Ukraine-Krise: Es gibt Belege dafür, dass während der entscheidenden Phase des Umsturzes Scharfschützen aus dem von Putsch-Kräften besetzten Hotel „Ukraine“ auf Demonstranten und Journalisten am Maidan-Platz feuerten.
Gestern wurde ein abgehörtes Telefonat vom 26. Februar zwischen Estlands Außenminister Urmas Paet und der Außenbeauftragten der “Europäischen Union” Catherine Ashton ins Internet gestellt (Radio Utopie berichtete). In diesem äußert Paet, der kurz zuvor selbst in der ukrainischen Haupstadt gewesen war, dass nach seinen Informationen am entscheidenden Tage des Umsturzes, dem 20. Februar, es „die selben Scharfschützen waren die die Menschen von beiden Seiten erschossen“ und dass hinter diesen nicht der gestürzte Präsident Viktor Yanukovych, sondern „jemand aus der neuen Koalition“ im Kiever Regime stehe. (siehe dazu eine Tweet-Reihe von Radio Utopie vom selben Tage 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8.)
Eine Video-Dokumentation, die wir bereits gestern verlinkten und nun eingebettet zeigen, gibt deutliche Hinweise auf Schüsse aus dem Hinterhalt in den Rücken vorrückender Demonstranten am 20. Januar. Die Bilder der erschossenen Demonstranten dienten in Folge als effektives politisches Mittel den Umsturz gegen die amtierende, gewählte, verfassungsmäßige und korrupte Regierung zu befördern.
Unbestritten ist, dass nachdem aus dem Hinterhalt das Feuer sowohl auf Demonstranten als auch Polizei-Kräfte eröffnet worden war, ein allgemeiner Schusswechsel ausbrach. In diesem auf dem Youtube Kanal der BBC ins Netz gestellten Bericht von Reporter Gabriel Gatehouse spricht dieser denn auch davon, dass die Mehrzahl des Schussfeuers offenbar aus den Linien der Polizei-Kräfte abgegeben wurde…
„..aber nicht alles davon. Von einem der oberen Fenster des Hotels („Ukraine“) war ein Schuss zu hören … Ich sah den Schützen. Er trug einen der grünen Helme der Protestler.“
Was BBC-Reporter Gabriel Gatehouse bei seinem Bericht, zu diesem Zeitpunkt sicherlich opportun, wegließ: der Heckenschütze hatte auf sein Team gezielt. Und zwar nachdem es genau dieses Fenster gefilmt hatte.
Hier die ungeschnittenen Aufnahmen vom Gatehouse BBC-Filmteam am 20. Februar am Kiever Maidan-Platz:
Gatehouse, wie viele andere Journalisten aus dem Westblock, waren selbst im Hotel „Ukraine“ stationiert. Was sich nun in den oberen Stockwerken abspielte – wer wusste es? Wer wollte es wissen?
Nicht nur die BBC, sondern die gesamte etablierte Presse des Westblocks, muss sich fragen, mit wem sie beim Umsturz in der Ukraine wissentlich oder unwissentlich gemeinsame Sache gemacht hat. Und ob die Folgen dieser weiteren Eroberung des Westblocks, im Zuge eines nach bis heute nie zivil-gerichtlich behandelten Attentaten am 11. September 2001 begonnenen weltweiten Krieges, den Preis wirklich wert sind.