No Drones, Mister Toscano!
Zur Zeit findet vom 12.August bis 15.August 2013 die AUVSI-Konferenz im Walter E. Washington Convention Center mit Ausstellungsständen und Vorträgen in der Hauptstadt der Vereingten Staaten von Amerika statt.
Der Präsident Michael Toscano der Association of Unmanned Vehicle Systems International hat ein Problem mit der Bezeichnung „Drohne“ und möchte dieses Wort im Sprachgebrauch zurück auf seine ursprüngliche Bedeutung zurückgeführt sehen – in die Domäne der Insektenvölker. Dabei geht er soweit, dass Journalisten sich mit dem Passwort „DONTSAYDRONES“ auf der Website einloggen müssen.
Der Grund liegt in der Ablehnung der Weltöffentlichkeit der tödlichen Drohneneinsätze durch die U.S.A., die von der Regierung in Washington und Präsident Obama persönlich als Oberbefehlshaber als notwendige Kriegsführung unterstützt werden sowie im Widerstand der U.S.-Bürger gegen diese Überwachungstechnik im eigenen Land.
Toscano und seine „Nonprofit-Organisation“, die ein Imageproblem für diese Technologie und geringere Umsätze der dahinterstehenden Industrie befürchten, haben jedoch als Sponsoren und Medienpartner die versammelte Mannschaft des militärisch-industrieller Komplex auf ihrer Startseite der Konferenz aufgeführt. So finden sich in dieser Gesellschaft „Northrop Grumman„, „Lockheed Martin„, „Military Embedded Systems„, „Military & Aerospace Electronics„, „2013 Firearms & Gear Guide“ und so weiter …
Die Medienpartner werden aufgefordert, die Bezeichnung „Drohnen-Angriffe“ (drone strikes) zu vermeiden, diesen Ausdruck wünscht Toscano nie wieder zu hören und nur als das zu bezeichnen, was sie seiner Ansicht nach sind: „Luftanschläge“ (air strikes). Achtzig Prozent der Menschheit würde das Wort „Drohne“ mit der „Predator“ assoziieren, und das ist es, was falsch wäre, so Toscano.
Die Technologie wird immer effektiver mit den neuen „Superdrones“, einzig und allen zum sinnlosen Morden (BBC: „Drone technology used for pilotless fighter aircraft„).
Die tödlichen Drohnenangriffe des U.S.-Militärs nehmen im zeitlichen Verlauf ständig zu, vor allem im Jemen (neun Angriffe in den letzten beiden Wochen) und in Pakistan. Ban Ki-moon, der Generalsekretär der zum völligen Schatten ihrer selbst degenerierten Organisation der Vereinten Nationen besuchte am 13.August Pakistan und verteidigte dort die Angriffe der U.S.A., indem er sagte, diese sind legal und sollten im Einklang mit dem internationalem Recht erfolgen. Obama hätte im Mai dazu die entsprechenden Richtlinien vorgestellt, so Ban Ki-moon in Islamabad.
Unbemannte Flugsysteme oder Drohnen – sie bringen den Tod.
In dem Filmprojekt „Wounds of Waziristan“ (Trailer) kommen die betroffenen Menschen zu Wort:
Toscano und die Association of Unmanned Vehicle Systems International können nichts mit diesem infantilen Gebaren bereinigen, sie haben sich mit ihrer Arbeit und Unterstützung der Militärs und Geheimdienste ins Abseits jeglichen menschlichen Verhaltens gestellt – aus reiner Profitgier. Sie sind überhebliche kaltschnäuzige Erfüllungsgehilfen – und dazu noch abgrundtief feige.
Quellen:
http://breakingdefense.com/2013/08/14/dont-say-drones-beg-drone-makers/
http://www.thedailystar.net/beta2/news/un-chief-urges-legal-drone-use-in-pakistan/
Video: http://www.indiegogo.com/projects/wounds-of-waziristan