Da man als Musiker und Produzent der eigenen Musik am eigenen Produktionsmittel, dem Informationstechnischen System / Computer, ja immer was zu schrauben und kritteln hat, gibt es von jedem Werk immer verschiedene Versionen. Als ich nun vor einigen Tagen auf Jamendo die erste Version von „Unser Kongress tanzt“ veröffentlichte, erlaubte sich mir gegenüber ein gut befreundeter einfacher Konsument (früher sagte man noch: Musikfreund oder einfach Hörer) die Bemerkung, da sei doch irgendwie die Stimme zu leise.
Unerhört, dachte ich mir. Ich hatte mir soviel Mühe gegeben.
Dann aber schrieb mir ein alter Freund aus Punkrock-Zeiten, jaja, schön dass ich wieder Musik machen würde, mit diesen deutschen Texten und den Stimmen irgendwo jottweedee versteckt im Klanggewitter.
Hmm, dachte ich. Kann gar nicht sein. Dabei hatte ich doch, und da war doch…Seltsam.
Dann hörte ich mal, so nebenbei, ein bisschen Mucke auf dem mp3 Player (in meiner freudlosen Existenz gönne ich mir das manchmal, wenn die Nachrichten mal wieder ihr häßliches Haupt erheben, schließlich ist ja immer noch Krieg). Irgendwann lief „Unser Kongress tanzt“. Dachte ich, hmm, geht doch gut ab, was wollen die denn alle?
Da kam mir ein Verdacht.
Also schnell nochmal die Festplatten durchwühlt, die schon vor einiger Zeit auf den mp3-player herübergezogene Version gegengehört, mene, mene tekel….was war das denn? Hatte ich doch glatt die megaoberpostgemasterte Version Numero schnabbeldidu übersehen und stattdessen die vorhergehende Version auf Jamendo hochgeladen. Dabei rockte Version II einfach mehr, was jetzt durchaus mit den berufs-, ach, vergessen wir das, mit den genretypischen Fachbegriffen und Anglizismen wie Kompressor, ratio, release Zeit und attack zu tun hat. Im Nachhinein frage ich mich schon wie das ist für meine armen wohnungsüberwachenden Schnüffler, wenn man einen Künstler ausspionieren muss, der die ganze Zeit „mehr attack, mehr attack“ vor sich hin murmelt. Tja. Schicksale in Zeiten des Krieges. Da kann es leicht zu epischen Mißverständnissen kommen.
Hier also, Ladies and Gentlemen, „Unser Kongress tanzt II“. Und dahinter die andere Version, nur zum Vergleich. Gerade die Rhythmusgruppe pumpt besser, es „grooved“, wie der Weise zu sagen pflegt.Aber vielleicht mögt Ihr ja die andere viel lieber, mit Musik ist das halt so eine Sache.
Und nur damit Ihr, liebe Leserinnen und Leser, auch wisst, was ich lieber täte als den ganzen Tag zu versuchen diese Bimbesrepublik vor Krieg und Kapitalismus zu retten: es ist kein anderer da, der das machen würde was ich mache (wer da ist und mir und der Mannschaft von Radio Utopie dabei ein wenig helfen möchte, möge sich melden.)
Übrigens: ich möchte noch einmal dezent darauf hinweisen, dass da neben den Stimmen (beim Chor wurde mir durch außenstehende Personen ein wenig geholfen) ausschließlich von mir gespielte Akkustikgitarre, Bass, sowie das Schlagzeug zu hören sind, dessen Rumtata (wie alles andere auch) ausschließlich ich komponierte. Der Rest ist kreative Tongestaltung, ohne Synths und Tasteninstrumente. Wer mir zum Dank und aus heller Freude ein Facebook Like auf meinem Jamendo Kanal spendiert, recht herzlichen Dank. Auf Facebook bin ich hier zu finden.
Möge die Musik also beginnen….
Unser Kongress tanzt (II)
Unser Kongress tanzt (I)