Gefeuerter U.S.-Atomwaffen-General: Alkoholiker Michael Carey brüskierte Russen – Filmriss und ständig sturzbesoffen in Moskau

Geisteskranker Säufer setzte Annäherung zu Atomwaffen-Gesprächen der bilateralen Kommission des Präsidenten zwischen Moskau und Washington aufs Spiel und brachte diese beinahe zum Platzen – guter Schachzug des U.S.-Verteidigungsministeriums, auf diese Weise dieses sprengstoffgeladene, gefährliche und selbstgefällige Wrack auf diesem nuklearen Posten loszuwerden

Einen extrem aussergewöhnlichen Vorgang leitete das Pentagon ein. Angeblich unter der Anfrage von Reportern im Namen des Freedom of Information Act wurde der vertrauliche komplette 44-seitige Untersuchungsbericht „Report on the conduct of Maj. Gen. Michael Carey“ des Inspector General of the Air Force mit wortwörtlichen Aussageprotokoll der sieben Augenzeugen am gestrigen Donnerstag, den 19.Dezember in der Washington Post abgedruckt.

Majorgeneral Carey wurde am 11. Oktober 2013 vom United States Air Force Global Strike Command (AFGSC) seines Postens als Kommandeur der 20th Air Force und der Verantwortung für die nuklearen Langstreckenraketen enthoben und wurde als spezieller Assistent dem Kommandeur des Air Force Space Command zugeordnet. Der Kommandeur der 20th Air Force ist auch Chef der Task Force 214 (TF 214), die die Alarmbereitschaft der Interkontinentalraketen (ICBMs) für das United States Strategic Command (U.S.S.T.R.A.T.C.O.M) liefert. Als Grund wurde nur das verspielte Vertrauen in seine Person genannt. Die Trinksucht wurde wie in allen hochrangigen Positionen kaum öffentlich und ist nur Insidern hinter vorgehaltener Hand bekannt.

Der nun freigegebene Bericht beinhaltet die Geschehnisse während eines viertägigen Besuches auf Einladung des russischen Verteidigungsministeriums vom 14. bis 18.Juli 2013 einer U.S.-Militärdelegation (Military Cooperation Working Groups) unter Carey‘s Leitung in Russland. Das Ziel der Reise bestand in vertrauensbildenden Massnahmen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten von Amerika im Umgang mit den Beständen und Sicherung der Atomwaffen. Zum Programm gehörten Erfahrungsaustausch und Teilnahme als Beobachter an einer zweitägigen Übung russischer Streitkräfte, die zum Beispiel den sicheren Umgang im Transport von nuklearen Waffen vorführten.

Carey, der sich von Beginn der Reise über die ganzen Tage bis zur Rückreise in die U.S.A. als starker Alkoholiker für seine Begleiter offenbarte, wurde ebenfalls von der Untersuchungskommission befragt, wo er sich an viele Vorkommnisse nicht mehr erinnern konnte. Die Details der Speisen blieben in seinem Gedächtnis haften und er konnte die Zutaten genau beschreiben.

Der Air Force General, der sich nach dem ersten Tag der Manöverübung nach wieder durchzechter Nacht völlig verkatert weigerte, am folgenden an dieser teilzunehmen, weil das „Zeitverschwendung und schade um das Geld zu dieser Reise wäre“ und die russische Ausrüstung als „Stand Zweiter Weltkrieg“ verspottete, wurde nachts putzmunter und trieb sich in auswärtigen Tanzbars mit zwei fremden (sicher vom russischen Geimdienst auf Gäste angesetzten) Frauen bis in die frühen Morgenstunden herum, die er als „heiss“ bezeichnete und im Ritz-Carlton-Hotel kennengelernt und sich für die nächste Nacht ohne Wissen der anderen Offiziere wieder verabredet hatte.

Am Morgen dieses Tages schon verpennte er in vollen Klamotten auf dem Bett den vereinbarten Termin, nachdem ihn einer seiner Mitreisenden weckte, brauchte er fünfundvierzig Minuten, um in der Lounge seines Hotels (Marriott) zu erscheinen.

Während der Treffen oder gemeinsamen Essen mit den russischen Gastgebern unterbrach er ständig die Dolmetscher oder Redner bei ihren Toasts mit kindischen besserwisserischen Zwischenrufen. So soll er zu Syrien oder Edward Snowden die Russen gemassregelt haben, sich auf deren Seite zu stellen. Im Bericht heisst es, dass es üblich ist, ohne Erklärung die Hand über das Glas zu legen um den Kellnern zu signalisieren, dass diese es nicht auffüllen sollen. Keiner wird deshalb beleidigt sein, wenn bei einem Toast das erhobene Glas so gut wie leer ist.

Dem Gesprächsprotokoll der befragten Augenzeugen zufolge vermieden die russischen Militärs konsequent jeden politischen Disput und lenkten das Gespräch auf das Wetter. Am nächsten Tag versuchten die russischen Gastgeber ein distanziertes Protokoll während des Dinners einzuhalten um ein neuerliches Entgleisen zu verhindern, was jedoch wieder zwecklos war. Carey pfiff im Suff auf jegliche Etikette. Ein U.S.-Offizier gab an, dass er sich „am liebsten vor Scham unter dem Tisch verkrochen hätte“.

Zum kulturellen Teil gehörte an einem der Nachmittage ein Rundgang über den Roten Platz. Gleich zu Beginn mussten seine eigenen Leute ständig auf Carey warten, der körperlich nicht mehr in der Lage war, dem Spaziergang zu folgen, wie im Trance lallte, beschissen aussah und sich hinsetzte. Einer der Offiziere blieb zu seiner Sicherheit bei ihm, den er aber wegschickte weil er allein sein wollte. Spät abends jedoch verdrückte er sich wieder zielgerichtet in eine Bar, wo seine neuen Damenbekanntschaften auftauchten und ihn mit Küsschen begrüssten.

Bei einem Besuch eines Klosters benahm sich der General ebenfalls unmöglich, verpasste der Dolmetscherin mehrere Hiebe mit der Faust, schmollte wie ein beleidigtes Kind über ihren russischen Akzent beim Übersetzen ins Englische und gab das als Grund an, von der Gruppe auszurücken.

Auf der Reise nach Moskau prahlte Carey während eines Zwischenstopps in Zürich in der Schweiz in dem öffentlichen Teil des Transitraumes lautstark, damit es alle Reisenden hören konnten, dass er als Hüter über die U.S.-Atomwaffen jeden Tag die Welt retten würde. Dieses Benehmen legte er auch in Moskau öffentlich an den Tag. Gegenüber seinen Mitreisenden diffamierte Carey die Regierung, die gegen ihn wäre.

Michael Carey wurde vor Beginn der Reise am 14.Juli ausführlich über das Programm, das die russische Seite vorbereitet hatte, im Pentagon informiert. Es ist stark anzunehmen, dass die Trinksucht und die damit zu erwartendenden vorprogrammierten Entgleisungen von Carey einkalkuliert wurden um diesen zu degradieren. Seinen militärischen Parteigängern wird somit eine in ihren Augen „berechtigte“ Widerrede entzogen.

Es besteht natürlich auch die Möglichkeit, dass Michael Carey mit seinem Laster als geeignetes Subjekt gezielt ausgewählt und dazu benutzt wurde, um die Gespräche und die Annährung zu den Fragen des Atomwaffen-Bestandes und ihre Reduzierung zu sabotieren. Es gibt nichts in dieser Branche, was nicht dreckig genug sein kann um Ziele durchzusetzen.

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