U.N.O.-Sicherheitsrat installiert „Sonderkoordinator“ in Syrien
Erfüllt Ake Sellström in Syrien nun die Funktion, die sein alter Vorgesetzter Hans Blix in Irak vor dessen Eroberung in 2003 innehatte?
Gestern Nacht beschloss der Sicherheitsrat der Organisation der Vereinten Nationen mit seinen Vetomächten Vereinigte Staaten von Amerika, Vereinigtes Königreich, Frankreich, der Russischen Föderation und China durch schriftliche Bestätigung den von U.N.O.-Generalsekretär Ban Ki Moon vor einigen Tagen vorgestellten Plan zum weiteren Vorgehen in Syrien. Der exakte Inhalt des Plans, der die erste offizielle gemeinsame Operation der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (Organization for the Prohibition of Chemical Weapons, O.P.C.W.) und der Organisation der Vereinten Nationen U.N.O. beinhaltet, wurde nicht öffentlich gemacht.
Wie die „Washington Post“ vor vier Tagen berichtete, beinhaltet der vom U.N.O.-Generalsekretär Moon an den U.N.O.-Sicherheitsrat zur Bestätigung gesandte Brief zehn Seiten. Er beinhaltet im Zuge der Überwachung der Zerstörung der Chemiewaffen des Regimes in Syrien eine Aufstockung auf 100 „Experten“ von O.P.C.W. und U.N.O., sowie die Installation eines „Sonderkoordinators“. Wer diesen Posten, durchaus vergleichbar mit der Position des heute vergessenen und seinerzeit für die Eroberung des Irak immens nützlichen Hans Blix, nun innehaben wird, ist derzeit noch unbekannt.
Sollte es Åke Sellström (Ake Sellstrom) werden, dürfte das ein Hinweis sein, dass sich unsere Einschätzung hinsichtlich des weiteren Ablaufs in Syrien bestätigt. (28.September, Eroberung Syriens: Szenarien des weiteren Verlaufs).
Wie wir am 19. September berichteten, ist Sellström – im März bereits zum Leiter einer U.N.O.-Sonderkommission zur Untersuchung von vermeldeten Chemiewaffen-Einsätzen in Syrien ernannt – tief verstrickt in den Sumpf des militärisch-industriellen und spionage-technologischen Komplexes.
Neben anderen hochrangigen Tätigkeiten ist Sellström Projektleiter am „European CBRNE Center“, einer getarnten paramilitärischen Einrichtung an der Universität Umea in Nordschweden, “die die Sicherheit und die Anfälligkeit der Gesellschaft studiert, insbesondere bei Vorfällen mit chemischen (C), biologischen (B), radiologischen/nuklearen (RN) und explosiven (E) Substanzen“. U.a. war das „CBRNE Center“ Brutstätte des explizit vom damaligen Innenminister und heutigen Finanzminister der Republik, Wolfgang Schäuble, voran getriebenen 5-Jahresplans „Stockholmer Programm“ der „Europäischen Union“.
Es war denn auch Sellström, der „Aufklärer im Wartestand“ höchstselbst, der die Untersuchung der nach dem vermeldeten Einsatz der Chemiewaffe Sarin in Syrien am 21. August eingeholten Proben ausgerechnet im Labor der „Swedish Defence Research Agency“ des Verteidigungsministeriums ihrer Majestät in Umea vermeldete, also am „CBRNE Center“, für das Sellström arbeitet.
Wie Yoichi Shimatsu (Japan Times Weekly) auf Global Research berichtete, pflegt die Universität von Umea allerbeste Kontakte zum militärisch-geheimdienstlichen Komplex Israels, sowie zu den entsprechenden Strukturen des Nordatlantikpaktes N.A.T.O.
Shimatsu war journalistischer Berater zur Untersuchung des Giftgas-Einsatzes der Weltuntergangs-Sekte Ōmu Shinrikyō in der U-Bahn von Tokio am 20. März 1995. Die Sekte verwendete damals die Chemiewaffe Sarin.
Seltsam, dass im Jahre 2013 kein einziger in gehobener Position sitzender Funktionär im „Westen“ den Einsatz von Sarin durch andere, nicht minder verrückte Sektierer in Syrien zur Beförderung einer Invasion für möglich hält. Mutmaßlich sitzen diese Verrückten und Armageddon-Messianiker einfach in zu gehobener oder gar „heiliger“ Funktion, als das irgendwelche Jemands den Mut aufbringen könnten deren „Heiligkeit“ in Frage zu stellen.
Der gestern von U.N.O.-Generalsekretär Ban Ki Moon dem U.N.O.-Sicherheitsrat vorgelegte und von diesem bewilligte Plan war zuvor von Funktionären der U.S.A. und der Russischen Föderation ausgearbeitet worden.
Am 19. November 2002, kein halbes Jahr vor der Eroberung des Irak, traf seinerzeit die U.N.O.-Kontrollkommission in Bagdad ein. Die Leitung hatte Hans Blix. Sein leitender Funktionär: Ake Sellström.
Nachtrag 22. Oktober:
Am 16. Oktober ernannte U.N.O.-Generalsekretär Ban Ki Moon die ehemalige U.N.I.C.E.F.-Mitarbeiterin und derzeit für das U.N.-Entwicklungsprogramm U.N.D.P. tätige Niederländerin Sigrid Kaag zum Sonderkoordinator / zur Sonderkoordinatorin der U.N. / O.P.C.W. Mission in Syrien.