Eine Generation von Schwachsinnigen und/oder Lügnern in Regierung, Universitäten, von Akademikern und Mittelständlern, von Marxisten und Contralinken in Deutschland wird begreifen müssen, dass Marktwirtschaft“ a.k.a. Kapitalismus auf Angebot und Nachfrage basiert.
In Japan hat die von so ziemlich allen Deppen bekreischte Inflation nicht stattgefunden. Stattdessen gelangt dort das von der Zentralbank auf Befehl der neuen (rechten) Regierung (durch Ankauf der eigenen Staatsanleihen) neu gedruckte Geld in den Wirtschaftskreislauf und wird dort ausgegeben.
Nochmal: Geld wird in den Wirtschaftskreislauf ausgegeben. Nochmal: Geld wird ausgegeben. Wenn das nicht passiert, gibt es keinen Wirtschaftskreislauf, bzw woanders, nämlich dort wo man begreift was das ist.
Wenn die Währung A niedriger ist als die Währung B, werden Produkte aus Währungszone A in Währungszone B billiger. Die „Exportwirtschaft“ zieht an, bzw die Profite der exportierenden Konzerne. Mit „mein“ und „dein“ und „unser“ hat das erstmal nichts zu tun. Wer sich nun allen Ernstes darüber freut, dass die „eigene“ Währung im Verhältnis zu anderen kapitalistischen Währungen hoch ist, hat überhaupt nicht verstanden was hier vor sich geht (nämlich ein internationaler Abwertungswettlauf) und was ihm selbst nützt (mehr Geld zum Ausgeben zu haben).
Der Talkshow-Gucker mit 1500 Euro netto im Monat, dem es beim Spruch von Schlipsonkel Sowieso „Wir sind Exportweltmeister“ warm den Rücken herunter läuft, ist eines von vielen abschreckenden Beispielen. Die „Exportweltmeisterei“ internationaler Konzerne aus Deutschland heraus beruht vor allem auf der Ausplünderung der anderen Staaten im Euro-Kapitalismus, also der Staaten innerhalb des gleichen Währungssystems, weil die Löhne in Deutschland seit Amtsantritt der Regierung Schröder 1998 und Einführung der Euro-Währung brutal gesenkt wurden. Gibt es nun in den anderen Staaten im Euro-Kapitalismus, der man die gleiche Enteignungswelle a la Hartz-Gesetze aufgedrückt hat wie unter S.P.D. und Bündnis 90/Die Grünen ab 1998 in Deutschland – sprich: wenn die Käufer in der „Eurozone“ gar kein Geld mehr haben – ist es auch aus mit dem „Exportweltmeister Deutschland“.
Im internationalen Wettbewerb der Finanzsysteme haben Volkswirtschaften, die den völlig überwerteten, hohen Euro benutzen, bereits jetzt schon große Probleme, die sehr bald noch sehr viel größer werden.
Der Wirtschaftsaufschwung Chinas und die Anhäufung eines riesigen Geldschatzes „(Devisenreserve“) von umgerechnet mehreren Billionen Euro in den letzten Jahrzehnten basiert auf eben jenem System der Niedrigwährung, also einer im Verhältnis zur Währung in Ländern in die man exportierte beständig unterbewerten Währung. Möglich wurde das, weil der Staat China seine Währung und sein Finanzsystem kontrolliert. (Natürlich ist es eine andere Frage, was der sowohl autoritäre, als auch erzkapitalistische Staat China mit diesem Geld anfängt. Der überwältigenden Mehrheit der Chinesen geht es schlecht wie immer.)
Warum sind nun Geldhändler nicht an einer Vermehrung der Geldmenge interessiert und warnen daher ständig vor einer Inflation? Surprise, surprise: genauso wie der Goldhändler oder der Briefmarkenverkäufer auf Ebay sind sie daran interessiert die Ware die sie besitzen bzw mit der sie handeln auf dem Markt knapp zu halten. So bleibt sie wertvoll.
Eine Inflation entsteht übrigens dann, wenn zu viele Menschen zu viel Geld besitzen und es ausgeben. Gibt es dann zu wenig Waren dafür, steigen die Preise.
Der Trick dabei das nicht zu verstehen, ist das Wort „Vermögensinflation“ nicht begreifen zu wollen, weil es keinen Wikipedia-Eintrag gibt den man in sein Wirtschaftsfachblatt rüberkopieren könnte. Solange kann man dann weiter vor der Inflation warnen, während der Reichtum der Reichen immer weiter wächst und wächst und wächst und den Banken der Rachen so vollgeschüttet wird dass sie schon zurückschütten müssen. (5.März 2012, 820 Milliarden Euro: EZB-Gelddruckerei überschüttet die Wucherer, die schütten zurück)
Gleichzeitig werden dann zynisch wegen „Inflationsgefahr“ und für „Wettbewerbsfähigkeit“ mit Niedrigwährungsgebieten immer niedrigere Löhne gefordert.
Hier die Definition von „reich“: „Mehr Geld zu besitzen als man ausgeben will„. Wer das nicht versteht, versteht nichts. Wer also wegen „Inflationsgefahr“ immer niedrigere Löhne für diejenigen fordert die Geld tatsächlich in den Wirtschaftskreislauf ausgeben, verfolgt schlicht eine deflationäre Taktik bzw will eine Verknappung der Geldmenge aus selbstsüchtigen Motiven, um den eigenen Besitz wertvoller zu halten. Einen anderen Sinn als Selbstsucht und Profitgier gibt es dabei nicht.
Was ist nun eine Deflation: Wenn viele Leute kein Geld haben um sich Waren zu kaufen und diese daher – völlig überraschenderweise – nicht mehr gekauft werden. Der Wirtschaftskreislauf schrumpft.
Japan bricht nun, aus welchen Motiven auch immer, mit der deflationären Politik bzw Geldpolitik der letzten 20 Jahre und erhöht nicht wie die Zentralbank des Euro-Systems die Geldmenge auf den Konten der Banken, sondern die Geldmenge im Wirtschaftskreislauf innerhalb der Yen-Währungszone, also innerhalb Japans. Ergebnis des politisch erzwungenen Richtungswechsels der Zentralbank des Yen-Systems: der Staat hat mehr Geld. Was hat der Staat Japan damit gemacht? Anstatt es wie z.B. in Deutschland und den von Deutschland kontrollierten Finanzkolonien („Peripherie“) in die Banken zu werfen („Schuldenabbau“, „Finanzmarktstabilität“ und der ganze Abfall), hat es der Staat Japan ausgegeben.
Die Wirtschaftsleistung Japans – natürlich berechnet nach kapitalistischen Kriterien, aber immerhin – ist in den ersten drei Monaten des Jahres 2013 im Vergleich zu Januar, Februar, März 2012 um 0,9 Prozent gewachsen. Das hört sich zunächst nach nicht viel an und das ist es auch. Der statistische Kunstgriff das Ganze auf eine Erhöhung der Wirtschaftsleistung von 3,5 Prozent für ein ganzes Jahr hochzufabulieren, zeigt zusammen mit der tatsächlichen Ankurbelung des Wirtschaftskreislaufs in Japan zwei Dinge:
1. Die Wirtschaft Japans wächst tatsächlich.
2. Die expansive Geldpolitik ist „en vogue“ geworden, wie der Wirtschaftsweise zu sagen pflegt.
Das hängt mit dem letzten Beschluss des G20-Bundes aus Regierungen und Zentralbankern zusammen, den auch keiner kennt der ihn kennen müsste und den gefälligst selber jeder suchen und versuchen soll ihn zu lesen. Ich bin es jedenfalls leid, meinen geistig versauten und (geld-)politikunfähigen Mitbürgerinnen und Mitbürgern die ganze Sache weiter zu erläutern. Das habe ich bereits Dutzende Male.
Das Entscheidende der aktuellen Entwicklung ist nun zunächst einmal, dass die von Minister Wolfgang Schäuble plus Anhang gefahrene Strategie der paneuropäischen Assimilation durch eine deflationäre Verringerung der Geldmenge, einen koordinierten Kreditstreik des Banken-Kartells und die daraus resultierende Verschuldung der Staaten mit „Euro“-Finanzsystem (die übrigens aus Washington und London immer unterstützt wurde und wird) gescheitert ist. Ebenso ist jetzt der ganze Abfall von angeblicher „geldpolitischer Tradition“ in Deutschland diskreditiert und bloßgestellt.
Die internationalen Truppenteile der Agenda Paneuropa sind – in typisch bräsiger, eitler, feudaler Überheblichkeit – zu weit vorgerückt. Sie sind isoliert, eingekreist und können nicht vor und nicht zurück.
Jetzt kommt die Abrechnung.
(…)
Artikel zum Thema:
30.09.2012 Wie die Systematik des Raubzugs im Euro-System funktioniert
A (Deutschland) gibt einen Kredit an B (Griechenland), damit B weiter an XY (die Banken) zahlen kann. Damit B diese neuen Schulden von A bekommen darf, muss es in deren Höhe mit Eigentum an XY bezahlen. Statt B also zu helfen, hat es A durch seinen Kredit zu seinem Schuldner gemacht, dessen Schulden noch erhöht und zu dessen Ausplünderung durch XY beigetragen.
30.08.2012 Wie “Die Linke” dem Euro-Kapitalismus zuarbeitet und die Demokratien Europas gefährdet
Ein Kommentar zur Kampagne “Umverteilen statt Geld drucken” der Partei “Die Linke”.
27.11.2011 DER VERFALL DER “EUROPÄISCHEN UNION” (IV): Sollen sie doch Geld drucken
Theologische Grundlagen der Inflationskirche:
1. Gelddrucken durch Banken gut
2. Gelddrucken für Banken besser
3. Gelddrucken für Staaten böse
4. Gelddrucken durch Staaten superböse
25.08.2011 Cäsar Trichet, Epaminondas Wulff und das “Securities Markets Programme” (SMP) der EZB
Die EZB macht durch diese Staatsanleihen-Aufkäufe Gewinn. Auch erhöht sie nicht die (im Umlauf befindliche) Geldmenge.
Artikel aktualisiert um 13.10 Uhr