Japans Regierung, die seit einigen Jahren eine Verfassungsänderung bezüglich der bisher verbotenen Auslandseinsätze ihrer Verteidigungsarmee anstrebt, wird zu Recht als potentielles nukleares Sicherheitsrisiko eingeschätzt. Mit der erstmaligen Entsendung von Kriegsschiffen im Jahr 2008 im Rahmen der vom Westen vom Zaum gebrochenen „Piraterie“-Bekämpfung vor der ostafrikanischen Küste und Plänen zur Errichtung eines Militärstützpunktes im Jahr 2010 in Dschibuti wurde der erste Tabu-Bruch vollzogen.
Während des Kalten Krieges wurden von den Vereinigten Staaten von Amerika in den sechziger Jahren grosse Mengen an Plutonium, das in nuklearen Sprengköpfen eingesetzt werden kann, an Japan für Forschungszwecke für die zivile Nutzung der Atomenergie übergeben.
Aus sicherheitstechnischen Gründen, die wohl nicht nur in der kommerziellen Verwendung in Kernreaktoren liegen, forderte das Weisse Haus in der Regierungszeit von Barack Obama mehrfach vergeblich diesen nuklearen Posten wieder zurück.
Zeitungsberichten zufolge würde sich die japanische Regierung sträuben, die Menge von 331 Kilogramm herauszugeben. Bis zu fünfzig Atombomben könnten mit diesem atomwaffenfähigen Material hergestellt werden. Nach den Richtlinien der Internationalen Atomenergiebehörde werden für die Herstellung einer Atombombe weniger als acht Kilogramm benötigt.
Die chinesische Regierung forderte „sehr besorgt“ vor einer Woche Japan auf, zu diesen Medienberichten Stellung zu nehmen und sich an die internationalen Sperrverträge zu halten, nachdem in einem kürzlich veröffentlichten Bericht des U.S.-Kongresses der japanische Premierminister Abe Shinzo mit seinen militärischen und geschichtlichen Ansichten nach dem Besuch des Yasukuni Shrine am 26.Dezember 2013 als rechtsextremes Sicherheitsrisiko eingestuft wurde. Südkorea und China verurteilten scharf diese Geste des Premiers und ehemaliger Besatzungsmacht ihrer Länder.
Angeblich würde nach Angaben der Regierung in Tokio das Plutonium weiterhin für Forschungszwecke für die Weiterentwicklung der Schnellen Brüter benötigt. In dem Artikel vom 7.Februar 2014 „Japan holds to dangerous plutonium separation plan“ in der Asia Times werden die nuklearen Pläne zur weiteren Anwendung der Kernkraft in dem von Erdbeben, Tsunami und Vulkanausbrüchen reichlich heimgesuchten Land am Feuerring beschrieben. Japan verfügt weder über ein Zwischen-, geschweige über ein Endlager für abgebrannte Brennstäbe und vergräbt die strahlenden Komponenten verglast unter der Erde („Strahlende Fracht: geheime Reise von Europa nach Asien„). Das Reaktor-Unglück vor drei Jahren hat aller Welt bis heute verdeutlicht, dass – und nicht nur – Japan niemals in der Lage ist, diese Technik zu beherrschen.
Der japanische Kabinettsminister Yoshihide Suga bestätigte am Mittwoch, den 26.Februar 2014, entsprechende laufende Verhandlungen mit Washington.
Auf dem kommenden Nuklear-Gipfel im März 2014 in Den Haag könnte wahrscheinlich eine offizielle Vereinbarung über eine Rückgabe des Plutoniums an die Vereinigten Staaten von Amerika erreicht werden, hiess es aus dem japanischen Bildungsministerium.
Quellen:
http://german.cri.cn/3185/2014/02/26/1s212300.htm
http://german.china.org.cn/international/2014-02/18/content_31515138.htm
http://german.cri.cn/3185/2014/02/26/1s212298.htm
http://english.cntv.cn/program/newsupdate/20140227/101067.shtml
http://www.todayonline.com/chinaindia/china/china-extremely-concerned-japan-holding-weapons-grade-plutonium
https://www.radio-utopie.de/2010/04/28/japans-regierung-bricht-unter-piraten-vorwand-die-verfassung-des-landes/
https://www.radio-utopie.de/2008/12/21/piraten-treffen/