Ein winziges Städtchen im U.S.-Bundesstaat Minnesota, nach dem Namen eines Heiligen der christlichen Kirche benannt, spielt eine nicht unerhebliche Vorreiterrolle im Widerstand gegen den Einsatz von Drohnen.
Mit seinen ca. 2300 Einwohnern und einer Fläche von 2,77 Quadratkilometern gehört St. Bonifacius landesweit zu den ersten Städten, die ein Verbot der Überwachungsfluggeräte vor allem wegen der Bedenken über die Verletzung der Privatsphäre der Bürger erlassen haben.
Der Einsatz der Drohnen wurde vom Stadtrat bis zu einer Höhe von vierhundert Fuss verboten. Auf den Luftraum in grösserer Höhe hat die Kommune keinen Einfluss, denn dieser wird von den Bundesbehörden verwaltet.
Die Stadt hat auch für ein landesweites zweijähriges Moratorium zum Einsatz der Drohnentechnologie im öffentlichen Raum aufgerufen bis überhaupt erwiesen ist, ob die Bilder und andere Daten als Beweismittel vor Gericht verwendet werden können.
Ausnahmen können für Notfälle und richterlich angeordnete Durchsuchungsbeschlüsse genehmigt werden sowie für Einzelpersonen, die Drohnen über ihr Privateigentum fliegen lassen. Jede Verletzung der Verordnung ist ein Vergehen und wird entsprechend geahndet.
Anfang Februar diesen Jahres hatte Charlottesville in Virginia eine Anti-Drohnen-Verordnung erlassen, Saint Bonifacius übernahm am 20. Februar diese Gesetzesvorlage.
Der Beschluss dieses „Widerstandsnestes“ ist umso bemerkenswerter, da die Gemeinde völlig in industrialisiertem Gebiet liegt, eingeschlossen von der Stadt Minnetrista und der Autobahn Minnesota State Highway 7 und der County Road 92.
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08.02.2013 Seattle gibt Überwachungsdrohnen zurück: Programm beendet
Quelle: http://www.startribune.com/local/west/201723501.html