Keine Waffen für Bürger, keine für New Yorker Polizei
Die Behörden von New York haben ein Problem.
Eine Waffenfirma nach der anderen gibt dem New York City Police Department (NYPD) einen Korb mit der Lieferung von Gewehren. Es herrscht eine seltene Einigkeit in dem ansonsten heiss umkämpften Waffenmarkt. Die Rüstungsindustrie sitzt am längeren Hebel und spielt ihren Heimvorteil voll aus.
Nachdem die beiden grössten Hersteller von Gewehren, Barrett und ArmaLite, der Stadt eine abschlägige Antwort übermittelt haben, erklärte auch Serbu Firearms, das die Firma die gewünschten halbautomatischen Scharfschützengewehre nicht liefern wird.
Der Grund ist das von New York verabschiedete Waffenkontrollgesetz NY SAFE Act, das Privatpersonen den Besitz bestimmter Waffengattungen verbietet.
Firmengründer Mark Serbu zitierte die Antwort seiner Firma:
„Leider haben wir eine Politik des Verkaufs an staatliche Strafverfolgungsbehörden nur für das, was auch an private Bürger zu verkaufen erlaubt ist. Seit der Verabschiedung des NY SAFE Act wird die BFG-50A als ein Sturmgewehr als solches nicht mehr für private Bürger im Staat New York verfügbar sein. Deshalb müssen wir respektvoll ablehnen, Ihrer Abteilung BFG-50A-Gewehre zu liefern.“
Weiter führte Serbu laut der Waffenwebsite Guns aus, dass er sehr bedauert, die New Yorker Behörden nicht mit Gewehren zu beliefern, denn er würde gern so viel wie möglich verkaufen. Aber seine Entscheidung ist eine Frage des Prinzips.
Serbu ist das 137. Unternehmen, das nach der inoffiziellen offiziellen New York Boykott-Liste, in die sich jetzt bis zu 142 Unternehmen eingetragen haben, das Geschäft mit den New Yorker Strafverfolgungsbehörden eingestellt hat.
Während der New Yorker Waffenboykott eine Frage des Geschäfts ist, gibt es auf dem Capitol Hill einige Abgeordnete, die sich besorgt über die Aufrüstung des U.S.-Heimatschutzministeriums zeigen, besonders was das Bunkern von Munition und gepanzerte Fahrzeuge betrifft. Mehr dazu im nächsten Beitrag.
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25.02.2013 U.S.-Regierung: Plan zur Entwaffnung der Veteranen
Unsummen an staatlichen Geldern fließen in die Aufrüstung der Polizei, in das Heimatschutzministerium und in die Armee. Bisher getrennte Kommandostrukturen dieser Behörden werden miteinander vernetzt und in gemeinsamen Schulungen und praktischen Manöverübungen geprobt – nicht mehr auf Militärstützpunkten sondern unverhohlen inmitten der Zentren der Städte. Standort- und Kommunikationsüberwachung, etwa durch Drohnen, soll zum gewohnten Alltag gehören (Status of Domestic Drone Legislation in the States). Maßnahmen der Regierung zur Kontrolle und Unterwanderung von Protestbewegungen gegen Kriege, Umweltverschmutzung, Ausplünderung und Kürzungen der sozialen Ausgaben erfolgen unter dem Vorwand “potentielle Terroristen” zu bekämpfen.
Die Drohung der Waffenindustrie der U.S.A. in einem offenen Brief, an dem sich bisher zweiundsechzig Firmen beteiligen (Liste), ist dem Eigeninteresse aus Furcht vor Umsatzeinbußen geschuldet und nicht ernst zu nehmen.
„Wenn ein Produkt, das wir herstellen einem Privatmann in einem Land nicht erlaubt ist, es legal zu besitzen, werden wir das Produkt einer Strafverfolgungsbehörde in dieser Rechtsordnung nicht verkaufen.“
Quelle:
http://www.guns.com/2013/03/25/serbu-firearms-refuses-to-sell-50-cal-sniper-rifles-to-nypd/