Unter dem Vorwand eines Allgemeinguts wollen die U.S.A. nun ihre ersten Claims im Weltall abstecken nach dem Beispiel der Eroberer fremder Länder im späten Mittelalter.
Am 8.Juli 2013 wurde von einigen Repräsentanten ein Entwurf für ein Gesetz eingereicht, mit dem der Besitzanspruch an einem Areal auf der Mondoberfläche fest zementiert werden soll. Unter dem Vorwand, die verschiedenen historischen Plätze der Apollo-Mondlandungen (Missionen 11 bis 17) für die Nachwelt zu erhalten, soll ein Nationalpark der Vereinigten Staaten von Amerika entstehen. Es ist ein früher Schritt des Umweltschutzes auf dem Gebiet der Raumfahrt, heisst es.
Es wäre ein gefährlicher Präzedenzfall in der Geschichte der Menschheit, Gebietsansprüche ausserhalb der Erde auf anderen Himmelskörpern anzumelden und würde die Schwelle durchbrechen, die den nächsten Begehrlichkeiten die Tore öffnet.
Kurioserweise heisst es in dem Gesetz, das von den Republikanern Donna Edwards und Eddie Bernice Johnson vom Ausschuss für Wissenschaft, Raumfahrt und Technologie eingereicht wurde, dass (erst) ein Jahr nach Etablierung des Parkes durch die Vereinigten Staaten von Amerika ein Antrag an die UNESCO gestellt werden soll um diesen in der Liste des Weltkulturerbes aufzunehmen.
Suchen die Vereinigten Staaten einen Vorwand zur Aufrüstung mit Waffen und Krieg gegen andere Länder im Weltall, falls es anderen Staaten einfallen sollte, die heiligen Plätze mit ihren Raketen aufzusuchen? Unter Abschnitt 2 (5) heisst es: „Mit dem Erwerben der Fähigkeit der kommerziellen Unternehmen und ausländischen Nationen auf dem Mond zu landen ist es notwendig, die Apollo-Landeplätze für die Nachwelt zu erhalten.“
Vereinbarungen zum Schutz der Mondlandeplätze können auch jetzt ohne diesen privaten Nationalpark eines einzelnen Staates mit den Mitgliedern der Weltraumnationen abgeschlossen werden.
Das Vorhaben für ein derartiges Ansinnen auf Gebietsansprüche ist ausser dem Aufpeppen der eigenen führenden Bedeutung auch in Zusammenhang mit existierenden Plänen zur Ausbeutung von Resourcen zu sehen – auf dem Mond und neuerdings auch in Erdnähe vorbeifliegender kleiner Himmelsobjekte wie Asteroiden. Entsprechende Anträge wurden an die N.A.S.A. von kommerziellen Unternehmen gestellt.
Der vollständige Text des Gesetzentwurf H.R. 2617: Apollo Lunar Landing Legacy Act ist hier samt dem gesamten Prozdere der Zuständigkeiten und Spendenabwicklungen für das Projekt veröffentlicht.
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