U.S.A.: Terrorverdacht durch Witz über Erdnussbutter
Untersuchungshaft gegen Familienvater an New Yorker Flughafen: Flugsicherheitsbehörde auf 5 Mio Dollar verklagt.
„Es ist ein trauriger Stand der Dinge in diesem Land, wenn Sarkasmus als ein Verbrechen betrachtet wird“ Rechtsanwalt Alan D. Levine
Am 8. Februar 2013 berichtete die Zeitung New York Daily Mail über ein absurdes Vorkommnis mit weitreichenden Konzequenzen für den betroffenen U.S.-Bürger an dem New Yorker Flughafen LaGuardia Airport, der neben vielen weiteren Beispielen dieser Art den Zustand dieses Landes mit der Implementierung des Überwachungsstaates anschaulich offenlegt.
Frank Hannibal checkte sich mit seiner Frau und seinen beiden sechs Jahre alten Töchtern auf dem Flughafen ein. Bei der Gepäckkontrolle der Familie mit einem Scanner erregte ein teueres Glas Erdnussbutter der Gourmet-Marke Crazy Richard‘ von Ohio’s Krema Products Company die Aufmerksamkeit des Sicherheitspersonals, da das Produkt nach Art eines biologischen Erzeugnisses an der Oberfläche eine Trennung des Öles von den anderen Bestandteilen abgesondert hatte: ein durchaus natürlicher Prozess.
„Sie gucken um meine Sprengstoffe zu beschlagnahmen.“
witzelte sarkastisch Frank Hannibal zu seiner Familie.
Einem anwesenden Sicherheitsbeamten der Transportation Security Administration (T.S.A), Edwin Sanchez, genügte der Witz, um den fünfzigjährigen Familienvater durch den Polizeibeamten Spencer Newman verhaften zu lassen und in Handschellen in das Gefängnis zu bringen. Fünfundzwanzig Stunden Untersuchungshaft wegen Terrorverdacht waren die Folge – in den U.S.A unter dem selbstherrlichen Patriot Act kann dies ein ganzen Leben zerstören. Allein schon die Erfassung in Datenbanken der Polizei und die möglicherweise Nichtlöschung des Eintrages bei keinem bestätigten Verdacht ist Anlass genug zur Sorge.
Der Feinschmecker Hannibal hat seinen Schwarzen Humor behalten. Gegenüber der Zeitung beklagt er das Essen in der Haftanstalt, das wie es der Zufall will, nun ausgerechnet aus Sandwiches mit „billiger“ Erdnussbutter für 6,99 U.S.-Dollar das 16-Unzen- Glas und Gelee bestand: „Das Gelee sah aus wie Eiter, die Erdnussbutter wie Gott weiss was und das Brot war hart wie ein Stein.“
Die Bezirksstaatsanwalt von Queens liess die Anklage fallen, das konfizierte Glas Erdnussbutter durfte Hannibal bei der Polizei wieder abholen.
Frank Hannibal hat eine 5 Millionen-Klage eingereicht.
Sein Anwalt, Alan D. Levine aus Queens, sagte, dass all dies hätte vermieden werden können, wenn die Flughafenbehörden etwas gesunden Menschenverstand anwenden würden.
„Es ist ein trauriger Stand der Dinge in diesem Land, wenn Sarkasmus als ein Verbrechen betrachtet wird“, so Levine.
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Quelle: http://www.nydailynews.com/new-york/peanut-butter-lover-seeks-5m-airport-jam-article-1.1258474