‚Shut It Down‘: weisshaarige Damen zwischen 65 und 94 Jahren ketten sich am AKW Vermont Yankee-Tor an
Grösste Hochachtung für alle Aktivisten, die sich gegen den Betrieb von Atomkraftwerken in dieser Welt einsetzen. Und besonders tiefer Respekt für die aktiven älteren Frauen der U.S.-amerikanischen Antiatom-Gruppe „Shut It Down“.
In den Vereinigten Staaten von Amerika wächst unaufhörlich der Kampf gegen den Betrieb und die Errichtung neuer Atomkraftwerke. Und er ist keine Frage des Alters. Aufsehenerregende Blockadeaktionen sind nicht nur der jüngeren Generation vorbehalten.
Im U.S.-Bundesstaat Vernon gründete sich im Jahr 2005 die Gruppe „Shut It Down“ mit dem Anspruch, solange gegen die Erzeugung von Energie aus dem uralten, sich seit einundvierzigen Jahren in Betrieb befindenen maroden Kernkraftwerk Vermont Yankee des zweitgrössten Atomstromproduzenten der U.S.A., dem Energiekonzern Entergy, zu protestieren, bis sich an diesem Ort wieder eine unkontaminierte grüne Wiese befindet.
Am Mittwoch, dem 18. September 2013 fand die jüngste Protestaktion statt. Neun Frauen im Alter von 65 bis 94 Jahren ketten sich an dem Tor des Geländes fest (Foto).
Davor hatte sie auf die Zufahrtsstrasse in grossen Buchstaben die Worte „Shut It Down Today“ gesprüht.
„Die Entscheidung, Vermont Yankee noch für einen weiteren Tag zu betreiben ist bedauerlich. Das Kraftwerk länger als ein Jahr zu betreiben ist geradezu anmassend“, so die Aktivistinnen.
Das Sicherheitspersonal des Betreibers rief die Polizei wegen Hausfriedensbruchs zu Hilfe. Diese nahm die Ladies in vorläufigen Gewahrsam und nahm ihre Personalien auf. Es wurde kein Verhandlungstermin von den Behörden vor Gericht festgesetzt.
Aufnahmen einer Protestaktion im vergangenen Jahr am 1.September 2012:
An dieser Stelle weisen wir auf den kommenden Gerichtstermin in Deutschland am
21.10.2013 um 9 Uhr im Amtsgericht Lüneburg hin.
Verhandelt wird gegen vier Castor-Transport Aktivistinnen, die im November 2011 für 15 Stunden die Bahnstrecke von Lüneburg nach Dannenberg erfolgreich durch Anketten auf dem Gleisbett blockierten. Sie benötigen dringend solidarische Unterstützung durch grösstmöglichstes Öffentlichkeitsinteresse.
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