U.S.-Wasserstoffbombe 1961 beinahe über U.S.A. detoniert
Was 1983 der seinerzeitige U.S.-Verteidigungsminister John F. Kennedys bereits ausgesagt hatte, ist nun durch ein Dokument offiziell bestätigt worden.
Bei dem bereits bekannten Absturz eines B-52 Bombers am 24. Januar 1961 über Goldsboro, North Carolina, fielen seinerzeit zwei Wasserstoffbomben der U.S.-Luftwaffe aus dem Bomber. Eine landete in einem Baum. Nun bestätigt ein im „Guardian“ veröffentlichtes Dokument, dass der Journalist Eric Schlosser unter Berufung auf den „Freedom of Information Act“ bekommen hatte, was der seinerzeitige U.S.-Verteidigungsminister Robert McNamara bereits auf einer Pressekonferenz in 1983 ausgesagt hatte (den entsprechenden Eintrag zum Goldsboro-Absturz lies Wikipedia leise verschwinden) – eine der aus dem B-52-Bomber gefallenen Wasserstoffbomben wäre um ein Haar explodiert.
Der ehemalige U.S.-Verteidigungsminister Robert McNamara bei seiner Pressekonferenz in 1983 wörtlich über die Beinahe-Katastrophe in 1961:
„Der Zündmechanismus (Anm.: wörtlich übersetzt „Bewaffnungs-Mechanismus“) der Bombe hatte sechs oder sieben Schritte die sie vollziehen musste um zu detonieren, und wie wir später feststellten waren sie bis auf einen alle vollzogen worden.“
Auch Daniel Ellsberg, zu Zeiten des Vorfalls McNamaras und Präsident John F. Kennedys Beauftragter für die Durchführung eines Atomkriegs, verlautbarte bereits vor Jahrzehnten unter Berufung auf von ihm gesichtete geheime Dokumente, dass es einzig und allein ein (nicht gedrückter) manueller Auslöser des Piloten war, der eine Explosion der Wasserstoffbombe verhinderte. Sogar der Fallschirm der Bombe hatte sich – wie vor einer Explosion vorgesehen – geöffnet, die Massenvernichtungswaffe war fast unversehrt gelandet.
Im heute vom „Guardian“ veröffentlichten Dokument zum Goldsboro-Abtsurz heißt es nun:
„Fünf von sechs Verriegelungen waren durch den Fall gelöst worden! Nur ein einzelner Schalter hinderte die 24 Megatonnen-Bombe an der Detonation…Ein simpler, dynamo-technologischer, Niedrigspannungs-Schalter stand zwischen den U.S.A. und einer großen Katastrophe.“
Es war nicht gerade ein singulärer Vorfall. Am 17. Januar 1966 fielen bei einem ähnlichen kleinen Atom-Malheur der U.S. Air Force gleich vier Wasserstoffbomben auf die spanische Stadt Palomares und Umgebung, eine fiel ins Meer. Dabei explodierten die nichtatomaren Sprengsätze von zwei Wasserstoffbomben (die Explosion nichtatomaren Materials ist Teil jeder Detonation einer „Nuklearwaffe“). Die eigentlichen Wasserstoffbomben jedoch detonierten seinerzeit nicht.