Wer nicht Souverän sein will, sondern Imperialist, soll das sagen. Und dann zum Teufel gehn.
„Sie haben das Buch gelesen, Goldsteins Buch, oder mindestens Teile davon. Hat es Ihnen irgendetwas gesagt was sie nicht schon wussten?“
„Sie haben es gelesen?“, fragte Winston.
„Ich schrieb es.“
(aus „1984“)
Netzpolitik.org war bisher eine der wenigen Seiten in der Republik die hier in der Zeitung positiv bewertet und in der Agentur verlinkt wurden. Nicht mehr.
Auszug aus dem von Markus Beckedahl am 22. November eingestellten Artikel „Souverän abgehört – Warum Deutschland immer noch besetzt ist“, fast ausschließlich aus Zitaten des Hessischen Rundfunk bestehend:
„Vielleicht müssen wir einfach nur erkennen, dass in Zeiten der Globalisierung Souveränität keinen Platz mehr hat.“
Dieses verfassungsfeindliche, antidemokratische, antigriechische, antispanische, antiitalienische, antifranzösische, usw, Geschwafel in einer Zeit zu veröffentlichen, in der sich die Menschen auf dem Kontinent während eines perfiden (und explizit von deutschem Boden aus geführten) finanziellen Angriffskrieges gegen ihre Souveränität, ihr bisschen Hab und Gut, ihre Volkswirtschaft und ihre Heimat, bis hin zu ihrer Würde und ihrem Verstand, aus lauter Verzweiflung schon vor ihren Parlamenten erschiessen, das ist so unendlich dumm, schäbig und gemein, so voll der faschistischen Heimtücke mit der diese Länder schon einmal aus Deutschland überfallen wurden, dass das Konsequenzen haben muss. Und selbst in einer Republik zu sitzen, in der die Leute zu dumm sind für die Demokratie und, anstatt z.B. eine ganz normale (ergo verfassungstreue) Partei zu gründen, sich selbst zum Opfer runterschreiben, macht nichts davon besser; ganz zu schweigen davon, wenn man denn schon abgehört und ausgespitzelt wird (wer möchte mir dazu was erzählen? Freiwillige vor!), genau die Verfassung in Frage zu stellen, die durch eine bizarre Querfront aller etablierten Journalisten, Parteien, Banken und natürlich besonders die Brüder und Schwestern in den Geheimdiensten in Frage gestellt, ignoriert oder angegriffen wird.
Dieser Artikel auf Netzpolitik.org (auf dem bereits vor Jahren ausgerechnet Ralf Bendrath von „deutschem Verfassungsnationalismus“ sprach, was für eine Enttäuschung) und der Bericht auf HR3 sind keine Einzelfälle und nicht als singuläre Phänomene zu betrachten. Sie passen haarscharf zu diesem Artikel des „rechtspolitischen Korrespondenten“ der „taz“, Christian Rath, zur präzedenzlosen Installation eines Hauptausschusses im Bundestag:
„Die Linke beschwert sich über das Arbeitsinstrument Hauptausschuss – der sei im Grundgesetz nicht vorgesehen. Wie deutsch ist das denn?“
Wer es immer noch nicht verstanden hat: dieser nach dem Gletscherprinzip konzipierte und weltweit im Schatten von Terrorkrieg (ab 2001) und „Finanzkrise“ organisierte Systemwechsel (in September / Oktober 2008) zur Unterwerfung unter „systemrelevante“ Banken und irgendeine verdammte „Finanzmarktstabilität“ – Zur Hölle damit! -, dieser schleichende Staatsstreich gegen die souveränen Demokratien, zielend auf das Verschwinden der Staaten, dem Aufsteigen Orwellscher Blöcke und eines weltweiten, ungehemmten „Marktes“, einem Totalen Kapitalismus, dies alles folgt Jahrzehnte alten imperialistischen Blaupausen. Alles wurde angekündigt.
Samuel P. Huntington umschrieb nach dem Zusammenbruch des konkurrierenden „Ostens“ 1992 in einem Referat für das “American Enterprise Institute” die bis heute quer durch die Nomenklatura immer wieder benutzte Ideologie des “Clash of Civilizations” erfand (in Deutschland häufig als “Kampf der Kulturen” zitiert). (ausführlicher Bericht dazu hier).
Huntington, einem Vordenker dieses imperialistischen Kampfbegriffs „Globalisierung“, präzisierte seine extremistische Ideologie im Buch “The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order” (“Der Zusammenstoß der Zivilisationen und die Neuauflage der Weltordnung”). Samuel P. Huntington beschwor das Verschwinden von Staaten auf der Erde und deren Ersatz durch Blöcke von “Zivilisationen”, bzw “Kulturen” (s.o.). Huntington erfand 2004 bezeichnenderweise den “Davos-Menschen”, in Anspielung auf die ehrenwerte Gesellschaft des “Entscheider”-Ensembles im “Weltwirtschaftsforum”, deren Privilegierte
“wenig Zeit haben für national(staatlich)e Loyalität, national(staatlich)e Grenzen als Hindernis betrachten die dankenswerterweise verschwinden und die national(staatlich)en Regierungen als Restbestände der Vergangenheit ansehen, deren einzige nützliche Funktion es ist die globalen Operationen der Elite zu ermöglichen.”
Ich sage jedem der versucht die alten imperialistischen Formeln nachzubeten, und sei es nur dieses Schwachsinnswort von der „Globalisierung“ eines schon vor dem Kapitalismus runden Planeten, oder diesen Dreck über den Kontinent Europa (der Gott sei Dank schon vor der „Europäischen Union“ existierte und dies auch noch lange, laaaaange nachher tun wird), ich sage all diesen kopf-, hirn-, herz- und rückgratlosen DienerInnen, dass sie hier, genau hier, mit ihrem „globalisierten“ Quadratschädel gegen die Wand rennen. Und das unsere Wand stehen bleibt.
Also bye, bye, Netzpolitik.org, „taz“, Konsorten.
Und jedem anderen Feind des Grundgesetzes: Wir sehen uns auf dem Schlachtfeld.