Die Firma auf steiler Piste
Dr. Gregor Gysi, vorgestern noch auf Facebook schreibfähiges Opfer typisch westdeutscher Intriganten, lässt alle Termine für den politischen Aschermittwoch absagen. Allerdings keinesfalls wegen der Anzeige wegen falscher eidesstattlicher Versicherung bezüglich mutmaßlicher Kontakte zur Stasi 1.0 und dem deswegen durch die Staatsanwaltschaft Hamburg eingeleiteten Ermittlungsverfahren, nein, nein – wegen einem Ski-Unfall. Ein OP-Termin sei angesetzt, hieß es – jetzt schon. Und wer teilte das mit? Der Landesverband Bayern in dieser Anwaltspartei für Dissidenten. Ausgerechnet.
Seit Gysi in Oktober 2009 nach dem Abgang Oskar Lafontaines ins Saarland offiziell Die Linke Gmbh kassiert hat, macht die Firma – wir wissen es alle – glänzende Fortschritte. Schon 2005 versuchten ich und ein paar Andere den lieben Genösschen ausgiebig zu erläutern, dass genau das passieren würde. Bis heute aber wollen die dümmsten Linken der Welt einfach nicht einsehen, dass sie durch einen strategischen Schritt autoritärer, in sich geschlossener Kreise schlicht herein gelegt und zur Bluttransfusion am langen Arm ausgebuffter Apparatschiks und ihrer zur Selbstversorgung unfähigen Heerschar von Kadern wurden, die schon bei der Gründung der „Europäischen Linken“ im Frühjahr 2004 die Fäden zogen, kurz bevor man den Deppenmagneten „Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“ im Herbst 2004 anschmiss. Funktionäre aus D.G.B.-Gewerkschaften, S.P.D. und P.D.S. schritten fortan Seit an Seit, um auch noch den politischen Begriff „links“ auf unabsehbare Zeit so effektiv zu versauen, dass er nur noch als Eingangsschild für Geisterbahnen einer abgetakelten Kirmes taugt.
Sollte nun Die Firma im September bei der Bundestagswahl ein akkurater Wahlunfall holen, werde ich der erste sein der bestimmte Abgeordnete im Bundestag vermisst – explizit diejenigen, die ihre Kontrollfunktion wider die Exekutivmonarchie und für die Grundrechte der Verfassung ernst nehmen – und dennoch erleichtert aufatmen, weil ein historisches Senkblei seine Aufgabe endlich an sich selbst vollbracht hat.
Um es mal im Volksmunde, dem kapitalistischen, auszudrücken: nach einer Pleite von „Die Linke“ gäbe es wieder eine Marktlücke, wenn es einen mittlerweile auch vor den eigenen Kunden gruselt. Vielleicht aber gäbe es einmal eine Lücke im Markt selbst und bei dessen Schrei(b)ern, die diese Republik nach ihrem eigenen kapitalistischen Menschenbild und verdorbenen Charakter durch „behavioural politics“ deformieren wollen.
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