Ein kleines bisschen Präsident
„New York Times“: U.S.-Präsident Obama lehnte Plan von Außenministerium, C.I.A. und Pentagon für Bewaffnung und Ausbildung von Paramilitärs im Syrien-Krieg ab.
Nach dem gestrigen Good Bye von Hillary Clinton im State Department rückt die „New York Times“ mit einer kleinen Nachbetrachtung heraus. „Im Sommer“ 2012, so die Zeitung, beförderten die Außenministerin der Vereinigten Staaten von mindestens Amerika, Hillary Clinton, der Verteidigungsminister der U.S.A., ex-C.I.A.-Leiter Leon Panetta, und nicht zuletzt der damalige Direktor des (Glaube ist alles) Zentrums aller Intelligenz auf Erden, General David Petraeus, eine offene Verwicklung der U.S.A. in die Invasion Syriens. Sie forderten von ihrem Präsidenten schlicht eine Kopie der so erfolgreichen Demokratisierung Libyens, deren später ab und an auftretende Rückschläge der Außenministerin ab dem 11. September (2012) solche Kopfschmerzen bereitet hatte, dass sie zwar ihre Anhörungen vor Untersuchungsausschüssen zum Benghazi-Attentat (und offiziell vier toten U.S.-Amerikanern) verpasste, aber nicht vergaß Sylvester in Punta Cana zu feiern.
Der Plan, den Clinton mit Unterstützung von C.I.A.-Direktor Petraeus und Pentagon-Leiter Panetta „im Sommer“ 2012 dem Präsidenten vortrugen, sah dem Bericht zufolge eine Bewaffnung, Ausrüstung und das Training paramilitärischer „Rebellen“-Einheiten für den Syrien-Krieg vor. Genauer: die Aufstellung und Bewaffnung
„eine Gruppe von Kämpfern mit der Unterstützung einiger Nachbarstaaten„.
Es bleibt zu hoffen, dass sie in Mexiko und Kanada nicht gleich die Dementis loslassen. Zu hoffen, dass deutschsprachige Journalisten lesen und mitdenken können, und sich dann noch trauen zu schreiben was woanders in der Zeitung steht, dürfte dagegen sinnfrei sein.
Ein weiteres Schmankerl des Artikels, welches Niemand (das bin ich) auffiel:
„Einige Regierungsangestellte erwarteten, dass die Angelegenheit nach den (Präsidentschafts)Wahlen wieder aufgenommen werde. Aber als Mr. Petraeus wegen einer außerehelichen Affäre zurücktrat und Mrs. Clinton eine Gehirnerschütterung erlitt und Wochen von Arbeit verpasste, wurde die Angelegenheit eingestellt.“
Auch hier heißt es für die lieben Kollegen in der hiesigen Medienlandschaft, frei nach traditionell preussischer Denkordnung: 24 Stunden drüber schlafen und dann fragen, was gewesen sei, man könne sich einfach an nichts erinnern, man sei im Dienst irgendwo hingefallen (natürlich nach oben).
Noch ein kleiner Satz aus der „Zeit“, deren Höflingsschreiber offensichtlich gestern – wie so viele liebe Kollegen der pro-westlichen Antiterror-Informationswelt dieser Tage – verzweifelt auf der Münchner „Sicherheitskonferenz“ 2013 herum lief und einen Knochen suchte.
„Es herrscht, gerade unter westlichen Regierungsvertretern, eine seltsame Beklommenheit.“
Na sowas. Also wie kommt denn das? Können Sie mir das bitte mal erklären? Ich brauche jemanden der mich trägt. Hilf mir, lies mich, wähl mich, man kann ja nichts machen.
Belassen wir es zum Abschluss mal mit der Feststellung, dass für gewisse Leute die fetten Jahre vorbei sind. Stattdessen werden jetzt alte Rechnungen aufgemacht, sehr alte, naja, nicht ganz sooo alte, aber wir werden in den nächsten Jahren auf jeden Fall noch viel Spaß miteinander haben.
Ob nun in Washington, in der U.S.-Republik ihr klein Weißes Häusschen, nun tatsächlich ein Präsident und kein Befehlsempfänger sitzt, bleibt abzuwarten.
Jedoch besteht, das ist nicht zu bestreiten, ein gewisser Anlass zu vorsichtigem Optimismus.
(…)
Sie konnten es nicht lesen, Sie hatten keine Zeit für sowas:
21.08.2012 Angriffskrieg gegen Syrien: “Rebellen”-Milizen durch USA über Chemiewaffen-Standorte informiert
Sowohl das Pentagon, als auch das U.S.-Außenministerium haben eigenständige Zellen gebildet, deren Aufgabe es ist die Kontrolle über die syrischen Massenvernichtungswaffen zu erlangen. Gleichzeitig warnt die U.S.-Regierung davor, dass ihren Milizen das gelingen könnte.
28.06.2012 Wladimir Putin, schmeissen Sie endlich Sergej Lawrow raus und beenden Sie den Syrien-Krieg
Herr Präsident, ich schreibe Ihnen hier öffentlich, weil ich nach langen Jahren begriffen habe, daß nur die Öffentlichkeit in der Lage ist Kriege zu beginnen und sie zu beenden. Eine mutierte, eine debile, eine psychisch deformierte Öffentlichkeit, Ergebnis der Interaktion hilf- und ahnungsloser Untertanen, wird alles dulden, wird alles bejubeln, wird jede Grausamkeit abnicken, zu denen Menschen fähig sind.
03.03.2011 Ein kleines bisschen Schweinebucht
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