Blackwaters neue Grenzen: Reich in Afrika
Maximale Gewinnoptimierung durch maximale Gewaltanwendung: C.I.A.-Söldnerboss platziert Investmentfirma, China soll grösster Kunde werden
Nach dem Verkauf der anschliessend zweimal umbenannten Sicherheitsfirma Blackwater in Xe Service und jetzt Academi, die das unbegrenzte Vertrauen der U.S.-Regierung geniesst, gründete Erik Prince in den Vereinigten Arabischen Emiraten die Söldnerarmee Puntland Maritime Police Force. In der darauffolgenden Zeitspanne explodierte die Zahl an Terroranschlägen, Unruhen, Entführungen und Gewaltdelikten. Auf dem afrikanischen Kontinent stürzten mehrere Regierungen durch Putsch und sogenannte „Bürgerkriege“, die von militanten hochaufgerüsteten Banden angeführt wurden.
Im Kampf um die Rohstoffe in Afrika und Asien ist China als einer der Hauptinvestoren und Konkurrent der westlichen Staaten besonders von der unsicheren Lage betroffen und gilt als „Feind Nr.1“ bei den Strategen im AFRICOM und Washington.
Erik Prince als C.I.A.-Mitarbeiter (angeblich ehemaliger) fühlt sich berufen, ausländischen Staaten oder Konzernen tatkräftig bei ihren Investitionsvorhaben zur Seite zu stehen und gründete im vergangenen Jahr eine neue Firma Frontier Resource Group (FRG) mit Hauptquartier in Abu Dhabi.
Prince trat unmittelbar darauf eine Reise nach Hong Kong an um die chinesischen potenziellen und Partner zu treffen und die Interessenten von der Bedeutung der Dienstleistungen von FRG zu überzeugen.
Die South China Morning Post zitierte am 19.November 2012 Prince in einem exklusiven Interview: „Afrika ist einer der unerschlossensten Teile der Welt. Ich glaube, China hat eine Menge Verheissungen in Afrika gesehen. Aber das Problem ist, wenn Sie allein gehen, können Sie das Länderrisiko auf eigene Faust tragen. Sie benötigen Unterstützung und Betreuung um dorthin zu gelangen.“
Prince neues Unternehmen hat bereits zum Anfüttern mit zum Teil „eigenem Geld“ Investitionen in der Demokratischen Republik Kongo, in Guinea und im Süd-Sudan getätigt.
Chinesische Firmen sind seit Jahrzehnten in Afrika aktiv und kooperieren mit den jeweiligen Regierungsbehörden. Der Unterschied zur westlichen Welt besteht in finanziellen Anreizen wie Investitionen in die Infrastruktur um Linzenzen für Abbaurechte oder Grossprojekte zu erwerben. Peking hat Kredite in Höhe von zwanzig Milliarden U.S.-Dollar an afrikanische Regierungen für die nächsten drei Jahre vergeben: für die Entwicklung der Infrastruktur, der Landwirtschaft, der Industrie und für Kleinunternehmen.
Wer sich Eric Prince neuer Firma als „Managing Partner“ anvertraut muss mit dem Rücken zur Wand stehen. Man könnte es auch als eine Form von Zahlungen an Schutzgeld auffassen und hat sich eventuell so ganz nebenbei den Einblick der C.I.A. in die Geschäftsunterlagen eingehandelt. Prince warb um Kapitaleinlagen in Asien in seinen Afrika-Entwicklungsfond mit seinen Erfahrungen bei den Navy SEALs und Blackwater und entwickelte seine operative Expertise für die Geschäftstätigkeit in Afrika, wo er seine Zukunft sieht. Das Arrangieren der ausländischen Grossinvestoren mit Eric Prince bedeutet Kollaboration mit der endlosen Spirale des Krieges in Afrika und Asien.
Für das Florieren der Geschäfte der Frontier Resource Group ist eines unabdingbar: gnadenlose Gewalt in den zu „erschliessenden“ Gebieten. Dafür werden die paramilitärische Puntland Maritime Police Force, die Triple Canopy, DynCorp. und viele weitere verdeckt operierende Einheiten anderer ausländischer Sicherheitsdienste sorgen um Vorfälle dieser Art wie im Februar 2012 im Süd-Sudan mit der Entführung chinesischer Arbeiter oder vor einer Woche die Entführung und Ermordung ausländischer Bauarbeiter in Nigeria auf der Tagesordnung zu halten.
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Quelle:
http://www.scmp.com/business/companies/article/1085685/africa-ex-navy-seal-sets-trail-investors