Zeuge: Eindruck einer „akuten Bedrohung bevor sich die Explosionen ereigneten“.
Laut der Zeugenaussage eines leitenden Sporttrainers der Universität von Mobile im U.S.-Bundesstaat Alabama gegenüber Reportern des Fernsehsenders Local 15 TV befanden sich bereits vor Beginn des Marathonlaufs an dessen Startlinie Polizeieinheiten mit Bomben-Spürhunden, sowie Polizeieinheiten zur Bomben-Entschärfung auf den Dächern (dazu eine Meldung der „Daily Mail“). Wie Sporttrainer Ali Stevenson in einem Telefoninterview für local15tv.com weiter ausführte, befand sich Polizei mit Bomben-Spürhunden auch an der Ziellinie des Marathonlaufs, also in unmittelbarer Nähe eines der Tatorte. Für Zeuge Stevenson, der selbst am Marathon teilnahm, ergab sich der Eindruck einer „akuten Bedrohung bevor sich die Explosionen ereigneten“, von der die zuständigen Behörden gewusst haben mussten. Die Polizei habe dazu per Lautsprecher folgende Durchsagen gemacht:
„Bürger, macht Euch keine Sorgen, das ist nur eine Trainingsübung“ („training exercise“).
Mitschnitt einer Sendung von Local 15 TV:
Eine weitere Sendung direkt auf local15tv.com („Local Runner Noticed Bomb Sniffing Dogs“).
Des Weiteren wunderte man sich in Boston über die „kontrollierte Explosion“ einer entdeckten dritten Bombe „gegenüber“ (und nicht in) der weitab vom Tatort gelegenen John F. Kennedy Bücherei nur Minuten nach dem Attentat. Offensichtlich ein Segen spendender Anfall von Hellsichtigkeit der bereits präventiv ausgerüstet angerückten Behörden.
Eine tatsächliche Überraschung aber war der Präsident. Er fiel nämlich positiv auf. Nachdem sich Beobachter schon gefragt hatten wo auf dem Planeten nun schon wieder U.S.-Truppen einmarschieren würden (und wo überhaupt noch Platz dafür sei), haute Barack Obama nicht auf die Trommel der Kriegsgorillas, sondern versprach heraus zu finden wer dieses Attentat durchgeführt hatte und – TUSCH! – warum überhaupt.
In einer Dekade des Krieges ist der altweltliche Begriff „Motiv“ zu etwas unaussprechlich Schmutzigem geworden, was man auf keinen Fall irgendwo suchen sollte.
Aber irgendwie, wenn die Feuerwehrleute sich um´s Feuer scharen und man diese ganzen geschniegelten Terror-Experten wieder einmal scharenweise in die TV-Wärmestuben einrücken und was vom Budget erzählen sieht, möchte man sich wünschen dass von irgendwoher nicht unbedingt gleich ein Lichtlein erscheint, aber einfach laut und unüberhörbar zwei Fragen erschallen.
Die erste: „Sag mal – kannst Du davon leben?“
Und die zweite: „Warum?“