Nishiyuu Walkers: Hoffen auf gemeinsame Zukunft in Kanada

Neun Wochen auf Wanderschaft für Anerkennung der First Nation als vollwertige Bürger Kanadas und eine lebenswerte Zukunft für ihre Kinder und weitere Generationen

Am 16. Januar 2013 begann ein symbolischer Fussmarsch über 1600 Kilometer quer durch Kanada. Sechs junge Männer, alle unter zwanzig Jahre alt, vom Stamm der Cree aus der Gemeinde Whapmagoostui in der Provinz Quebec wanderten unter Leitung eines erfahrenen Führers stellvertretend für ihr Volk durch klirrende Kälte bei zum Teil unter minus 50 Grad Celsius, durch hohen Schnee, manchmal knöcheltief durch Matsch in Sumpfgebieten, auf der alten traditionellen Handelsroute der Cree, Algonquin und Mohawk von der Hudson Bay nach Ottawa, dem Sitz des Parlamentes und der Regierung.

Am Montag, den 25. März erreichte die Gruppe die Stadt, der sich auf ihrer Wanderung unterwegs Hunderte von Menschen angeschlossen hatten. Der Verkehr wurde teilweise gesperrt, um den Teilnehmern eine ungehinderte Passage zum Parlament zu gewähren. Sehr viele Einwohner begrüssten die „Friedenskarawane“.

Auf dem Platz unterhalb des Peace Towers versammelten sich die Cree um eine Feuerstelle, um dem Schöpfer, der Mutter Erde und den Algonquins zu danken, die sie auf ihrem traditionellen Territorium begrüssten.

Die überbrachte Botschaft an die kanadische Regierung ist die Forderung nach Einheit und eine neue Beziehung zwischen dem Bund und den Ureinwohnern. Politiker aus dem Parlament besuchten die „Botschafter“.

Die Eingeborenen Kanadas wollen als vollwertige Mitglieder der Gesellschaft anerkannt werden und friedlich mit der gesamten Bevölkerung Kanadas zusammenleben. Zu ihren Forderungen gehört das Ende der Diskriminierung, die Respektierung ihrer Heimat und die Beendigung der Ausbeutung der Rohstoffe durch Konzerne durch Lizenzvergaben der Harper-Regierung in ihren vertraglich zugesicherten Gebieten.

Matthew Coon Come, Grand Chief des Grossen Rates der Cree sagte zu den jungen Wanderern: „eure Reise hat uns eine Stärke gezeigt, dass die eingeborene Jugend dieses Landes ihre Energien auf eine positive Weise nutzen kann“ und sprach von den vielen Herausforderungen der Ureinwohner heute, von den unzumutbaren Lebensbedingungen und ständigen Bedrohungen ihres Landes, der Kultur und dem Erbe.

„Es ist eine Wahl in diesem Land: Wir können nun weiter einen Weg der Ausgrenzung folgen, der nur zu weiteren Konflikten und sozialen Unruhen führen wird; oder wir können den Weg der Integration gehen, auf dem die indigenen Rechte und eingeborenen Kulturen als ein einzigartiges Teil des Gewebes in diesem Land angenommen werden“ und weiter „Es gibt keine Worte, um zu beschreiben, wie ich mich fühle, den ungeheuren Stolz, das Glück, besonders auch die Emotion, die ich nicht ausdrücken kann.“

Elizabeth May, Vorsitzende der Grünen Partei und Tom Mulcair von der Oppositionspartei NDP sowie Parlamentsabgeordnete fanden Worte der Versöhnung. Bernard Valcourt, Minister für Angelegenheiten der Eingeborenen fand auch den Weg zu der Delegation.

Premierminister Stephen Harper hingegen zog es vor, in Toronto die Ankunft von zwei Pandabären, Er Shun und Da Mao, aus China mit einer Rede zu begrüssen, die ihr weiteres Leben im Zoo verbringen werden.

David Kawapit, 18 Jahre alt und einer der sieben Wanderer sagte als Resümee: „Dies ist nicht das Ende, das wird so weitergehen. Aber es hat mit einem Spaziergang begonnen.“

Videos:

01. Februar 2013 Willkommen in Chisasibi

19. Februar 2013 Ankunft in Waskaganish

16. März 2013 Wanderung

25. März 2013 Ankunft in Ottawa vor dem Parlament

25. März 2013 http://www.youtube.com/watch?v=PxIaovS0ZNc

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