Warum Luftangriffe auf Syrien und nicht auf Saudi-Arabien?

Drohte der saudische Geheimdienstchef in Moskau tatsächlich mit Terroranschlägen durch wahhabitische Attentäter?

Zunächst sei vorausgeschickt, dass eine wirkungsvolle Propaganda schon der halbe Sieg in einem Konflikt darstellt. Die folgende Geschichte stammt aus Zeitungen, die nicht auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft werden können solange sich die beteiligten Personen nicht öffentlich dazu äussern.

Da jedoch die Regierungschefs in Washington, London und Paris mittels aggressiver Parolen dabei sind, einen nächsten illegalen Luftangriff auf ein Land vorzubereiten, sollte auch erlaubt sein, eine andere Meldung zu dem höchstgeheimen Treffen am 31. Juli zwischen dem saudischen Geheimdienstchef Prinz Bandar bin Sultan und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu erwähnen, die ihrem Inhalt nach den höchsten Sprengstoff seit dem 11.September 2001 enthält.

Dass die Russen mit einer grosszügigen Offerte eines Energiedeals zur gemeinsamen Kontrolle der Preise auf dem Weltmarkt, Bestandsschutz des russischen Flottenstützpunktes im syrischen Hafen Tartus und grosse Waffengeschäfte in Milliardenhöhe bestochen werden sollten wenn sie das syrische Regime nicht weiter unterstützen, berichteten schon vor einigen Tagen eine Handvoll Zeitungen. Einige Details wurden an russische Zeitungen weitergegeben und in der libanesischen Zeitung As Safir erschienen weitere ausführlichere Informationen über die Angebote und Drohungen gegenüber dem Kreml.

So soll Bandar bin Sultan mit tschetschenischen Terroranschlägen auf die russischen Olympischen Winterspiele in Sotschi gedroht haben, wenn es keine Übereinstimmung in der Syrien-Frage gibt.

„Ich kann Ihnen eine Garantie zum Schutz für die Olympischen Winterspiele im nächsten Jahr geben. Die tschetschenischen Gruppen, die die Sicherheit der Spiele bedrohen, werden von uns kontrolliert. Die Tschetschenen, die in Syrien operieren sind ein Druckmittel, das mit unsere Absprache ein- und ausgeschaltet werden könne“, zitierte der Sydney Morning Herald am 27. August die „geleakten“ Meldungen. „Wir nutzen sie im Fall des syrischen Regimes, aber sie werden keine Rolle in der politischen Zukunft Syriens haben“, hiess es dort weiter.

Und der britische Telegraph zitierte gestern ebenfalls aus diesen Quellen die Worte des saudischen Spionagechefs: „I can give you a guarantee to protect the Winter Olympics next year. The Chechen groups that threaten the security of the games are controlled by us“.

Möglicherweise in Vorbereitung auf die Drohungen Riads, dass man es ernst meint, tauchte drei Wochen zuvor eine Videobotschaft des Kavkaz Center auf, in dem Doku Umarov, „Emir des Kaukasus“ und Chef der Terrorgruppe „Kaukasisches Emirat“, Russland drohte, mit Anschlägen die Olympiade mit allen Mitteln zu verhindern.

Die Frage stellt sich unweigerlich, ob diese Kontrolle dieser Extremisten bei dem Attentat in Boston und mehreren anderen, vor allem in Russlnd, ebenfalls so gut funktionierte.

Putins Antwort soll so gelautet haben: „Wir glauben, dass das syrische Regime der beste Redner im Namen des syrischen Volkes ist und nicht solche Leber-Esser“ und ging ebenfalls durch verschiedene Zeitungen, nicht jedoch die Erpressung durch Terrorismus durch Saudi-Arabien ausser in Al Monitor, der vor fünf Tagen eine englische Übersetzung des Artikels von As Safir online stellte.

Falls diese Aussagen nicht der Wahrheit entbehren, so sollten die Menschen wissen, dass Regierungen und Geheimdienste in aller Welt bestens über die Rolle Saudi-Arabiens im Bilde sind und ihnen stattdessen tagtäglich die Al-Qaida-Nummer im Eigeninteresse vorgebetet wird.

Ansonsten wäre Prinz Bandar bin Sultan stellvertretend für das wahhabitische saudische Königshaus als Bandenchef von weltweit operierenden Terroristen verhaftet worden.

Es gibt nur ein tragisches Problem: sie alle wissen es und lassen seit Jahrzehnten nicht erst seit dem 11. September 2001 Millionen Menschen sterben (Hersh: USA, Saudi-Arabien finanzieren “Al-Qaeda”-Gruppen)

Interessanterweise gab es unmittelbar nach dem Treffen zwischen Prinz Bandar und Präsident Putin noch am gleichen Tag eine Erklärung des russischen Aussenministeriums zu den führenden wahhabitischen Köpfen der tschetschenischen Kämpfer in Syrien und ihre Verurteilung als Terroristen:

„In Moskau wird die Gräueltat der Terroristischen Internationale im Nordosten Syriens auf das Schärfste verurteilt, heisst es in der Erklärung des Aussenministeriums der Russischen Föderation. Der Vorfall wird dort als „blutige, auf die Teilung des Landes gerichtete Provokation mit dem Ziel der Schaffung eines internationalen Brückenkopfes für den Terrorismus“ bezeichnet.“ (Tschetschenen kämpfen in Syrien).

Quellen:
http://www.smh.com.au/business/world-business/saudis-offer-russia-secret-oil-deal-if-it-drops-syria-20130827-2smvt.htmlsse
http://www.telegraph.co.uk/finance/newsbysector/energy/oilandgas/10266957/Saudis-offer-Russia-secret-oil-deal-if-it-drops-Syria.html
http://www.al-monitor.com/pulse/politics/2013/08/saudi-russia-putin-bandar-meeting-syria-egypt.html

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert