Israel, die gescheiterte Syrien-Invasion und die Spieltheorie des gewinnbaren Iran-Krieges
Israel beschießt erneut Syrien. Die Invasion Syriens bricht zusammen. Eine strategische Lageanalyse mit ein paar Hintergründen.
Nomenklatura und Militär des durchgeknallten atomar bewaffneten asiatischen Kirchenstaates in der Mittelmeerunion müssen zähneknirschend und ohnmächtig mit ansehen, wie die von ihnen – für die Ausweitung des bislang elfjährigen weltweiten Krieges auf den Iran strategisch elementar benötigte – Invasion Syriens zusammenbricht. Das erzeugt natürlich Handlungsdruck.
Nun feuert also irgendjemand aus Syrien, sagt das israelische Militär, nach Israel, sagt das israelische Militär. Da habe man dann auf Syrien, oopps, nach Syrien „zurückgeschossen“ (man stelle sich mal die Presseerklärung der ehrenwerten Regierung Honecker im Jahre 1988 im „Neuen Deutschland“ bei einem entsprechenden Vorfall mit Westdeutschland vor. Welche eifrige Propagandistin irgendwo in einem FDJ-Referat hätte dann wieder mal alles gegeben?).
Wir wissen, dass mit Benjamin Netanjahu ein Faschist und Messianiker die Regierung Israels anführt. Wir wissen, dass mit Hilfe von solchen, nun, Prothesen wie Yair Lapid und vom Leben geplagten Mitunterläuferinnen wie Zipi Livni der Faschist und Messianiker Ehud Barak in seinem noblen Amte des Zurückbeschussministers durch den Faschisten und Messianiker Moshe Ya`alon ersetzt wurde, der bereits im März 2006 im „Think Tank“ (deutsch: Denkpanzer) Hudson Institute in Washington behauptet hatte, das Regime in Teheran werde nach einem massiven, nicht nur aus der Luft erfolgten Angriff „des Westens“ auf Iran kollabieren und mit allen weiteren Unannehmlichkeiten des eigenen Haus- und Hofstaates – etwa Raketenbeschuss aus dem Libanon – werde man schon fertig.
Der damalige Premierminister Ehud Olmert pfiff den ehemaligen Generalstabschef Ya´alon zurück. Man rede über so etwas nicht in der Öffentlichkeit. Im Übrigen werde Israel bei einem Angriff auf Iran nicht alleine handeln. Daraufhin beschwerte sich Ya´alon gekränkt:
“Ich versteh das ganze Geschrei in Israel nicht. Ich habe nur über die militärische Option des Westens geschrieben, also die Armeen der USA, der NATO und der von Israel“
Ein U.S:-Regierungsbeamter bestätigte damals gegenüber dem investigativen Journalisten Seymour Hersh, dass auch in Washington zu diesem Zeitpunkt die Administration unter Präsident George Bush, Vizepräsident Dick Cheney und Pentagon-Chef Donald Rumsfeld ihre militärischen Pläne auf der Theorie aufbauten, das Regime des Iran werde durch einen massiven Angriff gedemütigt und geschwächt und werde kollabieren. Den U.S.-„Offizielle“ gegenüber Hersh („The Iran Plans“) zu seinen eigenen Vorgesetzten:
„Was rauchen die?“
Nun, sie rauchten Spieltheorie. Die Spieltheorie des gewinnbaren Atomkriegs, entwickelt von Herman Kahn, „Systemtheoretiker“, Mathematiker der R.A.N.D. Corporation im Auftrage des Pentagon während des Kalten Krieges in den 50er und 60er Jahren, Vorbild von „Dr. Seltsam“ in der entsprechenden Verfilmung mit Peter Sellers und Träger der „Wirtschaftsnobelpreis“ geaannten Urkunde der schwedischen Zentralbank und Gründers des Hudson Insttutes. (Hintergründe dazu in „BBC-Filmreihe “The Trap”: Wie Psychologie und Menschenbild des heutigen Kapitalismus erfunden wurden“, ein paar Monate vor noblen Mittelstandserkenntnissen und Alternativlos 29.)
Und so rauchen sie noch heute. Allerdings eher vor Wut. Wahrscheinlich waren sie einfach zu lange in der Sonne.
Wie wir zudem wissen, gibt es in Israels „Intelligenz“ (das bedeutet auf gewohnheitsisraelisch „Mossad“) erhebliche Zweifel daran, ob das mit dem Einmarsch von archaischen Todesschwadronen und Milizen in Damaskus wirklich so eine gute Idee ist (erzählt wird das der Öffentlichkeit über Kontakte in die Presse, mit dem üblichen blumigen Dreck für archaische Informationskunden.)
Wie wir außerdem wissen, gibt es bei der Frage Pro und Contra Einmarsch in Damaskus auch zwischen den verschiedenen Spionage-Diensten Israels – neben dem Mossad gebe es da z.B. noch den Militärgeheimdienst Aman (Agaf ha-Modi´in) – erhebliche Differenzen. Bezeichnenderweise will die eine Seite in den Diensten Israels jede Instabilität und jeden denkbaren Krieg (an der Grenze) des eigenen Staates in Kauf nehmen – namentlich den Sturz des Regimes in Damaskus, was unweigerlich einen faktischen Zerfall des Staates Syrien nach sich ziehen würde – um aus „strategischen“ Gründen sich weiter der „iranischen Bedrohung“ widmen zu können.
Kurz: Es gibt immer noch Kräfte in der israelischen Regierung (wenn man bei diesem Haufen noch von Regierung sprechen kann), die weiter einen Angriffskrieg gegen Iran planen und deren Strategie dabei offenbar entscheidend von einer gelungenen Invasion Syriens abhängt.
Das riecht nach einer der Spieltheorien, die Mathematiker ab und zu labilen Persönlichkeiten für viel Geld verkaufen können, damit diese nie geheilte Wunden – etwa wie der Tod des Bruders – irgendwie emotional kompensieren können, z.B. durch noch mehr Tote, noch mehr Krieg, noch mehr Wahnsinn im Namen des eigenen Namens, in der verheerenden Annahme selbst kein Gewählter, sondern Auserwählter zu sein.
Vor fast sieben Jahren, im Juli 2006, verschickte ich innerhalb meiner damaligen Partei, der „Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit“, eine email, die möglicherweise ein-, zweihundert Leute gelesen haben. In dieser verwies ich auf die am 17. September 2002 von U.S.-Präsident George Bush erlassene National Security Presidential Directive 17 (NSPD-17 / HSPD 4), die beim Einsatz von Biowaffen oder Chemiewaffen gegen U.S.-Alliierte den Einsatz der U.S.-Atomstreitkräften erlaubte; und zwar gegen diejenigen Staaten, aus denen der Angriff auf die U.S.-Alliierten erfolgte bzw mutmaßlich erfolgte. Ich zeigte auf, dass die Regierungen in Washington und Jerusalem bereits zu diesem Zeitpunkt (2006) seit Jahren mit einem Angriff gegen den Iran unter Einsatz von Atomwaffen planten. Ich veröffentlichte die in der email an die Genössinnen und Genösschen versandte Recherche für den am 22. Juli 2006 auf anderen Webseiten (die Medienstation Radio Utopie war zu diesem Zeitpunkt nicht gegründet) erschienen Artikel „Israel fordert atomaren Angriff auf den Iran“.
Dass dies meinem Ruf in der bis heute etablierten „Linken“ und ihren assoziierten bellizistischen, antidemokratischen und imperialistischen Kräften nicht gerade gut tat, kann sich jeder denken, der noch denken will in der Käseglocke Deutschland. #Ironie an# Ich bereue es auch furchtbar #Ironie aus#. Dieser Drecksladen „Die Linke“ fliegt auf den Müllhaufen der Geschichte.
Dort wird er viel Gesellschaft bekommen.
Es ist allen Prothesen, Massenmördern und Messianikern in Israels Nomenklatura – allen voran „Verteidigungsminister“ Moshe Ya´alon – zu empfehlen, jetzt die Schnauze zu halten und die Faxen zu lassen. Sie haben verloren. Sie müssen sich daran gewöhnen. Und vor allem müssen sie es lernen, denn sie werden noch viel Zeit zum Üben haben. Der Tag ist nicht mehr fern, an dem sich die Israelis denjenigen die ihren Staat versauen selbst widmen werden und dafür brauchen die Israelis Ruhe und Frieden mit den Nachbarn. Das sollten auch die Nachbarn begreifen, etwa das Regime Syriens, und ebenfalls die Füße still halten. Das kann es sich leisten, weil es nämlich gerade gewinnt, was Niemand gedacht hat. (22.07.2012, Der Syrien-Krieg bricht zusammen)
Dann werden 2014 in Syrien Wahlen abzuhalten sein, bei denen sich wiederum die Monarchie von Bashar Assad darauf gefasst machen muss, ernsthafte Konkurrenz von tatsächlichen Freunden Syriens zu bekommen, deren (Wahl-)Kampfansage er dann annehmen muss.