Vor der Invasion des eigenen Landes durch die Westmächte nach Ägypten fliehend, landen syrische Kriegsflüchtlinge dort in Gefangenschaft der Militärjunta.
Die Opfer der (noch inoffiziellen) Invasion in Syrien, die Flüchtlinge aus den von Gewalt heimgesuchten Regionen, werden derzeit instrumentalisiert. Hohe Flüchtlings- und Opferzahlen, seitens der U.N.O. und den in den Invasionsmächten sitzenden Menschenrechtsorganisationen, sollen vor der Öffentlichkeit ein dringendes Eingreifen der Westmächte notwendig erscheinen lassen.
Hingewiesen wird dabei immer wieder auf die überfüllten Flüchtlingslager in Jordanien und in der Türkei. Die Situation der syrischen Flüchtlinge in Ägypten aber wird dabei wohlweisslich verschwiegen.
Aus Ägypten kommen Berichte, dass die Militärjunta Kriegsflüchtlinge aus Syrien im Rahmen einer Kollektivschuld verfolgt und willkürlich inhaftiert. Hunderte wurden während der letzten Monate gefangen genommen, die genaue Anzahl ist unbekannt. Es ist die Rede von 500 in Ägypten gefangen gehaltenen Syrern, wobei die Zahlen weitaus höher liegen dürften, da mit Ausnahme von Kairo und Alexandria keine Angaben aus dem Land bekanntwerden, so Nathanial Kim, stellvertretender Direktor von Tadamon Council, der grössten Flüchtlingshilfsorganisation Ägyptens. Nach Angaben Kims ist die von Mohamed Dayri, Mitarbeiter des Kairoer Büros der UN Refugee Agency, angegebene Zahl von einhundertsechzig Inhaftierten zu niedrig, da dort nur die von der U.N.O. registrierten syrischen Inhaftierten gezählt werden.
„Schade. Einige von Ihnen sind zu den Protesten mit Waffen gegangen und haben Ärger gemacht. Diese Menschen haben alles für den Rest von euch ruiniert“, wird in der Time die Ausage eines Beamten der „Heimatland-Sicherheit“ zitiert, die Jugendliche verhaftet und diese zu den Protesten gegen den Militärputsch verhörte.
Wie bekannt, hat das Militärregime über Ägypten den Ausnahmezustand verhängt. Es herrscht nackte Willkür. Wer die Berichte über die Zustände über grausame Folter in den Gefängnissen der ägyptischen Staatssicherheit verfolgt hat, kann sich ungefähr vorstellen, was diese als „Terroristen“ von den alten und neuen Militärmachthabern inhaftierten Menschen zu erleiden haben.
Während der Regierungszeit von Präsident Mohamed Morsi fanden die Familien auch in Ägypten eine sichere Zuflucht und erhielten Aufenthaltsdokumente, die sie nicht als illegale Einwanderer sondern mit dem schützenden Status für Asylsuchende auswiesen.
Unmittelbar nach dem Sturz von Morsi begannen die Schergen der Militärdiktatoren syrische Flüchtlinge zu verfolgen. Sie wurden gezielt von der Strasse oder aus ihren Wohnstätten mit Überfallkommandos wegen Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Staates zu Verhören geholt.
Ihre international anerkannte gelbe Karte der U.N.-Refugee Agency ist in den Augen der neuen Machthaber in Kairo ein wertloser Fetzen Papier und somit ein Zeichen der aggressiven Natur der „Übergangsregierung“, die der Westen und Osten nicht wagen als das zu bezeichnen was sie sind aus Angst vor schwindenden Einfluss für ihre wirtschaftlichen Interessen.
Mohamad Elmasry, Professor für Journalismus und Massenkommunikation an der American University in Kairo sagte, dass die syrischen Flüchtlinge als Sündenbock für das vom Militär gestürzten Regime Teil einer grösseren Kampagne sind, um die Muslimbruderschaft zu kriminalisieren .
„Nach der Logik der Puschisten folgt, dass Menschen in Gaza und syrische Flüchtlinge in Ägypten schädlich sind, da die Muslimbruderschaft generell die Menschen in Gaza und syrische Flüchtlinge unterstützt hat“, so Elmasry und führt weiter aus, dass unter anderem die syrischen Flüchtlinge für die Verschlechterung der Wirtschaft Ägyptens verantwortlich gemacht werden.
Elmasry gibt auch den Medien die Schuld daran, die das Militär loben und die Muslimbruderschaft und Minderheiten dämonisieren:
„Was schockierend ist, wie viele Ägypter die abfälligen Geschichten über Syrer akzeptiert haben und bereit gewesen sind, sich an Akten der Repression zu beteiligen.“
Seit dem Sturz von Morsi gab es Fernsehsendungen wie die von Lamis El Hadidi im ägyptischen Kanal der CBC, in denen regelmässig anti-syrisches Vitriol verspritzt wurde und die Flüchtlinge mit der Muslimbruderschaft gleichgesetzt wurden, sagte Amin Kazkaz, ein syrischer Menschenrechtsaktivist in Kairo, der mit einer lokalen Flüchtlingshilfsorganisation zusammenarbeitet. So äusserte sich die Moderatorin zum Beispiel auf faschistische Weise: „Ich unterstütze Assad, weil er euch töten wollte und ihr habt es verdient.“ Diese wiederholten Hasstiraden werden von den ägyptischen Behörden toleriert.
Schon im Juli veröffentlichte Arab Network for Human Rights Information eine Erklärung, in der es heisst, dass die Rhetorik gegen Syrer und Palästinenser von El Hadidi und mehreren anderen, die schlimmsten Hoflieferanten war.
Quelle: http://world.time.com/2013/08/24/egypts-military-backed-government-cracks-down-on-syrian-refugees/