Zweimal Wikipedia in den Sphären des realen und virtuellen Kosmos
In jedem Zeitalter gaben die Menschen den beobachteten Himmelskörpern klangvolle Namen aus dem jeweiligen Wortschatz ihres Kulturkreises.
Vor der „Aufklärung“ und dem folgenden naturwissenschaftlichen Weltanschauungsbild waren diese vorrangig mit den Göttern und Geistern der Gesellschaft verbunden. In unserem Sonnensystem erhielten die Planeten in der Antike des Mittelmeerraumes die bis heute beibehaltenen Namen der griechischen oder römischen Mythologie.
Nun haben die Astronomen aus der schieren Fülle der mit moderner Technik entdeckten kosmischen Objekte, die zunächst mit Ziffern und Buchstaben bezeichnet werden, einen am 25. August 2008 am astronomischen Observatorium Andruschiwka (Ukraine) entdeckten Asteroiden aus dem Hauptgürtel unseres Planetensystems einen Namen gegeben. Aus der nüchternen Nummer 274301 wurde seit dem 27. Januar 2013 „Wikipedia“.
Die Internationale Astronomische Union (IAU) beschloss einstimmig, den von Andrij Makucha, Vorstandsmitglied der Wikimedia Foundation Ukraine, vorgeschlagenen Namen anzunehmen.
Somit ist die althergebrachte Tradition gewahrt, himmlische Objekte mit Termini des aktuellen Zeitgeistes, dem Informationszeitalter, zu bezeichnen.
Das Lexikon Wikipedia ist als kostenlose und allen zugängliche Wissendatenbank in verschiedenen Sprachen eine der bedeutenden Errungenschaften der digitalen Welt und gehört zu den guten Geistern im Internet. Mit der Namensgebung wurde dem Rechnung getragen und dürfte bis auf einige wenige „Gottesleugner“ breite Zustimmung finden.
Die Informationsquelle zu diesem Artikel ist: (274301) Wikipedia