Venizelos: Griechenland wurde August 2011 von „Troika“ Geld für Euro-Austritt angeboten

Wie griechische Medien nahelegen, kam das Angebot aus Deutschland – von Finanzminister Schäuble.

Der Vorsitzende der zur Splitterpartei abgesunkenen „Panhellenischen Sozialistischen Bewegung“ P.A.S.O.K., Evangelos Venizelos, ehemaliger Verteidigungsminister und Finanzminister Griechenlands, hat auf dem derzeit in Athen stattfindenden Parteikongress der P.A.S.O.K. eine politische Bombe gezündet.

Gestern Abend enthüllte Venizelos vor über viertausend P.A.S.O.K.-Delegierten, dass im August 2011 seiner Regierung unter Ministerpräsident Giorgios Papandreou, der er als Finanzminister angehörte, seitens der „Troika“ aus „Internationalem Währungsfonds“ I.W.F., „Europäischer Zentralbank“ E.Z.B. und Kommissaren der „Europäischen Union“ E.U.  der Austritt Griechenlands aus dem Euro-Finanzsystem angeboten worden war.

Wie die griechische Zeitung „Kathimerini“ berichtet, enthüllte Venizelos gestern gegenüber den P.A.S.O.K-Delegierten einen schweren Streit zwischen der damaligen Regierung Griechenlands und den Vertretern der angereisten „Troika“. Venizelos dazu in seiner Parteitagsrede:

„Die Angelegenheit die Ende August 2011 zu der Auseinandersetzung mit der Troika führte, war, dass wir keine weiteren Maßnahmen akzeptieren konnten die uns blindlings in Rezession und Arbeitslosigkeit führten. Dann erhielten wir Angebote eine Finanzierung zu bekommen, so dass es einen sanften Ausstieg aus dem Euro gebe. Wir wiesen diese zurück.“

„Keep Talking Greece“ wies daraufhin, dass laut griechischen Medien wie protothema.gr das Angebot vom damaligen und heutigen Finanzminister von Deutschland kam: Wolfgang Schäuble.

Die Folgen dieser Enthüllung sind noch nicht abzusehen. Die für manche in der Republik immer noch bestehende Glaubwürdigkeit der Regierung unter Kanzlerin Merkel und ihrem Finanzminister Schäuble steht nun unleugbar in Zweifel.

Auszüge aus der gestrigen Rede von Venizelos in Athen:

(…)

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