Die meisten wollen, dass Deutschland Probleme auf diplomatische Weise regelt
Jede Äußerung, die in den letzten Tagen aus dem deutschen Außenministerium und Verteidigungsministerium kam, hat die Vorstellung eines vermehrten militärischen Engagements im Ausland als Selbstverständlichkeit hochgespielt. Eine Befragung der Öffentlichkeit hatte offensichtlich keinen Platz in dieser Rechnung.
Hätten sie diese allerdings gefragt, hätten sie das Gleiche herausgefunden wie eine Umfrage von YouGov/DPA, welche heute veröffentlicht wurde, nämlich dass die überwältigende Mehrheit der deutschen Öffentlichkeit gegen eine Zunahme der militärischen Einsätze des Landes im Ausland ist.
Die Umfrage zeigte, dass das Land etwa zur Hälfte der Meinung ist, dass das derzeitige Ausmaß der Intervention „zu hoch” ist, und andererseits gegen Zuwächse über den derzeitigen Stand von 5.000 Soldaten im Ausland hinaus, wobei eine starke Mehrheit glaubt, dass Deutschland besser daran täte, Konflikte mit diplomatischen Methoden zu lösen anstatt mit militärischer Gewalt.
Deutsche Regierungsvertreter haben das derzeitige System als „Politik der Zurückhaltung“ gescholten, die endlich aufhören muss, und haben besonders auf größere militärischen Einsätze in Zentralafrika gedrängt, um dem Nachbarland Frankreich zu helfen, das sich bereits in diesen besonderen Sumpf geworfen hat.
Die Administration Obama hat wiederholt Deutschland dazu gedrängt, im Ausland aggressiver vorzugehen, nachdem es eines der wenigen Mitgliedsländer der NATO ist, das sich tatsächlich gesteigerten Interventionismus in der derzeitigen Budgetkrise leisten kann, wobei Regierungsvertreter der Vereinigten Staaten von Amerika jegliche Zuwächse bei den militärischen Ausgaben der NATO als zwangsläufig positiv betrachten, ganz egal, was bei den Kriegen herauskommt.
Orginalartikel „Poll Shows Germans Opposed to Plans for More Military Intervention“ vom 31. Januar 2014