„…Berlin ist nicht überall“ Niederlage von Thomas de Maizière durch Studenten
Jeder Jäger wird mal ein Hase. Wilhelm Busch
Es gibt – zugegeben sehr seltene – Tage im Jahr, an denen das Lesen in den deutschen Zeitungen zu später Stunde einem die Tränen in die Augen treibt und die Herzfrequenz sich spürbar erhöht.
Tränen der Freude und Jubel über einen Teil der Studenten an unseren Universitäten, die noch ihren Verstand und Herz am richtigen Fleck bewahrt haben. Der 10.April 2013 zeigt, dass nicht alle Hoffnung für Deutschland verloren ist und die Gehirnwaschungen doch nicht so recht funktionieren wie erwünscht.
Eine Woche nach dem Osterfest erlebte der christliche Adelsspross und deutsche Bundesverteidigungsminister sein zweites Waterloo nach seiner Niederlage in Leipzig vor knapp einem halben Jahr am Tag des Heiligen Nikolaus (Nikolaus mit de Maizière: Applaus, Applaus, der Vortrag fiel aus!) an einer Hohen Schule.
„Einlass zur Veranstaltung ab 17 Uhr: Aus Sicherheitsgründen müssen an der Garderobe alle Mäntel, Jacken und Taschen abgegeben werden“ (Website Humboldt-Universität Berlin) – Trotz dieser Vorsichtsmassnahmen zum Auftritt im Audimax konnte nicht verhindert werden, dass der Vortrag
„Armee der Einheit – Der Beitrag der Bundeswehr zum gesellschaftlichen Zusammenhalt“
des Ministers weggeklascht und ausgebuht wurde. Den Titel sollte man sich in einer ruhigen Minute durchaus einmal sehr sorgfältig auf der Zunge zergehen lassen – da kommen mehrere Geschmacksaromen zur Geltung.
Es kam weder zu einem Vortrag noch zu einer anschliessenden Diskussion: de Maizière ging verteidigungsmässig in Deckung, trat nach dreissig Minuten die Flucht nach hinten an und wurde an diesem Abend nicht mehr gesehen.
„Dumm schießt gut?“ Diese Frage im Text der Veranstaltungsinformation konnte nicht mehr erläutert werden. Die mangelnde Aufklärung durch de Maizière ist zu verschmerzen und hinterlässt keine Bildungslücke in der intellektuellen Gemeinschaft.
Diese Regierung will jungen Leuten die hehren Ziele der Armee beibringen und macht sich die eigenen Hosen voll, den geplanten Einsatz bewaffneter Drohnen vor der Bundestagswahl zu entscheiden. Feige und hinterlistig wird dieser Entschluss, der mit Recht von der Bevölkerung verabscheut und abgelehnt wird, verschoben.
„Krieg dem Krieg! Nie wieder Deutschland“ steht auf einem weissen Tuch und signalisiert klar und deutlich, dass Werber für Militarismus nichts an einer Universität zu suchen haben:
Hochverehrte liebe Studenten und Studentinnen: bitte weiter so!
Laut Presseberichten wird der Bundesverteidigungsminister weiter versuchen an anderen Einrichtungen auf Werbefang für die Freiwillige Deppenarmee zu gehen, die zunehmend offen für imperialistische Feldzüge eingesetzt wird und in der es möglich geworden ist, dass ein Oberst Georg Klein zum Brigadegeneral befördert wird.
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