Jena: Studierendenrat der FSU Jena solidarisiert sich mit dem soziokulturellen Projekt Inselplatz 9a

jenainsel1 Erklärung des StuRa der Friedrich-Schiller-Universität zum Erhalt des Hauses Inselplatz 9a in Jena:

Der Studierendenrat der Universität Jena hat vor dem Hintergrund der bisherigen öffentlichen Debatte auf seiner gestrigen Sitzung einstimmig beschlossen, sich für den Erhalt des Projekts Inselplatz 9a am gegenwärtigen Standort auszusprechen. Zugleich kritisiert er den erheblichen Druck auf andere soziokulturelle Initiativen, der auch mittels Fehlinformation und Übertreibung zu Entsolidarisierungen geführt hat. Die kritische Frage, wie und ob die Bevölkerung ausreichend in Planungs- und Veränderungsprozess wirksam einbezogen werden, ist weiterhin gestellt.

Durch die Planungen der Stadt Jena, die Fläche am Inselplatz zum Campus bzw. High-Tech-Standort umzubauen, würden die dort lebenden, kulturell und sozial aktiven Menschen verdrängt und erneut ein Projekt ins Abseits gedrängt. Auch wenn die Stadt Jena nicht Eigentümerin des Hauses am Inselplatz 9a ist, steht sie doch in der Verantwortung, Freiräume für Kultur und alternative Lebensweisen zu erhalten und vor allem in Planungen und politisches Handeln einzubeziehen.

Nach Einschätzung des Studierendenrates benötigt Jena Platz für das Zusammenleben verschiedener Menschen mit unterschiedlichen Lebensvorstellungen und eine unkonventionelle Kulturszene. Dabei ist gerade die Neugestaltung des Inselplatz eines Chance, die unterschiedlichen Dimensionen studentischen Lebens an einem Ort zu integrieren: Hörsäle, Mensa, Wohnraume, Freiräume. Eine junge, wirtschaftlich erfolgreiche Stadt wie Jena kann und muss sich das leisten wollen. Freiräume für Kultur gehören an zentrale Orte, in die Innenstadt und dorthin, wo Menschen sich treffen und miteinander in Beziehung treten. Diese Ziele müssen ebenso im Bebauungsplan Berücksichtigung finden. Weiterhin fordert der StuRa, in die Planungsprozesse für den neuen Campus einbezogen zu werden.

Daher bekennt sich der StuRa auch weiterhin zur Idee eines Campus am Inselplatz. Um aber den Anspruch auf kulturellen Freiraum umsetzen zu können, soll am Inselplatz alte und neue Bausubstanz verbunden werden. Der Studierendenrat möchte eine Integration des Projekts in den Bebauungsplan anregen und damit die Idee eines Campus, der nicht nur ein Ort des universitären Lernens und Forschens, sondern auch Ort von Kultur und Leben ist, ins Gespräch bringen.

13. November 2013

Studierendenrat der FSU

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Quelle: Jenapolis