Journalist Michael Hastings, Autor von „The Runaway General“, tödlich verunglückt
Am 18.Juni 2013 kam der dreiunddreissigjährige U.S.-Journalist Michael Hastings bei einem Autounfall in Los Angeles ums Leben.
Hastings war Reporter bei BuzzFeed. Seine Artikel über Politik, Krieg und Militärapparat erschienen unter anderem in Rolling Stone, Foreign Policy, in der Los Angeles Times, Newsweek International, Salon und Slate.
Unerbittlich stellte der hartnäckige Reporter Philippe Reines, Mitarbeiter der Ex-Aussenministerin Hillary Clinton, Fragen zu den Anschlägen in Benghazi, die Reines per Email mit Bezeichnungen wie „Fuck Off“, „Have a good life“ oder „unmitigated asshole“ quittierte (ausführlicher Email-Verkehr zwischen Reines und Hastings vom 23.September 2012).
Hastings führte ein Interview mit Julian Assange in Grossbritannien, schrieb über psychologische Kriegsführung oder die militärischen Drohneneinsätze der U.S.A.
Weltweite Aufmerksamkeit erregte Hastings als Autor eines sechs Seiten langen Berichts im Magazin Rolling Stone am 22.Juni 2010 mit weitreichenden Folgen in der Auseinandersetzung zwischen den gemässigteren und den extremen Hardlinern der Aussen- und Kriegspolitik der Vereinigten Staaten von Amerika.
Der Journalist hatte über einen längeren Zeitraum den Oberkommandierenden der I.S.A.F.-Truppen in Afghanistan General Stanley McChrystal und dessen Stab begleitet, in dessen Folge die Regierung im Weissen Haus die Gelegenheit erhielt, bedeutende Umstrukturierungen im Kommandostab der U.S.-Armee zu arrangieren. Es liegt nahe, dass die Veröffentlichung im Sinne des U.S.-Präsidenten erfolgte. McChrystal wurde in beiderseitigen Einvernehmen ohne grossem Aufhebens in den Ruhestand versetzt.
Als Nachfolger wurde kein anderer als General Petraeus nach Afghanistan „in die Wüste geschickt“ und so dem Posten als Chef des C.E.N.T.C.O.M. enthoben. Auf ähnliche Weise tappte Petraeus als C.I.A.-Direktor in aufgestellte Fettnäpfchen oder Honigtöpfchen und endete daraufhin in der Privatwirtschaft. Dort gelandet durfte Petraeus am diesjährigen Bilderbergtreffen teilnehmen und weiter seine Fäden spinnen.
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Wechsel der Centcom- und Afghanistan-Kommandostrukturen durch Präsident Obama am 22.Juni 2010 – die Macht des US-Militärs wird von der Regierung beschnitten
Präsident Barack Obama hat die Notbremse in einem Fiasko gezogen, bei dem sich das US-Militär verselbstständigt hat wie zuvor auch die CIA. Der hochbrisante Kongressbericht, als auch der Artikel des “Rolling Stone”, die Anfang dieser Woche für fundamentales Aufsehen sorgen sollten, wurden genutzt, um den beiden hohen US-Generälen McChrystal und Petraeus einen einigermassen ehrenwerten Abgang bzw Degradierung zu ermöglichen. Das Tempo der Ereignisse läßt durchaus den Schluss zu, dass die US-Regierung die Entscheidungen bezüglich dieser gewaltige tektonische Verschiebung in der Militärpolitik nicht ganz unvorbereitet traf.
23.06.2010 The runaway General McChrystals erstklassiger Genickschuss ins eigene Nirwana
Ebenso wenig die französischen Minister, über dessen homosexuelle Neigungen im internen Stanley-Kreis als “fucking gays” hergezogen wird.
US-Vizepräsident Joe Biden, US-Botschafter Karl Eikenberry, Sonderbeauftragter für Afghanistan, Richard Holbrooke, US-Sicherheitsberater Jim Jones und viele andere bekommen ihr Fett von den Lästerzungen weg, scharfe Munition ist für jeden da.
Interessant wäre gewesen, wie der NATO-Chef Anders Fogh Rasmussen oder der deutsche Verteidigungsminister betitelt worden wäre, vielleicht noch am harmlosesten als geschniegelter Lackaffe? In McChrystals Kreisen ist alles mögliche denkbar. Schadenfreude kann manchmal doch eine schöne Freude sein, wenn sie wie hier eine ganze Gilde kriegslüsterner Honoratioren der sogenannten befrackten “guten Gesellschaft” betrifft.
08.05.2007 Kamerun: Investigativer AP-Journalist stirbt bei mysteriösem Flugzeugabsturz
Er recherchierte in den letzten Jahren aber vor allem gegen die US-Militärs und ihr vebündetes Regime in Äthiopien, und zwar wegen Menschenraubes .Das US-Militär, unter dem neuen Afrika-Kommando AFRICOM und dem neuen Oberkommandierenden Gen.William Ward