Jena: Massenprotest „StEPagainst“ der Studenten an Friedrich-Schiller-Universität

Tausende folgten dem Aufruf des Aktionsbündnisses „StEPagainst“ gegen den unverschämten Ausverkauf der Bildung durch Sparvorgaben der Schwarz-Roten Regierung

stepagainst1

Die Landesregierung des Freistaats Thüringen (SPD und CDU) verordnete durch das Thüringer Bildungsministerium unter Leitung von Christoph Matschie (SPD) den Hochschulen und Universitäten des Landes drastische Einschnitte.

So soll die Friedrich-Schiller-Universität Jena bis zum Jahr 2015 mit sieben Millionen Euro zehn Prozent ihrer Ausgaben reduzieren.

Heute morgen, am 22. November 2013, traf sich der Universitätsrat, um einen Struktur- und Entwicklungsplan 2020 (StEP) zu erarbeiten. Es geht um die Streichung von Instituten, Studienfächern, keine Wiederbesetzung von Professuren, Streichung dieser Lehrstellen, Stellenabbau beim wissenschaftlichen Personal. Einhundertfünfundzwanzig Vollzeitstellen sollen bis Ende 2015 gestrichen werden und bis zum Jahr 2020 dreissig Professuren. Da viele Arbeitsplätze der wissenschaftlichen Mitarbeiter keinen Vollzeitstellen sind, betrifft es noch mehr Personal.

Eröffnungsrede StEPagainst auf dem Campus Ernst-Abbe-Platz

Studenten riefen kurzfristig zu einem Protest auf, unterstützt von Professoren und einem breiten Bündnis von Aktivisten des Freiraum-Blocks, aus der Jenaer Kunstszene und verschiedenen Bürgerinitiativen. In den sozialen Medien wurde der Aufruf „StEPagainst“ zu der Kundgebung weit verbreitet. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich bis zu sechstausend Menschen, die trotz eines Werktages früh um 8 Uhr auf dem Campus und dem anschliessenden Marsch durch die Innenstadt zusammenkamen.

Mobilisierungsaufruf vom 21. November 2013, unterstützt von Prof. Lessenich und Prof. Beckstein:

Protestumzug durch die Jenaer Innenstadt, angeführt von der Sensenfrau und -Männern:

stepagainst2

stepagainst4

Vor dem Universitätshauptgebäude:
stepagainst3

KW: KANN WEG-Sensenbanner („künftig wegfallend“, (kw-)Vermerk für eine Ausgabe oder Planstelle im Öffentlichen Dienst, die in den folgenden Haushaltsjahren nicht mehr benötigt wird. Hat bei Planstellen die Wiederbesetzungssperre zur Folge.)

stepagainst5

(Fotos: Jürgen Michel, Jena)