‚Hinterhof Amerikas‘ schlägt U.S.A.I.D. die Tür zu

Nachdem im September 2012 Russland die Spionagebehörde für Entwicklungszusammenarbeit aus dem Land geworfen hat dürfen die Mitarbeiter der United States Agency for International Development (U.S.A.I.D.) in Bolivien ihre schwergewichtigen Koffer packen.

Der Ausweisungsgrund ist der Gleiche: politische Einmischung in die Angelegenheiten des Landes und finanzielle Unterstützung von sogenannten Nichtregierungsorganisationen, die eine künstliche Opposition im Sinne der Kolonialpolitik der U.S.A. aufbauen – verbrämt mit tönenden Wohltaten aus Washington für die „Rückständigen“.

In seiner Rede am 1. Mai 2013 sagte dazu Präsident Evo Morales:

„Sie glauben immer noch, dass sie politisch und wirtschaftlich manipulieren können, aber diese Zeiten sind vorbei.“

Der U.S.-Aussenminister hat mit der symptomatischen Arroganz der Südstaaten der U.S.A. eine grandiose Steilvorlage vor zwei Wochen geliefert als John Kerry während einer Rede vor dem Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten des Repräsentantenhauses der Ansicht war:

„Die westlichen Hemisphäre ist unser Hinterhof, das ist von entscheidender Bedeutung für uns. Allzu oft empfinden viele Länder in der westlichen Hemisphäre, dass die Vereinigten Staaten ihnen nicht genug Aufmerksamkeit verleiht und manchmal ist dies wohl wahr. Wir müssen näher heran und wir planen, es zu tun. Der Präsident wird bald nach Mexiko und dann nach Süden reisen, ich kann mich nicht erinnern, welche Länder, aber er wird in die Region gehen.“

Als frischgebackener Aussenminister der Vereinigten Staaten von Amerika und langgedienter alter Hase als Vorsitzender im Ausschuss für Aussenpolitik (zuständig für die Verteilung von Geschenken oder Prügel) muss man nicht wissen wohin sein Dienstherr in der „eigenen Domäne“ reist um ein paar ausgebrochene Querulanten ins sichere Gatter zurückzutreiben.

Dabei geht es doch um die Verteidigung der Interessen Amerikas, die durch verschiedene Organisationen zunehmend gefährdet werden wie der Antrag Boliviens auf Vollmitgliedschaft im lateinamerikanischen Wirtschaftsbündnis Mercosur.

Der Fahrplan des U.S.-Präsidenten vom 2.Mai bis 4.Mai 2013 „President Obama‘s Trip to Washington & Costa Rica“ zeigt, dass John Kerry hier noch nicht einmal bis drei zählen brauchte. Ein Video auf dem Youtube-Kanal des Weissen Hauses erläutert um welche Interessen es geht.

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Hillary Clinton erklärte

“Wir können nur sagen, dass das eine sehr schlechte Idee für die betroffenen Länder ist. Wenn die Menschen mit dem Iran flirten möchten, sollten sie einen Blick auf die Folgen werfen, die auch für sie entstehen könnten. Und wir hoffen, dass sie es sich zweimal überlegen werden.”

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Quelle: http://de.ria.ru/world/20130501/266043266.html
http://english.pravda.ru/world/americas/23-04-2013/124377-latam_backyard-0/

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