Immer das gleiche Spiel ausländischer Mächte in Afrika: die Bevölkerungsgruppen werden gegeneinander aufgehetzt um bestehende Militärherrschaften zu festigen oder zu etablieren. Nicht nur unter dem Vorwand, dass sich die „Piratenszene“ bevorzugt im Golf von Guinea wegen der Vertreibung von der Ostküste des Kontinents „angesiedelt“ hat sowie natürlich nicht zu vergessen die „Al Qaida“-Nummer der Geheimdienste, agieren offiziell die Sondereinheiten der Befreiuungsstaaten in geheimer Mission als Vorhut für ihr wirtschaftssicherndes kapitales Verständnis von Recht und Ordnung.
Am vergangenen Samstag, dem 28.September 2013 fanden in dem westafrikanischen rohstoffreichen Staat seit dem Militärputsch im Jahr 2008 die jahrelang immer wieder verzögerten ersten Wahlen zum neuen Parlament statt. Dieser Tag markiert auch den vierten Jahrestag der tragischen Ereignisse, als am 28. September 2009 im Nationalstadion Conakry ein Massaker an der Zivilbevölkerung stattfand.
Die Wahlen sollten nun eigentlich am 12. Mai stattfinden und wurden wegen heftig aufflammender Unruhen erneut auf den Herbst verschoben. Am 19.Juli wurde der Präsidentenpalast angegriffen, ein Soldat der Präsidentengarde wurde dabei getötet. Daraufhin wurde Ex-Armeechef Nouhou Thiam als Rädelsführer verhaftet.
Fünf Millionen Wahlberechtigte waren nun am vergangenen Samstag dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Beteiligung lag um die 80 Prozent. Die Wahlen verliefen relativ friedlich. Hunderte von Beobachtern der Europäischen Union, der Africa Union (AU) und der Economic Community of West African States (ECOWAS) kamen in das Land. ECOWAS erklärte, dass die Wahlen unter annehmbaren Bedingungen von Freiheit und Transparenz stattfanden.
Noch eine Woche zuvor kam es zu grösseren Zusammenstössen auf den Strassen. Demonstranten der Opposition erschossen einen Polizisten. Bei den anschliessenden Unruhen wurden siebzig Personen verletzt. Nun wurde bekannt, dass das Militär vor einigen Tagen vier isrealische Söldner verhaftet hat. Ihnen wird vorgeworfen, durch Gewalttaten die Polizei und Sicherheitskräfte so zu provozieren, dass sie auf die Demonstranten schiessen und diese verletzen.
Die Undercover-Agenten hatten den Auftrag, Mitglieder der Opposition – besonders vom lokalen Stamm der Fula – anzuwerben und zu bezahlen, um im Vorfeld der Wahlen für gewalttätige Demonstrationen zu sorgen. Laut der CIA und dem französischen Geheimdienst French General Directorate for External Security (DSGE) waren auch französische und südafrikanische Paramilitärs bei der Planung aktiv, Präsident Alpha Condé in einem Putsch zu stürzen und so die demokratischen Wahlen zu verhindern.
Wir erinnern uns an die Ereignisse in Mali im vergangenen Jahr und an den Sturz von Präsident Morsi in diesem Jahr in Ägypten.
Die vier israelischen Agenten befinden sich jetzt auf der Insel Casa nördlich der Hauptstadt Conakry, die als Gefängnis für politische Aktivisten dient, hiess es.
Vor dem angesetzten Wahltermin warnte der Internationale Strafgerichtshof (ICC) all jene, die die Wahlen zu verhindern suchen:
„… Am Vorabend der lang erwarteten Wahlen ist die Spannung greifbar in den Strassen von Conakry und dem Rest des Landes. Unter diesen Umständen sind Appelle zur Ruhe und Zurückhaltung von den politischen Führern aller Parteien besonders willkommen. Lassen Sie mich noch einmal betonen, dass jeder, der zu Gewalt anstiftet, um die Durchführung von Verbrechen zu bestellen, zu fordern, zu fördern oder dazu in sonstiger Weise dazu beiträgt – von dem Internationalen Strafgerichtshof verfolgt wird. Es wird keine Straflosigkeit für internationale Verbrechen geben, die in Guinea stattfinden.“
Theoretisch müsste der ICC nun mit der Einleitung einer Untersuchung der festgenommenen Anstifter beginnen. Rein theoretisch…
Artikel zum Thema
KSK-Major im Jahr 2008 in Mali auf geheimer Mission
Quellen:
http://www.voanews.com/content/guinea-voter-turnout-tops-80-percent/1759859.html
http://www.timesofisrael.com/4-israeli-merceneries-held-in-guinea-for-plotting-coup/
http://pr-bg.com/content/view/39406/80/