechtsextremisten auf der Anreise.
13.49 Uhr
„Magdeburg Nazifrei“ schreibt auf Facebook:
„Der Naziaufmarsch beginnt zur Stunde am Bahnhof SKET-Industriepark. Etwa 1000 gewaltbereite und äußerst gereizte Nazis befinden sich im Stadtgebiet Alt-Salbke, um von dort aus in Richtung Fermersleben und Westerhüsen zu laufen. Währenddessen ist ein größerer Demonstrations-Zug von Blockade-AktivistInnen unterwegs Richtung Süd, wurde dabei aber auf dem Schleinufer in Höhe der Johanniskirche unter massivem Gewalteinsatz gestoppt. Die Polizei setzt Pfefferspray, Wasserwerfer und Reiterstaffeln ein.
Zahlreiche angereiste Nazigruppen haben es nicht mehr zum neuen Auftaktkundgebungsort geschafft, weswegen sich die Demonstration der Faschisten bereits jetzt massiv dezimiert hat. Für das Bündnis Magdeburg Nazifrei ist das ein erster Teilerfolg des Tages. Nun gilt es, den Aufmarsch auch im Süden Magdeburgs mit Mitteln des zivilen Ungehorsams zu blockieren. Dabei wird keine Eskalation von uns ausgehen. Die eingesetzten Gewaltmittel seitens der Polizei sind deutlich unverhältnismäßig und zu unterlassen!“
14.52 Uhr
Der MDR twittert:
Weder Polizei Magdeburg noch Reporter von @MDR_SANlive können Berichte über gewaltsames Eindringen der Beamten in L!Z bestätigen.
15.20 Uhr
Foto von der aktuellen Situation des Marsches in Salbke. Die Nazis verlassen langsam Salbke über die Faulmannstraße.
15.40 Uhr
Die Blockade beim Bahnhof Südost wurde aufgelöst!
Nazis besteigen wahrscheinlich am Bahnhof Südost die Züge…
Gerade im Livestream castor.tv: Knüppelende Polizisten auf linke Demonstranten beim Bahnhof
16.03 Uhr
Nazis erreichen Ort ihrer Abschlusskundgebung am Süd-Ost Bahnhof in Magdeburg! (Foto)
16.17 Uhr
Neonazi-Aufmarsch in Magdeburg nähert sich dem Ende. Gegendemonstranten am Hauptbahnhof. Dort massives Polizeiaufgebot. Abreise der Nazis über den Hauptbahnhof. Demo nun offiziell beendet.
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