„Direkt an der Front“: Bereits Westdeutschland führte in Afghanistan Krieg
Berichte: Bundeswehr und Bundesnachrichtendienst in 80er Jahren mit „Mujahedin“-Verbänden in Afghanistan „aktiv“, „direkt an der Front.“
Nach Berichten der „Welt“ und des ZDF befanden sich Angehörige des seinerzeit westdeutschen Militärs und Auslandsgeheimdienstes bereits während der ersten Eroberung Afghanistans durch U.S.-gestützten Proxy-Armeen von 1979 bis Ende der 80er Jahre unter den entsprechenden Verbänden der „Mujahedin“ / „Mudschaheddin“. Diese führten damals unter Leitung des U.S.-Auslandsgeheimdienstes C.I.A. und im Zuge der neuen Strategie des „Project Democracy“ von Pakistan aus einen Guerilla-Krieg gegen das von der Sowjetunion gestützte Regime in Kabul.
Den Recherchen von „Welt“ und ZDF zufolge autorisierten zwei westdeutsche Regierungen die Beteiligung von B.N.D. und Bundeswehr-Soldaten am ersten Afghanistan-Krieg, die von Kanzler Helmut Schmidt (S.P.D., 1974-1982) und Kanzler Helmut Kohl (C.D.U.,1982-1990, anschließend Kanzler der Berliner Republik bis 1998). Der Bundestag sei „nicht involviert“ gewesen, heißt es.
Bereits vor zwei Tagen veröffentlichte dazu die „Welt“ ein Interview von Jörg Eigendorf, Leiter des „Welt“-Investigativ-Teams, mit Reporter Florian Flade zur B.N.D.-Operation „Sommerregen“. Zitat Reporter Flade:
„Uns sagte ein Informant, dass die Sowjets definitiv deutsche Agenten wie Kriegsgefangene behandelt hätten, hätte man sie bekommen, Es war ein sehr heikles Unternehmen, da offenbar Nachrichtendienstler, als auch Angehörige der Bundeswehr, mit Mujahedin-Verbänden in Afghanistan aktiv waren, direkt an der Front.“
Nach dem Abzug der sowjetischen Truppen und dem Zusammenbruch der Sowjetunion marschierten schließlich am 25. April 1992 die Milizen der Kriegsfürsten Raschid Dostum, Abdul Ali Mazari und Ahmad Massud (Ahmad Shah Massoud) in Kabul ein.
Am 9. September 2001 starb der mit Dostum rivalisierende Massoud bei einem ominösen Attentat. In der Kamera von zwei ihn besuchenden „Journalisten“ explodierte ein Sprengsatz. Die Kamera war zuvor am 24. Dezember 2000 dem Journalisten Jean-Pierre Vincendet im französischen Grenoble durch fünf „bedrohliche Individuen“ gestohlen worden. Vincendet konnte sich das Autokennzeichen der Täter notieren und erstattete Anzeige. Die französischen Behörden äußerten, das Auto gehöre einem Mann in der südfranzösischen Stadt Roussillon, der aber „verschwunden“ sei und stellten alle Ermittlungen ein. Später rief den Journalisten jemand an, äußerte, er sei vom F.B.I. und sagte: „Wir haben ihre Kamera, aber sie ist in Stücke”. Noch in 2008 wurde dazu im english-sprachigen Wikipedia-Eintrag vermerkt, der französische Geheimdienst würde immer noch versuchen herauszufinden, wie die am 24.Dezember 2000 gestohlene Kamera von Frankreich zum Ort des Attentats auf Massoud am 9.September 2001 nach Nordafghanistan kam.
Der mit Massoud rivalisierende Kriegsfürst Raschid Dostum übernahm nach den Attentaten des 11. Septembers 2001 in New York und Washington, zwei Tage nach dem Tod Massouds, die Führung der U.S.-gestützten Proxy-Armeen in Nordafghanistan („Nordallianz“), die schließlich am 13. November 2001 in Kabul einmarschierte. Er ist heute der faktische Herrscher in der deutschen Besatzungszone und ein enger Partner der Bundeswehr.
Am heutigen 8.Oktober 2013 befinden sich nun der Außenminister und der Verteidigungsminister der Republik Deutschland in der deutschen Besatzungszone Afghanistans. Angeblich bereite man, 12 Jahre nach Beginn des weltweiten Terrorkrieges in 2001 und dem nachfolgenden Einmarsch u.a. deutscher Truppen in Afghanistan, den Abzug der Bundeswehr vor.