Euro-Gilde schaltet um: Von „Pro-Amerikaner“ auf „Anti-Amerikaner“, von Anti-„Südeuropäer“ zu Pro-„Südeuropäer“
Internet-„Überwachung“ und Einwanderung: Die Nomenklatura der Republik Deutschland heuchelt mal wieder bis zum Erbrechen.
Die Spionage-Affäre um Edward Snowden und die vermeintliche Empörung über Spionage „der Amerikaner“, sowie eine vom durch Jugendarbeitslosigkeit bedrohten F.D.P.-Wirtschaftsminister Philipp Rösler vorgetragene Offerte „Südländern“ / „Südeuropäern“ Arbeitsplätze bzw Ausbildungsplätze in der Republik Deutschland anzubieten, haben einen einfachen Zusammenhang. Die feudale Euro-Gilde wechselt zwecks Erhalt und Ausbau ihres Plünderungssystems von dem sich lebt schlicht die Taktik.
In Teil IV der Schriftreihe DIE ELEMENTE DES MENSCHEN habe ich die verschiedenen Taktiken einer winzigen feudalen Schicht, die die restliche Gesellschaft ausbeutet und darin von dieser mehrheitlich auch noch gestützt wird, dargelegt. Die von mir bereits prognostizierte und nun unter exzessivem Geheuchel (nur 1, 2, 3, 4 Beispiele) aufgelegte „Europa“-Platte bezüglich der Spionage-Affäre um Edward Snowden fällt unter Methode 2. Das „herzensgute“ Angebot von F.D.P.-Wirtschaftsminister Philipp Rösler für Ausbildungsplätze für die eben noch „Südländer“ genannten „Südeuropäer“ unter Methode 3.
Rösler (derzeit bemüht das „Freihandelsabkommen“ „Transatlantic Trade and Investment Partnership“ T.T.I.P. mit den U.S.A. zur Schaffung einer Wirtschafts- und Finanz-N.A.T.O. durchzubekommen) heuchelte gestern mit Ministerin Ursula von der Leyen um die Wette. Rösler über „Die Welt“:
„Die Tür für junge Südeuropäer steht auf, sie sind willkommen.“
Rösler redete – das ist nicht nur in einflussreichen, sondern neuerdings auch in ausbeutenden Kreisen modern – mit sich selbst und war seiner Meinung, dass „die Bundesregierung“ deutlich machen müsse, dass Staatsbürgerinnen und Bürger z.B. aus den Republiken Portugal, Italien oder Griechenland nach all den so legendär erfolgreichen „Rettungen“ der überlebensnotwendigen Banken im Euro-Finanzsystem „die Perspektive hätten“ auszuwandern. Und wenn sie schon mal raus wären, raus, raus, rauuuuus in die Welt, dann könnten sie natürlich auch in die Republik einwandern deren Kader ihren eigenen Staat finanzdikatorisch ruinierten und dem Kapital zum Fraß vorwarfen, um dann, wie generös,
„als Fachkräfte zu bleiben – auch mit doppelter Staatsbürgerschaft“
Erinnern Sie sich? Rösler in Athen, im Oktober 2011, mit den Bossen im Gepäck, die die Beute des Euro-Kapitalismus in Augenschein nahmen?
Hier ist in der effektiv alle relevanten (Partei-)Organisationen in Deutschland kontrollierenden oligarchischen (euro-)kapitalistischen Kaste einfach umgeknipst worden. Nachdem schon vor langer Zeit sämtliche in der Bevölkerung vorherrschenden Ressentiments in der Bevölkerung durch die entsprechenden Methoden von „Big Data“-Spionage analysiert, gewogen, eingeschätzt und dann für die eigenen Zwecke missbraucht worden sind, verloren die feudalen und privilegierten Kreise, zu ihrem eigenen Erstaunen und Entsetzen, gegen intellektuelle Kräfte wie z.B. diese Medienstation. Was machten sie dann? Sie wechselten die Taktik, sie versuchten sich anzupassen. All dieses ganze, plötzlich im gesamten (euro-/ dollar- / yen-, usw) kapitalistischen Einflussbereich aus der Tasche gezogene Gequatsche über Homo-Ehe, Homo-dies, Homo-das, gehört ebenfalls dazu.
Ich bin, fällt mir gerade dazu ein, schon vor 21 Jahren im Rock auf der Bühne gestanden und habe Gitarren zerschlagen (das ist alles viel zu lange her) und bereits damals zu der Erkenntnis gelangt, dass erwachsenen Männer und Frauen erlaubt sein sollte nicht nur ihren Fußballverein, ihr Auto oder ihr Konto (mit welcher verdammten Währungseinheit auch immer) zu heiraten, sondern auch erwachsene Männer und Frauen die wissen was sie tun. Dieses Getue und Geheuchel, was sich nun derzeit im Establishment überall abspielt, ist schlicht abstoßend und verfolgt nur den Zweck bislang selbst stigmatisierte Minderheiten nun in den eigenen gesellschaftlichen Kontrollprozess einzubauen und dabei genauso perfide wie vorher zu benutzen, nur eben nicht mehr als abschreckendes, sondern beworbenes Beispiel, um gesellschaftliche Schwerkräfte (das können nicht nur progressive, sondern auch konservative Werte sein) zu knacken und die Menschen gegeneinander auszuspielen.
Ein weiteres Beispiel ist die Farce, die sich gerade in Italien abspielt. Eine Banker- und Industrie-Mafia, Seit Seit mit dem alten Original von Berlusconis Gnaden, versucht die Verfassung der Republik als letzten Anker Italiens zu vernichten und das Land sturmreif für Paneuropa zu schießen. Dabei fährt ihnen Beppe Grillo und die Fünf-Sterne-Bewegung in die Parade. Was machen sie? Sie ernennen die erste schwarze Ministerin, Cécile Kyenge, und knipsen um, von „böse Einwanderer“ auf „liebe, nette, guuuuute Einwanderer“. Und auf einmal will keiner mehr über Geld reden. Und Beppe Grillo geht ihnen mit diesem saublöden Artikel, den man im Kontext durchaus als rassistisch bezeichnen kann, auch noch auf den Leim. Es war dieses auf den Leim der „Einwanderungsdebatte“ gehen. was der M5S (u.a. bei den Kommunalwahlen) massiv geschadet hat. Nichtsdestrotrotz halte ich zur Fünf-Sterne-Bewegung und Beppe Grillo, da man auch Dummheiten verzeihen kann, wenn der Nutzen eines politischen Lebens und Wirkens für eine Gesellschaft überwiegt, was bei Beppe eindeutig und unleugbar der Fall ist.
In Deutschland wiederum muss sich die in Jahrzehnten unbemerkt vertrottelte und auf das roboterhafte, selbstsüchtige Menschenbild der Spieltheorien (game theory / theories) konditionierte Bevölkerung erst noch mit der Erkenntnis anfreunden, dass ihre gesamte Oberschicht und deren „Entscheidungsträger“ (boah, was für eine Last) durch die Bank weg ein Haufen moralischer Müll ist.
Gerade die Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger heuchelt derzeit über das Geländer gebeugt so dermaßen bis zum Erbrechen, dass sie noch von der Atlantikbrücke fliegt. Dieser irrationale und perfide Vergleich mit dem „Kalten Krieg“ (dem heute Kanzlerin Merkel im Windschatten folgte) bestätigt indirekt meine bereits in 2010 umschriebene Analyse der „Europäischen Union“ als dem kapitalistischen Nachfolge-Modell der Sowjetunion und versucht der Orwellschen Blockbildung, einher gehend mit ewiger Kriegführung bei ständig wechselnden Feindbildern, die entsprechende Saat zu streuen. Was ist denn nun mit ihrer Kommission, die zum ersten Mal seit Kriegsausbruch in 2001 die seitdem erlassenen Terror-Gesetze und Ermächtigungen der Geheimdienste überprüft? Ja wo ist sie denn, die Kommission?
Und natürlich. Jetzt Kanzlerin Merkel. Wie immer feige in Deckung bleibend sah sie sich die Stimmung an, die ihr die Iinformationsindustrie bereitete. Nun setzte sie sich heute auf den Medienteppich: „Inakzeptabel“ sei die Spionage gegen die Deutschen. Selbstverständlich nicht ihre, nicht die unter ihrer Verantwortung exekutierte, neiiiin – die der N.S.A., der U.S.-Geheimdienste, natürlich.
Wer Dissidenten und Denker wie mich jahrelang als „antiamerikanisch“, „antieuropäisch“ oder sonstwie antiirdisch diffamiert hat (und damit kläglich gescheitert ist) sitzt nun da und pöbelt plötzlich gegen „die Amis“ oder „die Amerikaner“. Das ist alles Schwachsinn. Der Krieg hat in seinem Schatten und Nebel, nach dem Mord an 3000 Menschen in New York und Washington – dem nicht ein einziges Mordverfahren, nicht ein einziges ziviles Gerichtsverfahren folgte – eine Kriegsmentalität geschaffen, nur die schlechtesten Saiten des Menschen gezupft und diese zum schaurigen Klingen gebracht. Dieser Klang von Krieg, Kapitalismus und der schleichenden Installation neuer imperialer, kolonialer und feudaler Strukturen ist derzeit in der ganzen Welt zu hören.
Es ist aber auch etwas anderes zu hören. Man hört wieder zu, beim Reden. Man denkt wieder nach, gerade in Deutschland, und diese ganze imperiale Soße, die sich täglich aus den „Medien“, der plumpen Propaganda von Kapital und Staat über die Menschen ergießt, soll diesen neuen, besseren Klang wieder ersticken. Bei dem Versuch wünsche ich viel Spaß, haha, das wird nicht gelingen.
Es ist den Menschen dieser Republik abermals zu empfehlen der Nomenklatura nichts zu glauben, nichts. Was uns fehlt, es sei wiederholt, ist eine ganz normale Partei, die sich verfassungstreu nicht nur gegen Polizeistaat, Bespitzelung und Spionage,sondern auch gegen Imperialismus, (finanziellen) Kolonialismus, Kapitalismus und dessen feudalen Gilden, Kasten und Cliquen stellt, unter welchem Label – „Euro“, „Europa“, „Amerika“, „Detlev“, „Hans“, „G.I. Joe“ oder „Schnabbeldidu“ – die sich auch immer verschanzen mögen.
(…)
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Artikel aktualisiert um 13.35 Uhr