Arabische Beduinen‭ ‬protestieren gegen gewalttätigen Vertreibungsplan im Negev

Ein Besuch am Sonntag bei mehreren israelischen Gesetzgebern in der Negevwüste im Süden Israels‭ ‬traf auf Proteste,‭ ‬die von lokalen Bewohnern organisiert wurden,‭ ‬die gegen den israelischen Plan protestieren,‭ ‬nach dem sie zwangsweise‭ ‬vom Land ihrer Vorfahren vertrieben werden sollen.‭ ‬

Dieser Plan,‭ ‬der‭ der Prawerplan genannt wurde‭, ist in die zwangsweise Vertreibung von Tausenden palästinensischer Beduinen verwickelt,‭ ‬die seit Hunderten von Jahren in der Negev‭ ‬leben.

Der Protest am Sonntag folgte den‭ ‬Ausbrüchen der letzten Woche in der Knesset durch mehrere arabische Mitglieder der Knesset.‭ ‬MK Ahmed Tibi sagte:‭ „Ihr seid zu weit gegangen.‭ ‬Dieses Gesetz ist ein Kainsmal auf der Stirn‭ ‬ der Knesset,‭ ‬und Scham auf der Stirne eines jeden‭ ‬von Euch,‭ ‬der diese Gesetzvorlage unterstützt.‭ ‬Was würdet ihr tun,‭ ‬wenn es einen Plan gäbe,‭ ‬nachdem ihr aus euren Häusern vertrieben worden wärt.‭ ‬Jede vernünftige Person schreit auf,‭ ‬protestiert,‭ ‬drückt ihre Wut‭ ‬aus‭; ‬er ist ärgerlich.‭ ‬Er reagiert auf die Aggression‭.“

Während des Sonntagprotests wurden vier Demonstranten von israelischen Polizeikräften verletzt,‭ ‬die die gewaltfreie Demonstration angriff und zwei verhaftete.‭ ‬Die Abgeführten wurden als ein Beschäftigter des al-‭ ‬Mezan-Zentrums für Menschenrechte erkannt,‭ ‬der als Beobachter dort war‭; ‬der andere war ein Bewohner des Beduinendorfes von Rafat,‭ ‬Yunis Moussa Abu Abed.

Das Knesset-Komitee,‭ ‬dessen Besuch den Protest nahe legte,‭ ‬wurde gebildet,‭ ‬um den Prawerplan zu erfüllen:‭ ‬Die Massenvertreibung der palästinensischen Beduinen vom Land ihrer Vorfahren.‭ ‬Während israelische Gesetzmacher behaupten,‭ ‬dass die gewaltsame Vertreibung notwendig war und dass‭ die Beduinen in Reservate gebracht würden,‭ ‬die von der israelischen Regierung‭ geschaffen worden seien.‭ ‬Die Vertreter der Beduinen wiesen darauf hin,‭ ‬dass ähnliche Reservate in der Vergangenheit von der israelischen ‬Regierung schon errichtet worden waren,‭ ‬aber vernachlässigt werden und es an Infrastruktur und Regierungsunterstützung mangelt.

Ein solches Beduinenreservat wurde von der israelischen ‬Regierung nahe am Jerusalemer Müllabladeplatz errichtet und Tausende Beduinen,‭ ‬die dorthin vertrieben wurden,‭ ‬beklagten sich,‭ ‬dass jede Einrichtung und Infrastruktur fehlt und dass es total vernachlässigt sei.‭ ‬Gleichzeitig ist Land von vertriebenen Beduinenfamilien‭ ‬von der israelischen Regierung zur Entwicklung eines Luftwaffentrainingsortes und für‭ ‬andere Regierungseinrichtungen genommen worden.

40‎ ‏000‎ ‏palästinensische Beduinen‭ sollen‭ ‬nach dem ‬von der Knesset akzeptierten‭ ‬Prawerplan vorgesehen,‭ ‬gewaltsam vertrieben werden‭ ‬-‭ ‬man wartet nun‭ ‬nur noch auf die Erfüllung,‭ ‬.

Orginalartikel Bedouin Arabs protest forced displacement plan in Negev, southern Israel vom 25.11.2013

‎(‏dt.‭ ‬Ellen Rohlfs)