Berlin: Mitsprache bei Spandauer Meilenwerk-Projekt eingefordert
Der parteilose Spandauer Einzelbewerber zur Bundestagswahl 2013 Dieter Miemietz fordert eine umfassende Bürgerbeteiligung zu dem auf der Insel Eiswerder geplanten Meilenwerk-Projekt ein. „Mit einiger Befremdung musste ich aus dem Fernseher entnehmen, dass in Spandau ein solches Großprojekt geplant ist“, so Miemietz.
Scheinbar wurde dieses Projekt vor dem Spandauer Bürger in der Planungsphase versteckt, damit erst gar keine Kritik laut werden kann. Was da offensichtlich und in Ruhe geplant scheint, ist doch nichts weiter als eine schleichende Übernahme der Insel Eiswerder durch Großinvestoren, um daraus eine Erlebniswelt zu machen, die nur für besser- und Bestverdienende vorgesehen ist. Schon der Bericht der Berliner Abendschau vom 21.02.2003 kam einem vor, als wäre er aus einem Prospekt für eine Kapitalanlage abgeschrieben.
Berlin hat in Vergangenheit nicht unbedingt gute Erfahrungen mit dieser Art der Gentrifizierung gemacht, gewachsene Kulturstrukturen wurden dadurch ersatzlos zerstört. So etwas darf hier in Spandau nicht auch passieren. Nicht umsonst nennt man das Gebiet um den Kollwitzplatz unter den BerlinerInnen mittlerweile „Schwabylon“. Und das zeigt doch deutlich auf, das man in der Stadt endlich dazu übergehen muss Veränderungen im Lebensraum, im Vorfeld mit den Bürgern zu besprechen und abzustimmen.
Wer nach Berlin zieht, muss sich mit den bestehenden Gegebenheiten anfreunden und mit gewachsenem Arrangieren. Ein Berliner, der nach Bayern zieht, wird auch nicht versuchen das sonntägliche Glockengeläut am Vormittag verbieten zu lassen, nur weil es ihn am Ausschlafen hindert. Das ist eben so, das gehört da hin.
Anstatt den Spandauern perspektivisch den Zugang zur Insel Eiswerder zu versperren, sollte sich eine Kommunalpolitik, die sich an den BürgerInnen orientiert lieber darum kümmern, ein solches Kleinod für diese zu entwickeln und nutzbar zu machen. Warum baut man dort nicht anstatt einer Marina für wenige, einen Sandstrand für viele?
Hier geht es nicht um eine Neiddebatte, hier geht es darum den Lebensraum eines Bezirkes für deren EinwohnerInnen, zu erhalten und lebenswerter zu machen. Es gibt genug Kreative und Jungunternehmer, die auf der Suche nach bezahlbarem Raum für ihre Unternehmungen sind, da muss man ein solch großes Angebot wie die Insel Eiswerder, nicht an Menschen verschleudern die dort nach, für Normalbürger nicht bezahlbarem Freizeitvergnügen suchen.
Eine erste Gelegenheit sich darüber mit den Mitgliedern der Spandauer BVV auszutauschen, hat man bereits am Mittwoch den 27. Februar 2013, wenn die nächste Sitzung der BVV um 17:00 Uhr im Rathaus stattfindet.
Dieter Miemietz jedenfalls wird eine bereits jetzt in Planung befindliche Bürgerinitiative zu Eiswerder mit seinem Engagement unterstützen: „Ich habe bereits von ehemaligen Mitstreitern aus der WASG Spandau gehört, die eine Bürgerinitiative gründen wollen und da können Sie drauf wetten, an der beteilige ich mich von ganzem Herzen“.