EURO-KAPITALISMUS: Die „Offshore-Leaks“ – „Er kam mit der Story unterm Arm“
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Irgendwann vor einiger Zeit kommt in das Washingtoner Büro des „International Consortium of Investigative Journalists“ (von dem ich im Leben noch nie etwas gehört habe) ein australischer Journalist namens Gerard Ryle gelatscht und sagt, er habe 260 Gigabytes an Daten über „Steueroasen“ und „Offshore-Leaks“ für Superreiche und interne Geschäftsunterlagen von Konzernen in über 170 Staaten.
Und zwar habe er diese Daten mit der Post bekommen.
Die heutige Vizedirektorin des I.C.I.J., Marina Walker Guevara, dazu:
„Er kam mit der Story unterm Arm.“
Laut Walker Guevara war das „International Consortium of Investigative Journalists“ überrascht, dass Ryle
„einen Job in ihrem kleinen Büro in Washington wollte“
Den bekam er. Er wurde sogar gleich der Chef.
Laut I.C.I.J.-Vize Walker Guevara bekam ihr heutiger Chef Gerard Ryle die „Offshore-Leaks“, die anschließend um die einfältige Welt gingen, „vor etwas über einem Jahr“, als er noch Journalist in Australien war. Von allem anderen einmal abgesehen – wie passt das zusammen mit den Angaben auf der Webseite der I.C.I.J., derzufolge Ryle seit September 2011 Vorsitzender ist?
Und was passiert dann? Das bis dahin völlig unbekannte „“International Consortium of Investigative Journalists“ startet unter ihrem neuen Chef Ryle aus seinem „kleinen Büro in Washington“ mit 25 „cross-border“-Journalisten das „Offshore-Projekt“, die Auswertung der von Ryle mitgebrachten Daten. Schließlich beteiligen sich den Angaben zufolge 86 Journalisten aus 46 Ländern, darunter die „Süddeutsche“ und der „Norddeutsche Rundfunk“.
Die Käseglocke hüpft. Superreiche. Da und da. Die haben doch alle ihre Konten. Lass mal sehen. Ey, ich will auch mal gucken. Ran da, rrrrrannnnn an den Feind. Nimm ihm schmutzig. Jetzt müssen die auch mal bluten. Genau die „Schwarzgeld-Russen“ der „taz“ von Zypern.
Alle Apparate, die sich aufgebläht haben und zu nichts nutze sind befinden sich in ständiger Panik und Paranoia vor denjenigen sind, die ihn finanzieren. Der Pöbel könnte ja irgendwann einmal fragen, wozu die eigentlich da sind und was die den ganzen Tag eigentlich machen für das Geld was sie bekommen. Insofern gibt es eine natürliche Blutsbrüderschaft der Funktionären und Kader aller Geheimdienste mit denen aller etablierten Parteien, Regierungen und Banken. Für die gilt nämlich das Gleiche. Natürlich auch für die lieben Brüder und Schwestern, die es schon nach Brüssel oder Straßbourg geschafft haben und diese ganzen lästigen Formalien der Gewaltenteilung gar nicht mehr über sich ergehen lassen müssen.
Diese ganze „Offshore-Leaks“-Nummer läuft auf folgendes hinaus: Eine von Wikileaks plump geklaute und verfälschte Attitüde wird dazu benutzt hunderttausendfach Daten zu stehlen, nicht nur Daten des SWIFT-Systems (über das auch keiner reden will), sondern interne Geschäftsunterlagen. Jeder rechtsstaatliche Prozess, alle Gesetze und jedes Recht wird – wieder einmal – vollständig ignoriert. Und die gesamte Hammelherde trottet hinterher zum Marktstand, wo sie statt
„ISLAMISTEN! TERRORISTEN! ZIVILISTEN! KABARETTISTEN! JOURNALISTEN, ÄH, BLOGGER! UND ALLE MACHEN WAS SIE WOLLEN! IM INTERNET! BÖSES INTERNET!“
nun schreien
„SUPERREICHE! STEUEROASE! SÜNDER! SCHULDENSÜNDER, STEUERSÜNDER, SÜNDER! SÜNDER! SÜNDEEEEEERRRR!“
Was soll dabei Gutes heraus kommen? Es ist offensichtlich, dass die ganze Affäre um die „Offshore-Leaks“ im Kontext zu sehen ist.
9. April: EURO-KAPITALISMUS: Kontext der Kader